Warum gerade bei Abtreibungs-Umfragen Zweifel angebracht sind
Rote und grüne Politiker und ihre medialen Claqueure kriegen sich gerade nicht mehr ein: „Es gibt eine große Mehrheit für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen – und zwar über Partei-, Alters- und Religionsgrenzen hinweg“, schrieb die Grünen-Bundestagsabgeordnete Schahina Gambir auf X. Ihre Parteigenossin und Justizministerin des Freistaats Sachsen, Katja Meier, notierte: „Es gibt eine gesellschaftliche Mehrheit, die auch die CDU zur Kenntnis nehmen und der Reform des Paragrafen 218 zustimmen sollte.“
Der Linken-Bundestagsabgeordnete Dietmar Bartsch verstieg sich gar zu der Aussage „Da sind wir ‘Ossis’ an der richtigen Stelle vorn“ und verzierte den X-Eintrag mit einem Muskel-Smiley.
Die Entzückung der Politiker resultiert aus Umfragen, die gerade von vielen Medien rauf und runter zitiert werden. Ihnen zufolge ist eine große Mehrheit der Deutschen für die Legalisierung von Abtreibung in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen. Genau das also, was Grüne, SPD und Linke in einem Gruppenantrag im Bundestag gerade fordern – unter anderem aus wahltaktischen Gründen.
Doch bei Umfragen ist stets Vorsicht geboten, das lernt man schon in der Schule (oder doch nicht, oder viel zu wenig?). Wer hat die Umfrage in Auftrag gegeben? Wer hat sie mit welcher Methodik durchgeführt? Ist die Stichprobe repräsentativ? Sind die Fragen suggestiv?
In der heutigen, besonders schnelllebigen Medienwelt geht solche Vorsicht meistens unter. Die Schlagzeilen dominieren. Und Grafiken, die Balken zeigen, wie „die Deutschen“ angeblich ticken. Corrigenda hat zwei Umfragen genauer unter die Lupe genommen. Die eine stammt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die andere von RTL/n-tv. Beide sollen angeblich belegen, wie groß die Mehrheit ist, die Paragraf 218 StGB abschaffen möchte.
Das Familienministerium beauftragt ein fragwürdiges Institut
Die taz, Amnesty International oder die Heinrich-Böll-Stiftung: Sie alle zitierten in den vergangenen Monaten die Erhebung des BMFSFJ. Diese lieferte ihnen Munition für ihre Pro-Abtreibungs-Agenda. 80 Prozent der Befragten gaben der Umfrage zufolge an, sie hielten es für falsch, dass Abtreibungen in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen rechtswidrig sind. Das ist deutlich. Aber ist es auch repräsentativ?
Dazu muss man das eingesetzte Meinungsforschungsinstitut, die Fragestellung sowie die Stichprobe einem kritischen Blick unterziehen. Das Bundesfamilienministerium beauftragte das Unternehmen Civey. Dieses führt, wie es auf Nachfrage von Corrigenda bestätigt, ausschließlich Onlineumfragen durch. Damit die Stichprobe möglichst repräsentativ ist, wird ein ausgeklügeltes Verfahren angewandt. Umfrageteilnehmer werden über Onlinemedien wie E-Mail-Anbietern (GMX, web.de u. a.) oder Nachrichtenportale (t-online, Funke-Mediengruppe, Watson, Focus Online u. a.) rekrutiert.
Bei den dort angezeigten Abstimmungsboxen, die vielen Mediennutzern bereits einmal untergekommen sein dürften, handelt es sich jedoch nicht um die Umfragen, sondern um ein PR-Instrument zur Rekrutierung von Umfrageteilnehmern. Ehe ein Nutzer als Stimme in einer repräsentativen Umfrage teilnimmt, muss er weitere Fragebögen ausfüllen und wird einer regelmäßigen Prüfung unterzogen, zum Beispiel, ob seine Abstimmungen kohärent sind oder ob seine persönlichen Angaben stimmen.
Dennoch beinhaltet das im Fachjargon als Selbstrekrutierung bezeichnete Verfahren Fehlerpotenzial.
Mag die Selektion der laut Civey rund eine Million großen Grundgesamtheit noch so gewissenhaft sein: Was ist, wenn die sich zur Verfügung gestellten Personen schon eine politische Schlagseite haben? So ist bekannt, dass politisch eher linkstehende Menschen mehr Genugtuung aus politischem Aktivismus ziehen als konservative. Vielleicht also klicken grundsätzlich deutlich mehr Personen mit linker Einstellung auf die Werbe-Umfragetools?
