Guten Morgen, „Per Müller“!
Wie der Mann heißt, ist nicht bekannt. Nennen wir ihn der Unverfänglichkeit halber Max Müller. Ein junger Lehrer am Anfang seiner Laufbahn, kürzlich neu angestellt von einer Schule in der Stadt Zürich auf der Primarschulstufe, was in Deutschland der Grundschule entspricht. Die Kinder, die sie besuchen, sind etwa sechs bis zwölf Jahre alt.
Max Müller ist motiviert. In einem Schreiben hat er sich direkt an die Eltern seiner künftigen Schüler gewandt und macht dabei durchaus einen sympathischen Eindruck. Nur eine Passage führt da und dort zum Stirnrunzeln. Nämlich das „PS“ in dem Brief, dort, wo erfahrene Schreiber gern eine wichtige Information verpacken, die in Erinnerung bleiben soll.
„PS: Ich bin non-binär und verwende keine Pronomen. Die Kinder sprechen mich mit Per Müller an – Per steht dabei für ‘Person’. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr Verständnis.“
Herausforderung für die Eltern
Max Müller hat seine eigene Identität, seine Vorstellung über sein Leben, sein Weltbild. Er hat Entscheidungen darüber getroffen, wer oder was er sein möchte. Das alles sei ihm unbenommen. Aber er ist gerade drauf und dran, das alles, seine ganz persönliche Lebensentscheidung, seine kreative Auslegung der Biologie über wissbegierige Kinder zu schütten, die sich dafür gar nicht interessieren, sondern bei ihm nur lernen möchten.
„Per Müller“ bringt Väter und Mütter damit in höchste Not. Die Eltern sehen sich nun gezwungen, ihren Kindern zu erklären, dass sie ihren Lehrer nicht etwa mit „Herr Müller“, sondern mit „Per Müller“ anzusprechen haben. Ein aufgewecktes Kind wird fragen, weshalb das so ist. Und die Eltern sind eine Antwort schuldig.
Für diese gibt es zwei Möglichkeiten.
Entweder sagen sie, dass ihr Lehrer offenbar keine grundlegenden biologischen Kenntnisse hat und seine persönliche Identifikationskrise löst, indem er Naturgesetze verweigert und die Binarität der Geschlechter dementiert. Sie müssen also eingestehen, dass dem Pädagogen grundlegendste Wissensinhalte fehlen. Was nicht gut klingt und das Vertrauen der Kinder untergraben dürfte, dass sie bei diesem Lehrer etwas lernen. Das will kein Vater, keine Mutter tun. Immerhin geht es um eine der wichtigsten Bezugspersonen im Leben ihrer Kinder für die nächsten Jahre.
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Die zweite Option: Die Eltern schützen den Lehrer, indem sie dessen Legende weitertragen und ihren Kindern erzählen, es gebe eben Leute, die keinem Geschlecht zugehören. Zu denen dürfe man dann nicht „Frau“ oder „Mann“ sagen, sondern etwas anderes. „Per“ zum Beispiel. Das schluckt ein Achtjähriger vermutlich nach kurzem Staunen problemlos. Nur machen sich die Eltern damit zu Komplizen der Unwissenschaftlichkeit, an die sie selbst nicht glauben und sorgen für deren weitere Verbreitung.
Da wir von der Stadt Zürich sprechen, einer Brutstätte des Woke-Urbanismus, gibt es natürlich eine dritte Variante: Eltern, die voller Begeisterung diese Gelegenheit nützen und die Kinder über das Phänomen des Non-Binären informieren, wenn sie das nicht schon längst getan haben. Wobei das Resultat dasselbe bleibt wie bei Option 2: Kinder werden mit offensichtlichem Nonsens indoktriniert, der nicht besser wird, nur weil ihn die Eltern mittragen.
Unterricht entgegen der Wissenschaft
Was wirkt wie eine absurde Anekdote, ist sehr viel mehr. Ein Lehrer mag nicht mehr die Respektsperson und Autorität sein wie in früheren Zeiten. Er bleibt aber ein entscheidender Wegbegleiter der Kinder mit einem großen Einfluss darauf, wie sie die Welt sehen. Er hat eine Vorbildfunktion, die Kinder vertrauen ihm, sie gehen davon aus, dass er viel mehr weiß als sie.
