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Natur des Menschen

Sind Frauen schuld an der Beziehungskrise?

Betrachtet man die vielen Meinungsartikel und Leserkommentare zur sinkenden Zahl von Ehen und dauerhaften Beziehungen sowie zur größer werdenden Gruppe der unfreiwillig alleinstehenden Männer, nimmt man eine wachsende Gruppe wahr, die Frauen die Schuld an diesen Entwicklungen gibt. Eine der prominentesten Vertreterinnen dürfte die „Red Pill“-Kommentatorin Pearl Davis sein, die auf ihrem zwei Millionen Abonnenten zählenden YouTube-Kanal regelmäßig „moderne“ Frauen kritisiert.

All diese Diskussionen und Beiträge haben aber ein grundlegendes Problem: Wenn über das Scheitern von Beziehungen geklagt wird, werden persönliche Erfahrungen, Kränkungen und Beobachtungen wiedergegeben, ohne jedoch tiefgehend zu analysieren, welche zugrunde liegenden Strukturen diese Phänomene wirklich verursachen. Ein Beispiel hierfür ist der Leserkommentar einer Dame, die kürzlich auf Corrigenda schrieb

„Ich habe Freundinnen, die nach ihrem Lamentieren über ihre Partner zugaben, dass diese sie einfach so nehmen, wie sie sind. Diese Freundinnen jedoch schimpfen nur und wollen ihre Partner ändern. Eine Kollegin von mir, die jetzt Mitte 50 ist, geschieden, und nach mehreren Beziehungen seit zwei Jahren wieder in einer Partnerschaft lebt, hat mir nie gesagt, wie schön es trotz Schwierigkeiten mit ihm ist oder wie froh sie ist, ihn zu haben. Stattdessen wird nur geschimpft. Nie habe ich gehört: Vielleicht mache ich auch etwas falsch, vielleicht ist mein Ton nicht angemessen usw.“

Männer haben verlernt, Männer zu sein. Frauen haben verlernt, Frauen zu sein

Solche und andere Äußerungen erwecken den Eindruck, dass etwas grundsätzlich nicht mehr stimmt mit den Frauen von heute. Versucht man dem auf den Grund zu gehen, kann man eine Schlussfolgerung ziehen:  

Männer haben verlernt, Männer zu sein, Frauen haben verlernt Frauen zu sein, weil der Feminismus die Beziehungen zwischen den Geschlechtern zerstört hat. 

Wird dieses Problem gelöst, lösen sich auch die meisten Beziehungskrisen. Denn ihr ursächliches Problem liegt nicht in der Unmoral, sondern in der Missachtung einer biologischen Tatsache, die durch den Feminismus bewusst umgekehrt wurde: die Hypergamie. Nicht umsonst ist dieser Begriff ein „Todfeind“ des Feminismus. 

Hypergamie beschreibt das Gefühl, das Frauen das Verlangen haben, den Mann auszuwählen, zu dem sie am meisten aufschauen können. Da dieses Empfinden sehr subjektiv ist, kann es sich in unterschiedlichsten Formen zeigen. Frauen betrachten den Mann als Ganzes, daher spielen nicht nur äußere Faktoren wie Geld, Macht oder Intelligenz eine Rolle, sondern auch, wer der Mann als Persönlichkeit ist.

Dieses Bedürfnis, zu einem Mann aufschauen zu können, kann manchmal irrationale Formen annehmen – wie etwa beim „Bad Boy“-Phänomen. Dennoch hat es vernünftige Wurzeln, da es auf der (unbewussten) Annahme basiert, dass ein Mann, zu dem eine Frau aufschauen kann, in der Lage ist, ihr Überleben zu sichern – insbesondere in Zeiten der Schwangerschaft und der damit verbundenen Abhängigkeit.

Hypergamie und Verantwortung

Ironischerweise sind es meistens die Frauen, die den Mann auswählen. Was zudem eine ausgezeichnete Grundlage für eine langfristige Beziehung bildet. Ja, sie schätzen es, angesprochen zu werden, doch häufig geben sie subtile Hinweise und Signale, die den Mann ermutigen, den ersten Schritt zu wagen. Dabei muss der Mann zeigen, dass er mutig und selbstbewusst genug ist, sich der Herausforderung zu stellen, auch wenn das Risiko besteht, abgewiesen oder missverstanden zu werden.