Wie Civey arbeitet
Civey ist ein relativ junger Spieler im deutschen Meinungsforschungsbetrieb. Seit 2015 ist das Unternehmen mit Sitz in Berlin aktiv. Bereits von Anfang an gab es Kritik an dessen Methodik. Civey tat dies als Argwohn gegenüber der neuen Konkurrenz ab. Doch Ende Februar dieses Jahres beendeten der Spiegel und Civey ihre sechsjährige Zusammenarbeit. Eine Spiegel-Sprecherin sagte dem Business Insider, man stehe zur bisherigen Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut, aber: „In einem zunehmend polarisierten Umfeld müssen wir Umfragen besonders sorgfältig einsetzen. Der Spiegel hat deshalb seine Standards für den Umgang mit Studien überarbeitet.“ Nach überwältigendem Vertrauen klingt das nicht.
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Ein Meinungsforschungsexperte, der seinen Namen aufgrund von möglichen beruflichen Folgen in diesem Zusammenhang nicht in der Presse lesen möchte, sagte gegenüber Corrigenda, Civey sei besonders günstig – und das schlage sich in der Qualität der Umfragen nieder. Die Selbstrekrutierung bei Online-Umfragen sei definitiv ein Problem. Der Statistiker Gerd Bosbach von der Hochschule Koblenz, ein Experte für Statistik-Missbrauch, erklärte 2018 im Deutschlandfunk: „Leute, die sich dort anmelden, machen einen großen Aufwand. Denen ist es halt wichtig, dass ihre Meinung Einfluss nimmt. Und das ist schon ein ganz kleiner Ausschnitt aus der Bevölkerung. Also insofern ist das schon mal von der Warte her nicht repräsentativ.“
Zwei Umfragen zum selben Thema, zwei eklatant unterschiedliche Ergebnisse
Aber auch die Fragestellung ist problematisch. Das Familienministerium fragte: „Halten Sie es eher für richtig oder falsch, dass im deutschen Recht ein Schwangerschaftsabbruch, zu dem sich eine ungewollt schwangere Frau nach einer Beratung entscheidet, als rechtswidrig gilt?“ Problematisch ist das deshalb, weil die juristisch komplexe Lage beim Thema Abtreibung selbst für ungeplant Schwangere unklar ist.
Das belegen Zahlen und Erfahrungen der europaweit größten nichtstaatlichen Beratungsorganisation für Schwangere in Not, Profemina, derzufolge selbst bei Schwangeren rechtliche Unklarheiten herrschen, die in der Beratung oder auf der Website nachgefragt würden. Es ist davon auszugehen, dass Unbeteiligte deutlich weniger juristisches Wissen rund um Paragraf 218 StGB mitbringen.
Weil ein großer Teil der Menschen „rechtswidrig“ mit „Verboten“ oder „Strafen“ in Verbindung bringen dürfte, macht es einen Unterschied, ob man als Fragesteller die Straffreiheit bei Abtreibungen in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen erwähnt oder – wie das BMFSFJ – eben nicht.
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Dass die Frage möglicherweise missverstanden wurde, könnte ausgerechnet eine andere Umfrage belegen. Im vergangenen Jahr beauftragte das ZDF-Magazin „frontal“ die Forschungsgruppe Wahlen (Download-Link) mit einer repräsentativen Umfrage. Gefragt wurde, ob eine Abtreibung weiterhin als Straftat gelten solle, aber ausdrücklich mit dem Zusatz, dass diese Straftat unter bestimmten Voraussetzungen nicht geahndet wird. Und siehe da: 54 Prozent bejahten dies. Nur 36 Prozent plädierten für die Abschaffung von Paragraf 218.
Für eine solch eklatante Differenz zu den 80 Prozent in der BMFSFJ-Umfrage wäre ein plötzlicher Meinungsumschwung großer Bevölkerungsteile vonnöten. Dass dieser eingetreten sein könnte, entbehrt jeglicher Plausibilität. Auch eine weitere Frage in der Umfrage ist ähnlich problematisch: nämlich ob Frauen „in Zukunft in Deutschland die Freiheit haben (sollten), über einen Abbruch der Schwangerschaft bis zur 12. Woche zu entscheiden“. So, als ob sie diese Freiheit aktuell nicht hätten.