„Per Müller“ macht kraft seines Amtes eine politisch motivierte Zeitgeisterscheinung, die jedem Stand des Wissens widerspricht, zu einer Tatsache. Kinder, die seinen Unterricht besuchen, werden später bei Debatten sagen: „Doch, klar, Nonbinäre gibt es, ich war schließlich bei einem in der Schule.“
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Mein erster Primarlehrer war homosexuell. Das war in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, und es endete unschön. Man bat den Mann, einen hervorragenden Pädagogen, eines Tages, doch besser zu gehen. Es waren fürchterliche Zeiten. Was sollte den Mann bitte daran hindern, uns gut zu unterrichten? Und die Tatsache, dass es Männer gibt, die Männer lieben, erreichte uns Kinder früher oder später sowieso. Warum sollte uns das später im Leben stören, wenn wir gute Erfahrungen mit unserem Lehrer gemacht hatten?
Politik im Schulzimmer
Aber das lässt sich nicht vergleichen. Mein Lehrer war das real existierende Beispiel einer Minderheit, die es schon immer gab und die einen Ausschnitt unterschiedlicher Veranlagungen bildet, wie sie die Natur hervorbringt. Das ist „Per Müller“ nicht. In seinem Fall waren nicht Gene maßgebend, sondern sein ganz persönliches Empfinden. Indem er dieses seinen Schulkindern aufzwingt, nötigt er sie, es für bare Münze zu nehmen. Er macht aus seiner eigenen Laune eine scheinbare Wahrheit.
Die Schule, das gilt heute theoretisch als Vorgabe, soll frei sein von Versuchen, die Kinder in eine bestimmte Richtung zu lenken, sei es religiös oder politisch. „Per Müller“ macht aber, selbst wenn das nicht seine Absicht ist, Politik im Schulzimmer. Weil er sich nicht als das sehen will, was er nun einmal ist, suggeriert er seinen Schützlingen, nonbinär sei ein offizieller Status. Ausbaden darf das dann der Biologielehrer in der nächsten Schulstufe. Es sei denn natürlich, dort unterrichtet „Per Meier“.
Wir sollten nicht vergessen: Jemand hat den Mann, pardon, „Per“, ja auch eingestellt.
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Die Gene sind fast ausschließlich eindeutig, was das Geschlecht angeht. Es gibt aber zahlreiche Staaten, die soziologische Geschlechter zulassen. Das ist halt so.
Wäre „Mensch Müller“ unangemessen? Sollte Per M. einen neutralen Vornamen wie Tulpe, Reh oder Chlor bevorzugen? (Es wäre nur eine Frage der Gewohnheit!)
Die kulturelle Aneignung (Zwarte Piet) wird geahndet, aber nur als Einbahnstraße, also zulasten der Weißen. Der Begriff Ehe wurde hingegen bedenkenlos gekapert. Warum sollten einer „Ehe für Alle“ nicht vielfältige Namen wie Aha, Oho, Uhu etc. zugeordnet werden? Sollten wir besser über korrekt programmierte KI kommunizieren, um alles richtig in einem gesellschaftlichen Minenfeld zu machen?
In Magdeburg angesiedelt ist das KgKJH, umfassend ausgestellt unter dem label 'Fachkräfte fragen, queere Jugendliche antworten', beworben in öffentlichen deutschen Parlamentsfluren:
"Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder u. Jugendhilfe" Sachsen-Anhalt e.V.
teuer gefördert mit öffentlichen Mitteln, grün-initiiert, CDU-genehmigt. Darin so freundliche Fragen an Pubertierende, ob man es nicht auch einmal mit einem "cis-hetero Mann" probieren möchte, und "Wer ist der Mann und wer ist die Frau in eurer Beziehung?"
Vermittelt wird, dass 'Geschlechtsidentität' fragwürdig sei, weil ein "bei der Geburt zugewiesenes Geschlecht" willkürlich ist, aber eine Vielzahl von trans-pan-asexuellen u.a. Identitäten existieren. Erklärt werden Begriffe wie Hetero, Homo, Bi, Pan, Polyamorie und Monoanomie, tin*, trans*, inter*, nicht-binär, als Pronomen werden die Jugendlichen vertraut gemacht mit hen, hens, they, them.
Wundert es da noch, dass schlichte Grundkenntnisse in Grammatik und Grundrechenarten unter die Räder kommen?
Dank an den aufmerksamen Kolumnisten!
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