Die „westlichen Werte“ der Grünen

Die zentrale These lautet: Die linksradikale 68er-Bewegung, und das heißt die einstigen Kulturrevolutionäre in den roten Parteien und eben auch die grüne Partei, tragen sektenhafte Züge, allerdings einer Sekte, die nicht als solche erkannt und benannt ist.
Die Grünen, obwohl nie eine Mehrheitspartei, sind in den letzten Jahren, noch einmal aufgeplustert durch das 2019 alles dominierende Klimathema, so sehr beherrschend geworden, dass sie Stück für Stück die Werte, für die die westliche Gesellschaft eigentlich stand und steht, abgeschafft und durch neue Sekten-Werte ersetzt haben, die sie allerdings irrtümlich „westliche Werte“ nennen.
Dass die einst linksradikale grüne Partei heute behauptet, „westliche Werte“, eine „liberale Gesellschaft“ und „Demokratie“ zu vertreten und reklamiert, selbst die Mitte der Gesellschaft zu sein, das Maß der Dinge, zeigt, wie stark der „Sieg“ von 1968, der seit sechzig Jahren bis heute in vielen Wellen und Debatten immer weitergegangen ist, tatsächlich war. So flächendeckend nämlich, dass von der einst freien westlichen Gesellschaft wenig übriggeblieben ist.
Die Grün-Roten und ihre „Zivilgesellschaften“ sind nicht die tatsächliche Gesellschaft
Umso stärker nun der Clash mit Donald Trump, der aktuell nach seinem überwältigenden Wahlsieg in den USA für die vor geraumer Zeit untergegangenen original westlichen Werte wie Meinungsfreiheit, Demokratie, Frieden, Rechtsstaat, Freiheit, Leistung, Wohlstand, Sicherheit, Ausbildung und Bildung, Wissenschaftsfreiheit, Menschlichkeit, Aufbau, Technikoffenheit, Fleiß, Identifikation mit dem Staat und mit der eigenen Familie und Gemeinschaft steht, die er retten und wieder einführen will.
Denn all diesen Werten stehen die sogenannten „westlichen Werte“ der Grünen diametral entgegen, die heute nicht mehr für Meinungsfreiheit eintreten, sondern für Zensur und Diktat und die heute vegan, antikapitalistisch, transgender, gewaltaffin, ökosozialistisch (Green New Deal) und immer noch außerparlamentarisch, heute mit einer vom Staat subventionierten „Zivilgesellschaft“ agieren. Und die davon ausgehen, dass die weißen Menschen in den westlichen Gesellschaften geborene Schuldige sind, die welthistorisch etwas wiedergutmachen müssen an den Menschen auf der ganzen Welt und am Klima.
Die Grün-Roten und ihre „Zivilgesellschaften“, und das ist der Punkt, sind nicht die tatsächliche Gesellschaft. Sondern sie sind eine von Ideologien bestimmte Sekte, die von ihren heute bezahlten Posten aus die übrige Gesellschaft bekämpfen und drangsalieren und die sagen, wer dazu gehört und wer nicht. Die Sekten-Oberen sind, ganz unliberal und undemokratisch, für Exklusion von missliebigen Bevölkerungsteilen, zum Beispiel von CDU-, AfD- und FDP-Wählern, und sie kämpfen heute gegen Fleischesser, Mallorca-Urlauber, SUV-Fahrer, teutonische Wanderurlauber, Kinder mit blonden Zöpfen, und natürlich gegen alle Kapitalisten, Milliardäre und Spekulanten, außer denen, die der grünen Bewegung Geld zukommen lassen.
Die Grünen: Opposition und Establishment gleichzeitig
Die grüne Partei hatte seit dem Sieg von 1968 zwar die Deutungshoheit inne, aber sie wurde nie eine Volkspartei, sie blieb immer eine moralsaure Besserwisserpartei, die das Volk vor sich hertrieb und bis heute treibt.
Die asymmetrische Kampfführung der Grünen, hier Minister und da militante Aktionen auf der Straße, hier Regierung und immer gleichzeitig Fundamentalopposition, hier grüne Verfassungsrichter und da grüne Zivilgesellschafter, alles innerhalb einer Partei – das ist das teuflische Ur-Prinzip der Grünen. Und dies mit immer wieder neuen jungen Gesichtern und Themen: von Rudi Dutschke (außerparlamentarischer Häuptling von 1968 und Gründungsmitglied der Grünen 1979) bis Robert Habeck 2025.