Von Corrigenda auf die möglicherweise missverständlichen oder gar irreführenden Fragestellungen angesprochen, antwortete eine BMFSFJ-Sprecherin lapidar: „Die repräsentative Meinungsumfrage wurde nach den Standards der empirischen Sozialforschung durchgeführt.“
Das Vorwissen spielt eine große Rolle
Bei der „Trendbarometer“-Umfrage von RTL/n-tv, die vom Institut Forsa durchgeführt wurde, sind ebenfalls Zweifel angebracht. „Große Mehrheit unterstützt Legalisierung von Abtreibungen“, titelte etwa n-tv. Im Text wird dann die Fragestellung zitiert, wonach 74 Prozent der Befragten es richtig fänden, „wenn ein Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen ohne Einschränkungen erlaubt wäre“. Im RTL-„Nachtjournal“ war hingegen von „Sollten Schwangerschaftsabbrüche erlaubt werden?“ die Rede.
Corrigenda fragte bei Forsa nach und erhielt Antwort. Demnach lautete die an die Befragten gerichtete Fragestellung: „Bisher gelten Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland bis auf einige Ausnahmefälle grundsätzlich als rechtswidrig. Nun gibt es den Vorschlag, einen Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen ohne Einschränkungen zu erlauben. Fänden Sie das richtig oder nicht richtig?“
74 Prozent der Befragten bejahten diese Frage. Doch auch hier wird im Gegensatz zu jener der Forschungsgruppe Wahlen die Straffreiheit nicht erwähnt. Ebenso bemängelt werden kann die Formulierung „ohne Einschränkungen“.
Die Frage nach der rechtlichen Regelung von Abtreibung ist wie bereits erwähnt ungleich komplexer als die nach der Präferenz von Hähnchen oder Rind. Wissen die Befragten, wie viele Abtreibungen es jährlich gibt und was die Gründe dafür sind? Kennen sie sich mit den rechtlichen Feinheiten aus? Mit der – wie ja auch Abtreibungsbefürworter kritisieren – widersprüchlichen Konstellation, dass eine Sache rechtswidrig, aber gleichzeitig straffrei ist? Wissen sie, dass es in den vergangenen 15 Jahren nur eine einzige Frau gab, die aufgrund Paragraf 218 StGB gerichtlich verurteilt worden ist? Und das bei im gleichen Zeitraum 1,5 Millionen vollzogenen Abtreibungen!
Mit Umfragen wird Politik gemacht
Der emeritierte Statistik-Professor Bosbach kritisierte seinerzeit: „Der normale Bürger hat das statistisch-empirische Hintergrundwissen nicht, und er bekommt es auch nicht beigebracht, weil die, die Meinungsergebnisse bekanntgeben, wollen, dass ihr Ergebnis einfach so auch akzeptiert wird. Die haben gar kein Interesse daran, die Ungenauigkeiten der Ergebnisse, die Verzerrungen der Ergebnisse darzustellen.“
Daran hat sich seither nichts geändert. Vor allem trifft dies bei jenen Themen zu, in denen sich linke Politiker und Medien in einer Sache vollkommen einig sind und mit aktivistischem Furor gegen ein vermeintliches Unrecht zu Felde ziehen. Verantwortung und Wahrhaftigkeit sind dabei nur hinderlich. Weil die Zahl der Politik-Umfragen in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat und mit deren Ergebnissen auch Politik gemacht wird, hat dies auch Folgen für die politische Willensbildung und die Demokratie. Man denke nur an Ex-Kanzlerin Angela Merkel, die politische Entscheidungen laut Insidern oft von Meinungsumfragen abhängig machte – mit fatalen Folgen.
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Bei BMFS-Ministerin Paus habe ich manchmal den Eindruck, dass sie, nachdem sie ihre Vorzeigeprojekt Kinderbürgergeld nicht finanziert gekriegt hat, nun ihren ganzen linksradikalen gesellschaftspolitischen Furor zur Legalisierung von Abtreibungen auslebt!? Daher halte ich Umfragen aus ihrem Haus für genauso - höflich ausgedrückt - gebiased wie ihre Abtreibunggskommission, die m.E. nur das unmoralische Ziel hatte, die eindeutige Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts auszuhebeln.
