Was sagt der Kleidungsstil über deutsche Politikerinnen aus?
Mode ist freilich nicht nur was für Frauen. Das zeigt gerade auch Heidi Klum, die bei „Germany´s Next Topmodel“ zum ersten Mal auch Männer im Cast hat. Trotzdem sind es in der bundesdeutschen Politik vor allem die Damen, die in Sachen Fashion mal mehr, mal weniger auffallen. Kaschmirmäntel, Perlenketten, Knallbunt-Blazer, Kitten-Heels – alles dabei. Von Baerbock bis Weidel: ein Stylecheck.
Annalena Baerbock
Beim Amtseid präsentierte sich die deutsche Außenministerin im hellblauen Kleid mit schwingendem Plisseerock – und läutete damit eine neue Stil-Ära ein. Die einst favorisierten Jeans, Lederjacken und Blümchenkleider sind seither passé, das Öko-Image ist aussortiert. Zig Mode-Bloggerinnen schwärmen nun vom unverkennbaren „Annalena-Style“: feminin, schnörkellos, elegant. Aus dem Meer der grauen Anzugträger sticht sie durch ihr Bekenntnis zum Kleid heraus – und durch bisweilen kräftige Farben. Zugleich gibt es keine modischen Wagnisse; sie will keinesfalls anecken. Ihr Style trägt in sich das Paradox, herausstechen zu wollen und es doch nicht zu tun. Sie will den Applaus, nicht die Provokation. Daher scheint sie schmeicheln zu wollen, etwa mit weich fließenden Stoffen und Materialien wie Kaschmir.
Die Fashion-Metamorphose der Annalena B. dürfte allerdings nur wenig mit ihrem eigenen Geschmack zu tun haben, sondern mit den sündteuren Stylisten, die sie sich von deutschen Steuergeldern gönnt. Baerbock setzt in dieser Hinsicht neue Maßstäbe in der bundesdeutschen Politik: Alleine für Make-up und Frisur gibt sie 137.000 Euro jährlich aus. Was sie sich allerdings nicht kaufen kann, ist Esprit. Und genau der fehlt ihr, trotz neuer Stilsicherheit.
Saskia Esken
In ihrem Kleiderschrank findet sich offenkundig immer irgendein knallfarbener Blazer, ob in Lila, Rot oder Gelb. Der ist obligatorisch, alles andere wird einfach dazugemixt. Mal beigefarbene, mal gestreifte, mal blumenbedruckte T-Shirts, dazu Hose, Hose und nochmal Hose, gerne im Röhrenstil, aber mit Stretch-Anteil. Nichts daran ist besonders schick noch gut durchdacht. Es scheint, als wäre mit dem Blazer genug Zeichen gesetzt und zugleich genug Anpassung an den Politik-Betrieb geleistet.
Mehr Mühe will sich die SPD-Vorsitzende nun wirklich nicht machen. Und landet somit bei der absoluten Durchschnittlichkeit. Damit vermittelt sie, dass mit ihr keine neuen Sprünge zu machen sind. Am besten, es bleibt alles beim Alten. Zugleich ist genau das eine geschickte Tarnung, um eine Harmlosigkeit vorzutäuschen, die eigentlich gar nicht vorliegt. So lassen sich unliebsame Ideen freilich besser umsetzen. Das Hippieeske gab es vielleicht mal früher: Im Alter von zwanzig Jahren spielte Esken als Straßenmusikerin auf Marktplätzen und schlief in ihrem Auto. Möglich, dass die peppigen Turnschuhe aus San Francisco, die sie gerne trägt, daran erinnern sollen.
Serap Güler
Die CDU-Politikerin gilt als zielstrebig und ehrgeizig. In Sachen Mode hält sie lieber den Ball flach. Ihr Motto: Möglichst auf Nummer sicher gehen. Sie beweist, dass das auch geht, ohne in langweiliges Grau-in-Grau zu versinken. Die Farbwahl ist dennoch eher dezent, karamellige, sandfarbene und pastellige Töne dominieren; der rote Blazer bleibt eher die Ausnahme. Das Feminine betont Güler gerne, aber kaum mit Röcken und Kleidern, sondern lieber mit eleganten Blusen mit mitunter raffinierten Details.
Ihr Style wirkt makellos. Eine Perfektion, die wenig Nähe vermittelt. So als wolle sie die Leute eher auf Abstand halten. Wirkliche Akzente setzt die Vorzeige-Konservative mit diesem Look nicht. Das neue Frauenbild der CDU könnte endlich mutiger sein. Doch darauf scheint man noch warten zu müssen. Immerhin wirkt Vertrautes in Krisenzeiten beruhigend. Und das spiegelt Gülers Style auf jeden Fall wieder.