Von Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg, gegen den Muff unter den Talaren von tausend Jahren und Fahrpreiserhöhungen, damals im Jahr 1968, um mal die ganz unterschiedlichen Themen zu benennen, um die es damals ging, über Unterstützung des palästinensischen Terrors über Anti-Atom-Demonstrationen, Anti-Flughafen-Demonstrationen, gegen das Waldsterben und gegen den Abtreibungsparagrafen 218, bis hin zu Demonstrationen gegen Klimawandel, gegen Rechts und für den Ukrainekrieg – Themen spielen bei den Grünen keine substanzielle Rolle. Entscheidend ist, welches Thema sich aktuell zum Protest eignet und in den Medien und in der Gesellschaft gerade „in“ ist und hochgejazzt werden kann.
Die Eskalationsspirale innerhalb der grünen Bewegung
Die grüne Partei ist der Urkern dieser heute zunehmend „verbeamteten“ Protestgesellschaft. Sie ist der Kern des empörten und strafenden Dauerprotestes in der Bundesrepublik Deutschland, mit immer wieder neuen Figuren, die dann die grünen Altvorderen wieder herausfordern, um selber auch innerhalb der grünen Bewegung Karriere zu machen, denn nur die lautesten und extremsten Schreier und Verurteiler haben die Chancen. Die Grüne Jugend, „Die letzte Generation“ und vorher Fridays for Future, angeführt von der damals 16-jährigen Greta Thunberg, sind solche Aufsteigerbeispiele jungen Nachwuchses, die im absolut selben kulturrevolutionären Mainstream schwimmen.
Und doch hat sich etwas verändert in den letzten sechzig Jahren: Die Grünen treten einerseits immer angepasster, etablierter, schnieker und luxusaffiner, sozusagen „bürgerlicher“ auf. Aber in ihrer Themensetzung radikalisieren sie sich. Sie müssen auf jeden Keil einen immer noch gröberen Klotz setzen, denn notwendigerweise versuchen sie immer das letzte Extrem, das sie gefordert haben, noch zu übertreffen: Woke, woker, am wokesten.
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Ein Beispiel: Anfang der siebziger Jahren wurde der Feminismus von Radikalfeministinnen neu definiert, bis hin zu Schwanz-ab-Fantasien und einem extremen Abtreibungsfetischismus. Seit Ende der neunziger Jahren wurde der Radikalfeminismus von der abgehobenen Gender-Ideologie abgelöst, die sogleich Regierungspolitik wurde. Diese Ideologie, die hoch dotierte Gender-Lehrstühle mit viel wissenschaftlichem Leerlauf schuf, eigene Sprachregelungen durchsetzte, die es in Gesetze schafften und die absolute Gleichmachung der Geschlechter forderte, blieb jedoch nicht der letzte Schrei.
Mit der Bewegung für gesunde Nahrung fing es an
Denn als die Gender-Ideologie nicht mehr schockte, wurde sie in den letzten Jahren von einer radikalen Transgender-Doktrin, die radikale Geschlechtsänderungen propagiert und sogar bei Kindern forciert, bis hin zu Pubertätsblockern und tiefgreifenden und irreversiblen Operationen, abgelöst. Und führte zu einem abwegigen Selbstbestimmungsgesetz, nachdem jeder sein Geschlecht einmal jährlich wechseln kann oder soll.
Zwischendurch gab es auch noch die pädophile Bewegung bei den Grünen in der Abteilung „sexuelle Revolution“ und „freie Liebe“, eine Bewegung, die sich jetzt auch bei der LGBTQplus–Bewegung wieder als P anhängen will. Neben einem E für Eunuchen und so weiter.
Ursprünglich ging es Anfang der siebziger Jahre um gesundes Essen, die Körnerfresser kamen auf den Plan. Dann ging es sehr schnell um ein vegetarisches Dogma, und seit spätestens 2019 muss man, um noch woke, sprich in grünen Kreisen akzeptiert zu sein, „vegan“ leben – für die Rettung des Sonnensystems. Die nächste Steigerung ist wahrscheinlich die Ernährungspille à la Bill Gates. Auch hier eine sich laufend steigernde Verbotsideologie, mit sektenhaften Zügen.
… und mit der Verherrlichung von Linksterroristen endete es noch nicht
Eine ähnliche Steigerung gibt es auch bei der Betrachtung vom Menschen im Westen:
In den siebziger Jahren war der normale Mensch, der zur Arbeit ging und Geld verdiente, eine Familie gründete und ein Haus baute, der Spießer, der autoritäre Untertanenmensch, der die Unterdrückung und den Faschismus unterbewusst verinnerlicht hätte. So ähnlich hat es Rainer Langhans, Mitglied der Kommune 1 von 1967, immer noch im Brustton der Überzeugung im Mai 2018 in einer Talkshow erklärt. Die bürgerliche Kleinfamilie bildete die faschistische Urzelle.

Das Gegenstück dazu war der Ausgeflippte, der damals Langhaarige, der Freak, der Hippie und dann der Punk, der Drogenkonsument, also der Avantgardist, aber auch der Linksterrorist, die alle ein neues Bewusstsein erlangt hätten und daher das angepasste, „normale“ Leben ablehnten und in Wahrheit dauerhaft im Protestmodus lebten – regelmäßig auf Kosten der Gesellschaft.