Schlimm ist die mediale Übernachtung, auf die Frau Paus bauen kann, bis hin zur "heute show" (29.11.2024) im ZDF, die ihre Umfrage unkritisch geradezu bewirbt, anstatt auf die zitierte gegenteilig Umfrag aus dem eigenen Sender zu vertrauen. Zur Katastrophe der veröffentlichten Meinung gehört leider auch, dass die Kirchen ihre moralische Autorität und Glaubwürdigkeit weitgehend verspielt haben, wobei die EKD beim Lebensschutz leider ohnehin umgefallen ist! ;-(
An einer Verbesserung der allgemeinen Datenkompetenz arbeitet erfreulicherweise das Bundesbildungsministerium: https://www.bildung-forschung.digital/digitalezukunft/de/wissen/Datenko…. Ob das wohl damit zusammen hängt, dass es in den letzten 3 Jahren von einer bekennenden Katholikin geleitet wurde? ;-)
Ave, Maria! Bitte achten Sie auf eine korrekte Wortwahl! Nur ungern höre ich, wenn Leute, die sich “pro vita” (also: für das Leben) einsetzen, bspw. vom “Schutz des ungeborenen Menschenlebens” sprechen, wie in Ihrem E-Mail-Text. Denn es handelt sich um Personen; es sind kleine Kinder im Mutterschoß, die ihrer Rechte beraubt werden. Diese Kinder zu verteidigen, auf ihrem Lebensrecht zu bestehen, ihre in ihr Person-Sein eingeschriebene Würde anzuerkennen und sie als Wunderwerk des göttlichen Schöpfers anzunehmen, und damit IHN zu preisen (Matthäus 18,5: “Und wer ein einziges solches Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf”), aber auch den Müttern vielgestaltig zu helfen – darum geht es, zunächst immer auch schon sprachlich!
HERR, schütze Deine Kinder vor dem Menschenmörder von Anbeginn! (Johannes 8,44)
Das Unheimliche ist ja, dass das Thema Abtreibung bei uns "unter ferner liefen" behandelt wird. Bei Wahlkämpfen taucht das kaum auf dem Radar auf. Umso leichter schaffen es dann die linksgerichteten Kreise ihre Agenda fast unbemerkt durchzudrücken. Wieso oft gelingt es den Kulturmarxisten auch hier, ihre Kultur des Todes und des Niedergangs mit positiven Begriffen zu bemänteln. Wer kann schon etwas gegen die Freiheit der Frau haben? Wer würde sich anmaßen wollen, ihre Freiheit einzuschränken? Tatsächlich geht es hier aber um die Tötung eines menschlichen Wesens. Ernstzunehmende Schätzungen gehen in Deutschland von 300000 Abtreibungen pro Jahr inklusive Dunkelziffer aus. Andererseits will man dann den demographischen Winter durch Migration wieder ausgleichen. Tatsächlich ist das erweiterter Suizid, Dekadenz im Endstadium. Politiker guten Willens müssten alles tun, um Abtreibungen zu verhindern und bestmöglich einzudämmen. Zum "ja zum Leben" gehört auch die bewusste Förderung von kinderreichen Familien. Im Sinne Johannes Pauls II gilt es eine Kultur des Lebens zu schaffen, einen Gegenentwurf zum buntlackierten Todeskult unserer Tage.
EUM Vielen Dank für Ihren ausführlichen, interessanten Leserkommentar. Woher kommt die Zahl 300.000? Was sind das für Schätzungen?
Mit den besten Grüßen
Lukas Steinwandter
"Vor allem trifft dies bei jenen Themen zu, in denen sich linke Politiker und Medien in einer Sache vollkommen einig sind und mit aktivistischem Furor gegen ein vermeintliches Unrecht zu Felde ziehen. Verantwortung und Wahrhaftigkeit sind dabei nur hinderlich. Weil die Zahl der Politik-Umfragen in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat und mit deren Ergebnissen auch Politik gemacht wird, hat dies auch Folgen für die politische Willensbildung und die Demokratie. Man denke nur an Ex-Kanzlerin Angela Merkel, die politische Entscheidungen laut Insidern oft von Meinungsumfragen abhängig machte – mit fatalen Folgen."