Ricarda Lang
Die Grünen-Vorsitzende hat Lust auf diverse Looks und präsentiert sich damit auch gerne auf Instagram. Die Modewelt macht es längst vor: Plus Size ist kein Grund für Body-Shaming. Keine Frau muss sich unter weiter Kleidung verstecken, nur weil sie die Maße einer Rubens-Dame hat. Bei aller Freude, mit Farben, Mustern und Schnitten zu spielen, hat Ricarda Lang allerdings mal mehr, mal weniger Treffsicherheit. Anscheinend ist die Experimentierphase noch nicht abgeschlossen. Trägt sie etwa knöchellange Kleider, noch dazu hochgeschlossen, gibt ihr das etwas Gedrungenes, wirkt also unnötig unvorteilhaft.
Besonders gut stehen Lang hingegen knielange Wickelkleider mit V-Ausschnitt – ein Ausschnitt, der optisch ohnehin streckt und auch angenehm feminin wirkt. Die bisweilen knalligen Farben zeigen, dass sich die Politikerin nicht in den Hintergrund drängen lässt, die Wahl der Muster deutet auf eine gewisse Eigensinnigkeit und Skurrilität. Geht man nach ihrem Stil, will da eine also forsch vorangehen, ist aber bisweilen zu ungelenk. Ihr fehlt noch das Gespür für das richtige Maß.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann
Einmal trug die FDP-Politikerin einen grellorangen Anzug der Designerin Dorothee Schumacher. Ein bisschen Extravaganz gönnt sie sich also bisweilen. Auch die Schnitte, die Strack-Zimmermann sonst trägt, haben mitunter raffinierten Charakter, aber keinesfalls aufdringlich, sondern eher versteckt.
Ihre Weiblichkeit trägt die Verteidigungsexpertin nicht gerne zur Schau. Sie präferiert Blazer in gedeckten Farben, trägt ausschließlich Hosen, gerne Chinos, die – meist – weiße Bluse ist hochgeknöpft. Eine gewisse Parallele ist da zur Androgynität einer Tilda Swinton, zugleich aber ist Strack-Zimmermann weniger lässig und schon gar nicht glamourös. Auffallend ist die Strenge, fast schon pastoral, mit der sie modisch daherkommt. Dadurch wirkt sie so als würde sie einen schnell in die Mangel nehmen wollen. Als sei mit ihr nicht zu spaßen. Ihr Markenzeichen ist ihre weiße Kurzhaarfrisur, die wie ein Helm anliegt. Kein einziges Härchen, das ausbüchst. Auch das zeigt: Diese Frau will alles unter Kontrolle haben.
Sahra Wagenknecht
Eine Frau, die ihre selbst kreierte Polit-Uniform längst etabliert hat: Sahra Wagenknecht trägt monochrome Blazer mit Dreiviertelrock, hautfarbene Strumpfhose und Kitten-Heels, also Pumps mit mittelhohen Absätzen. Das Haar ist hochgesteckt, die Halskette eher auffällig. So sieht man sie gefühlt seit Ewigkeiten; man meint fast, sie wäre so auf die Welt gekommen. Auch mit ihrem politischen Neustart wagt die ehemalige Linken-Politikerin modisch ganz und gar nicht Neues: Als sie das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) vorstellte, erschien sie wie gewohnt, das Blazer-Rock-Outfit in Limonengrün.
Einerseits symbolisiert der Wagenknecht-Look also kein Wagnis, man könnte ihr fast Eingefahrenheit und Verkrustetheit unterstellen. Andererseits demonstriert sie, dass ihr nichts Flatterhaftes innewohnt, sondern sie sich durch Konstanz, Kontinuität und Zuverlässigkeit auszeichnet. Sie bleibt sich und ihren Werten treu, egal, was kommt – und besteht so die stärksten Stürme. Dennoch haftet ihrem Stil etwas leicht Biederes an und könnte Auffrischung vertragen. Zu welcher Verwandlung sie fähig ist, zeigte Wagenknecht bei einem Gala-Fotoshooting, wo sie als Malerin Frida Kahlo inszeniert wurde. Sogleich erschien sie frischer, lebendiger. So oder so, die Politikerin würde sicher auch in einem Sack schick aussehen – mit ihrer Naturschönheit kann sie nun mal viel herausreißen.
Alice Weidel
„Nicht ohne meine weiße Perlenkette“. Auch die strahlend weiße Bluse ist obligatorisch. Dazu ein dunkelblaues Jackett, bisweilen mit Einstecktuch. Die AfD-Vorsitzende navigiert gerne klassisch und androgyn gekleidet durch den Polit-Alltag. Dabei umweht sie immer ein Hauch Upper-Class, was in einem konträren Verhältnis steht zu der bürgerlichen Nähe, die sie sich auf die Fahnen geschrieben hat. Ihr Stil hat Anleihen aus dem sogenannten Preppy-Look – immer adrett, niemals spießig. Ein Look, der signalisiert: Auf mich ist Verlass.