Heute steht der „alte weiße Mann“ zur Disposition und zunehmend auch die „alte weiße Frau“. Beide müssen sich für ihre Existenz rechtfertigen. Auf ihnen liegt ein latenter oder offener Rassismusverdacht, und zwar systemisch und angeboren aufgrund ihres Weißseins, weshalb sie eine Umerziehung akzeptieren, ihre Privilegien checken und Abbitte leisten müssten – bis zur Selbstvernichtung.
Das grüne Schwänzchen wedelt mit dem fetten Hund Mehrheit
Mit der Inflation der Wörter „Kolonialist“ in postkolonialen Zeiten, Genozid, Versklavung, indigene Bevölkerung, Rassismus, Faschismus usw., die jeder jedem an den Kopf wirft, werden Schuldkomplexe generiert, die nichts wirklich mit der Geschichte und nichts mit persönlicher Schuld zu tun haben. Und dies passiert schon innerhalb des grün-roten Spektrums, aber bevorzugt gegen die bürgerliche, seit 60 Jahren schweigende Mehrheit. CDU, FDP oder die AfD werden permanent verbal vorgeführt und auch mit Gewalt bedroht, gegen die sie sich selten wehren.
Die grüne Meinungsführerschaft und der grüne Druck auf die anderen Parteien und auf jeden einzelnen Menschen sind seit Jahrzehnten ein ganz selbstverständlich gewordenes Beispiel dafür, dass die Fiktion der Demokratie, wie sie beispielhaft im deutschen Grundgesetz verankert ist, an einem gefährlichen Irrtum krankt: nicht die Mehrheit entscheidet, sondern die Minderheit. Das grüne Schwänzchen wedelt mit dem fetten Hund Mehrheit.
Die Grünen reklamieren den Minderheitenschutz über jeden Exzess hinaus. Von Demokratie, in deren Namen solcherlei geschieht, keine Spur. Die notorischen grün-roten Gegendemonstrationen, immer wieder Gewalt ausübend, zerstören das Demonstrationsrecht der Mehrheitsgesellschaft und aller, die sich dem grün-roten Diktat nicht zugeneigt fühlen.
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Kommentare
Danke für diesen geistreichen und wahren Artikel, der es auf den Punkt bringt. Mittlerweile bin ich für jeden Menschen dankbar, der noch selbstständig denken kann und die Welt nicht nur durch die grüne Brille sieht. So viele gibt es leider nicht und falls doch dann schweigen sie.
@Valentina Sophie So viele gibt es leider nicht und falls doch dann schweigen sie.
Nein. Es sind eine ganze Menge.
Excellent auf den Punkt gebracht!
Frau Röhl hat es einfach drauf. Obwohl ich skeptischer bin als sie was the orange man anbelangt.
Ihre ganze Widerwärtigkeit, ihren gruppenspezifischen Menschenhass, offenbarten die selbstgerechten Grün*innen im Berliner Abgeordnetenhaus, als sie hämisch über einen völlig inakzeptablen Kommentar ihrer „Antidiskriminierungsbeauftragten“ (sic!) Tuba Bozkurt über die grausame Ermordung des Polizisten Rouven Laur lachten. 😢
"die alle ein neues Bewusstsein erlangt hätten und daher das angepasste, „normale“ Leben ablehnten"
Das "neue" Bewusstsein macht den Unterschied. Die Kriegsgenerationen mit ihrem Drogenkonsum, die Hippies mit ihrem Drogenkonsum, die new wave Generation mit ihrem Drogenkonsum, die Technos mit ihrem Drogenkonsum, die XYZ-Generationen mit ihrem Drogenkonsum (Internet), die haben (auf gut Deutsch) alle fertig!
In ihrem (vermeintlich!) erweiterten göttlichen Bewusstsein tun sie es ja nicht mehr unter der WELTRETTUNG. Sie fühlen sich ja nur noch fürs große Ganze zuständig, auch wenn im persönlichen alltäglichen Leben mächtig Flaute herrscht.
Vor 2000 Jahren gab es auch schon eine durchgeknallte Generationenfolge, die im alten Rom herrschte. Von Kaiser zu Kaiser wurde es immer schlimmer, Augustus und nachfolgende Republikzerstörer wähnten ihre Göttlichkeit zumindest noch im Jenseits und der Gott wurde ihnen nach dem Tod mehr oder weniger zuerkannt, aber Caligula ging dann noch einen Schritt weiter. Er "wähnte" seine "Meta"morphose bereits im Diesseits und erwachte schon hier im "neuen Bewusstsein" als Gott! Und als Gott kennt man ja keine Grenzen mehr, gelle.