Wahrheit ist Wahrheit unabhängig von Mehrheit und Masse.
web.de und gmx.net sind Plattformen des 1&1 Konzerns. Ich meine mich zu erinnern seit 1998 mit eigenem redaktionellen Angebot. Da ich mich zur Kontrolle der Spammails einmal wöchentlich wenigstens anmelde, sehe ich, wie die Redaktion dort eingestellt ist, nämlich wie bei den meisten Mainstreammedien stramm links. T-Online.de hat meines Wissens nichts mehr mit der ehemaligen Bundespost zu tun und deren Rechtsnachfolgern, sondern gehört inzwischen einem Medienkonzern. Aufmerksam wurde ich durch die Aktion des "Influencers" Rezo dessen Aktion gegen die CDU und rechts von T-Online.de ausführlich ausgebreitet wurde, bis auf den Umstand, daß Rezo zu diesem Zeitpunkt Mitarbeiter eines anderen Konzernteils war. Also waren alle "Berichte" nur scheinbar neutral und sachlich, sondern eigentlich hauseigene Werbung. Nimmt man dazu noch die gängige Sprachvergewaltigung dazu: "Schwangerschaftsunterbrechung" (fragen sie mal, wie man die Schwangerschaft fortsetzen kann nach der Unterbrechung!) "Schwangerschaftsgewebe" etc, bis zur Falschbehauptung kirchliche Regeln würden die Behandlung von Eileiterschwangerschaften verbieten und die Frauen dem sicheren Tod überlassen... dann braucht man sich nicht zu wundern, wie in diesem Umfeld gestrickte "Umfragen" ausgehen, ungefähr so überraschend wie Wahlen in einem kommunistischen Land.
Keiner der Befragten wird je ein Bild oder einen Filmabschnitt zu Gesicht bekommen haben, das die lapidar als Abtreibung oder Schwangerschaftsabbruch verniedlichende und tatsachenvernebelte Umschreibung eines ärztlichen Eingriffs zur Lebensbeendigung eines unzweifelhaft als Mensch zeitgemäß entsprechendem Wachstum bzw. Entwicklungsstand als gewollte Tötung dieser PERSON anzusprechen ist. Jede beteiligte Person wäre in dieser doch ideologisch determiniert meinungsbeeinflußten Aktion nach eigener "JA-Bekundung" selbst mangels Lebensrecht ohne Möglichkeit, irgend etwas mehr oder minder Nützliches im "Gestern", "Heute" oder "Morgen" für die Mitmenschen zu vollbringen!
Früher beurteilte die „kritische Öffentlichkeit“ Studien zur Wirksamkeit von Medikamenten als bezahlt wie bestellt – von der Pharma-Industrie natürlich. Heute werden Studien zur Verschmutzung des Planeten meist nicht in Zahlen und Mengen der Verschmutzung präsentiert, sondern mit der Behauptung des Rückgangs bestimmter Tier- und Pflanzenarten. Zum Beweis werden die untersuchenden Institutionen genannt und der Verdacht geäußert, dass „der Westen“ als Hauptverursacher gefunden sei und deshalb (siehe Baku) Milliarden an die tatsächlichen Hauptverursacher zu zahlen habe.
Mit Staunen und Kopfschütteln nimmt man wahr, dass im Zeitraum von 15 Jahren 1,5 Mio. Abtreibungen stattgefunden hatten, dabei jedoch nur eine Verurteilung nach § 218 StGB gesprochen wurde. Im selben Land sitzen Ärzte im Gefängnis oder warten auf den Prozess, die gerichtlich unterstellte Gefälligkeitsgutachten zum Maskenverzicht bei Kindern ausgefertigt hatten. Ein Richter wurde mit gleichem Vorwurf aus dem Amt entfernt. Politische Absicht und Beeinflussung sind hier besonders evident. Das scheint mir von hehrer Sittlichkeit und Gerechtigkeit meilenweit entfernt.
Ave, Maria! Bitte achten Sie auf eine korrekte Wortwahl! Nur ungern höre ich, wenn Leute, die sich “pro vita” (also: für das Leben) einsetzen, bspw. vom “Schutz des ungeborenen Menschenlebens” sprechen, wie in Ihrem E-Mail-Text. Denn es handelt sich um Personen; es sind kleine Kinder im Mutterschoß, die ihrer Rechte beraubt werden. Diese Kinder zu verteidigen, auf ihrem Lebensrecht zu bestehen, ihre in ihr Person-Sein eingeschriebene Würde anzuerkennen und sie als Wunderwerk des göttlichen Schöpfers anzunehmen, und damit IHN zu preisen (Matthäus 18,5: “Und wer ein einziges solches Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf”), aber auch den Müttern vielgestaltig zu helfen – darum geht es, zunächst immer auch schon sprachlich!