Man möchte meinen, Weidel sei Gutshausbesitzerin, mindestens aber Dressurreiterin. Eine Macherin, eine Verwalterin, eine Ehrgeizige. Und auf jeden Fall eine, die das Traditionelle liebt und abends das gute Glas Rotwein am offenen Kamin. Manchmal trägt sie dunkelblauen Bleistiftrock, meistens eine beigefarbene Hose, die eng anliegt. Insgesamt ein Look, der Weidel älter macht als sie ist. Nur die Fußbekleidung, die sie meistens trägt, bricht das Erscheinungsbild: Die Sneakers, manchmal hell, manchmal dunkel, geben ihr einen dynamisch-jugendlichen Touch.
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Ich finde, S.W. eine "Naturschönheit" zu nennen ist doch übertrieben. Aber aus ihrem ganzen Äußeren schreit jedes Detail ihre Eitelkeit hinaus, die sie offensichtlich gerne vor sich her trägt. Eitelkeit hat mit Hoffart zu tun. Schon allein deshalb unwählbar.
Tatsächlich hübsch ohne affektiert zu wirken kommt die unfähigste Außenministerin aller Zeiten rüber - deren Berater die Unfähigkeit wenigstens in diesem einen Punkt kaschieren. Sie schlägt der innergrünen Geschmacklosigkeit der bisherigen Parteigenerationen jeden Tag ins Gesicht. Vielleicht ein Grund, warum die Umfrageergebnisse sinken? Die typischen oberflächlich grünen, aber ideologisch verkrusteten Wähler könnten sich verraten fühlen. Zwei Fragen tauchen auf: 1. Was würde sie tragen, wenn sie es ganz alleine aussuchen und bezahlen müsste? 2. Dass sie fremdbestimmt all diese fraulichen Kleider (für Grüne ein Zeugnis bürgerlicher Dekadenz!) trägt, die sie (zusammen mit der Schminke) zu einer hübschen Frau machen, obwohl sie eigentlich in der grün-marxistischen Gendersoße nicht derart sozialisiert wurde, wirft auch noch die Frage auf, wie es mit ihrem Persönlichkeitsrückgrat steht. Oder gehört das Verkleiden mit zur grünen Wählertäuschung? Ich finde, wirbel- und würdelos angepasste Karrieristen gehören nicht auf Ministerposten. Und überhaupt sollte das Äußere eines Menschen nie der Grund sein ihn zu wählen, weshalb das Verkleiden in der Politik unterbleiben sollte. Kleider machen vielleicht Leute, aber keine Minister und erst recht keine Kompetenz.
Viele Menschen sehen im übertragenen Sinn aus wie weißgetünchte Schafe und sind innwendig reißende Wölfe. Schöner Schein als Sein ist in. Das trifft auch auf Talare, Habite und Ornate zu.
Ich finde das unwürdig, und respektlos.
Was sagt das über Jesus, Seine Mutter und de Apostel, Maria Magdalena USS aus, was sie trugen?
Auch damals gab es Mode.
Ich finde das unwürdig, und respektlos.
Was sagt das über Jesus, Seine Mutter und de Apostel, Maria Magdalena USS aus, was sie trugen?
Auch damals gab es Mode.
Ich finde, S.W. eine "Naturschönheit" zu nennen ist doch übertrieben. Aber aus ihrem ganzen Äußeren schreit jedes Detail ihre Eitelkeit hinaus, die sie offensichtlich gerne vor sich her trägt. Eitelkeit hat mit Hoffart zu tun. Schon allein deshalb unwählbar.
Tatsächlich hübsch ohne affektiert zu wirken kommt die unfähigste Außenministerin aller Zeiten rüber - deren Berater die Unfähigkeit wenigstens in diesem einen Punkt kaschieren. Sie schlägt der innergrünen Geschmacklosigkeit der bisherigen Parteigenerationen jeden Tag ins Gesicht. Vielleicht ein Grund, warum die Umfrageergebnisse sinken? Die typischen oberflächlich grünen, aber ideologisch verkrusteten Wähler könnten sich verraten fühlen. Zwei Fragen tauchen auf: 1. Was würde sie tragen, wenn sie es ganz alleine aussuchen und bezahlen müsste? 2. Dass sie fremdbestimmt all diese fraulichen Kleider (für Grüne ein Zeugnis bürgerlicher Dekadenz!) trägt, die sie (zusammen mit der Schminke) zu einer hübschen Frau machen, obwohl sie eigentlich in der grün-marxistischen Gendersoße nicht derart sozialisiert wurde, wirft auch noch die Frage auf, wie es mit ihrem Persönlichkeitsrückgrat steht. Oder gehört das Verkleiden mit zur grünen Wählertäuschung? Ich finde, wirbel- und würdelos angepasste Karrieristen gehören nicht auf Ministerposten. Und überhaupt sollte das Äußere eines Menschen nie der Grund sein ihn zu wählen, weshalb das Verkleiden in der Politik unterbleiben sollte. Kleider machen vielleicht Leute, aber keine Minister und erst recht keine Kompetenz.
Viele Menschen sehen im übertragenen Sinn aus wie weißgetünchte Schafe und sind innwendig reißende Wölfe. Schöner Schein als Sein ist in. Das trifft auch auf Talare, Habite und Ornate zu.