HERR, schütze Deine Kinder vor dem Menschenmörder von Anbeginn! (Johannes 8,44)
Das Unheimliche ist ja, dass das Thema Abtreibung bei uns "unter ferner liefen" behandelt wird. Bei Wahlkämpfen taucht das kaum auf dem Radar auf. Umso leichter schaffen es dann die linksgerichteten Kreise ihre Agenda fast unbemerkt durchzudrücken. Wieso oft gelingt es den Kulturmarxisten auch hier, ihre Kultur des Todes und des Niedergangs mit positiven Begriffen zu bemänteln. Wer kann schon etwas gegen die Freiheit der Frau haben? Wer würde sich anmaßen wollen, ihre Freiheit einzuschränken? Tatsächlich geht es hier aber um die Tötung eines menschlichen Wesens. Ernstzunehmende Schätzungen gehen in Deutschland von 300000 Abtreibungen pro Jahr inklusive Dunkelziffer aus. Andererseits will man dann den demographischen Winter durch Migration wieder ausgleichen. Tatsächlich ist das erweiterter Suizid, Dekadenz im Endstadium. Politiker guten Willens müssten alles tun, um Abtreibungen zu verhindern und bestmöglich einzudämmen. Zum "ja zum Leben" gehört auch die bewusste Förderung von kinderreichen Familien. Im Sinne Johannes Pauls II gilt es eine Kultur des Lebens zu schaffen, einen Gegenentwurf zum buntlackierten Todeskult unserer Tage.
EUM Vielen Dank für Ihren ausführlichen, interessanten Leserkommentar. Woher kommt die Zahl 300.000? Was sind das für Schätzungen?
Mit den besten Grüßen
Lukas Steinwandter
"Vor allem trifft dies bei jenen Themen zu, in denen sich linke Politiker und Medien in einer Sache vollkommen einig sind und mit aktivistischem Furor gegen ein vermeintliches Unrecht zu Felde ziehen. Verantwortung und Wahrhaftigkeit sind dabei nur hinderlich. Weil die Zahl der Politik-Umfragen in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat und mit deren Ergebnissen auch Politik gemacht wird, hat dies auch Folgen für die politische Willensbildung und die Demokratie. Man denke nur an Ex-Kanzlerin Angela Merkel, die politische Entscheidungen laut Insidern oft von Meinungsumfragen abhängig machte – mit fatalen Folgen."
Wahrheit ist Wahrheit unabhängig von Mehrheit und Masse.
Bei BMFS-Ministerin Paus habe ich manchmal den Eindruck, dass sie, nachdem sie ihre Vorzeigeprojekt Kinderbürgergeld nicht finanziert gekriegt hat, nun ihren ganzen linksradikalen gesellschaftspolitischen Furor zur Legalisierung von Abtreibungen auslebt!? Daher halte ich Umfragen aus ihrem Haus für genauso - höflich ausgedrückt - gebiased wie ihre Abtreibunggskommission, die m.E. nur das unmoralische Ziel hatte, die eindeutige Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts auszuhebeln.
Schlimm ist die mediale Übernachtung, auf die Frau Paus bauen kann, bis hin zur "heute show" (29.11.2024) im ZDF, die ihre Umfrage unkritisch geradezu bewirbt, anstatt auf die zitierte gegenteilig Umfrag aus dem eigenen Sender zu vertrauen. Zur Katastrophe der veröffentlichten Meinung gehört leider auch, dass die Kirchen ihre moralische Autorität und Glaubwürdigkeit weitgehend verspielt haben, wobei die EKD beim Lebensschutz leider ohnehin umgefallen ist! ;-(
An einer Verbesserung der allgemeinen Datenkompetenz arbeitet erfreulicherweise das Bundesbildungsministerium: https://www.bildung-forschung.digital/digitalezukunft/de/wissen/Datenko…. Ob das wohl damit zusammen hängt, dass es in den letzten 3 Jahren von einer bekennenden Katholikin geleitet wurde? ;-)