Frauen verlieben sich in das Gefühl, das die Hypergamie in ihnen auslöst, in Männern weckt das Verliebtsein den Drang, Verantwortung zu übernehmen

Ein kluger Mann wird jedoch zuvor die Situation aufmerksam beobachten, die Körpersprache der Frau deuten und abwägen, ob es sich lohnt, den Schritt zu gehen. Wichtig dabei ist, dass er seine Würde wahrt und sich nicht von der Reaktion der Frau abhängig macht. Es sollte nie vergessen werden: Männer und Frauen sind unterschiedlich, und so unterscheiden sich auch ihre Herangehensweisen an solche Begegnungen sowie die Konsequenzen, die für beide Seiten auf dem Spiel stehen.

 

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Das Problem des Feminismus liegt nun darin, dass er, stark vereinfacht ausgedrückt, aus Männern Frauen und aus Frauen Männer macht und somit die natürlich-biologische Beziehungsdynamik auf den Kopf stellt. Dies ist die Hauptursache der meisten Konflikte. Man könnte es auch so formulieren: Frauen verlieben sich in das Gefühl, das die Hypergamie in ihnen auslöst, während das Verlieben für Männer oft als schwierig empfunden wird, da es in ihnen den Drang weckt, Verantwortung übernehmen zu müssen. Daher sind unverbindliche sexuelle Beziehungen für viele Männer eine willkommene Entwicklung.

Es gibt eine gottgewollte Ordnung der Geschlechter

Als Christ kommt man nicht umhin, eine gottgewollte Ordnung der Geschlechter anzunehmen. Diese deckt sich im Kern jedoch vollständig mit dem biologischen Phänomen der Hypergamie. Die Bibel ist in dieser Hinsicht klar: Der Mann ist das Haupt in der Ehe, die Frau wurde als Hilfe geschaffen, die ihm entspricht. Der Mann muss die Frau lieben, die Frau muss den Mann respektieren und zu ihm aufschauen. Wird diese Ordnung eingehalten, lösen sich die meisten Beziehungskrisen. 

Dazu braucht es jedoch nicht nur individuelle Verantwortung, sondern auch die richtigen Rahmenbedingungen. Das bedeutet, dass der Feminismus bekämpft und Strukturen, die die natürliche Geschlechterordnung untergraben, abgeschafft gehören, um eine natürliche Ordnung zu bilden und zu erhalten, die sowohl dem Mann als auch der Frau gerecht wird. Auch wenn dies heute noch utopisch klingen mag, wird die Notwendigkeit umso deutlicher, je tiefer die Beziehungen zwischen Männern und Frauen in die Krise geraten.

Sowohl linke als auch rechte Ideologen begehen denselben grundlegenden Fehler: Sie stellen einen radikalen Gegensatz zwischen Natur und Kultur beziehungsweise Moral her. Beide Lager stützen sich auf ein falsches, nicht-traditionelles Verständnis von Natur. In der europäischen Tradition ist Natur nicht mit Trieben und Gefühlen gleichzusetzen, sondern mit dem inneren Wesen einer Sache.

Nach Aristoteles, den Stoikern, den Philosophen des Mittelalters und vielen Denkern der Aufklärung besteht das Wesen des Menschen darin, vernunftbegabt zu sein. Daher entspricht es der Natur des Menschen, vernünftig zu leben – ein Leben secundum naturam ist folglich ein vernünftiges Leben.

Aus diesem klassischen Naturrechtsverständnis leitet sich auch die Ehe als dauerhafte Institution ab. Warum? Weil die Ehe dem Wesen des Menschen und der menschlichen Sexualität entspricht. Das Wesen der Sexualität liegt in der Fortpflanzung, und nach den Lehren des Naturrechts, etwa bei Thomas von Aquin und anderen, erfordert die Erziehung von Kindern sowohl die Fürsorge des Vaters als auch der Mutter. 

Der wertvollste Beitrag für gelingende Beziehungen

Aus dem Naturrecht folgt daher sowohl die Notwendigkeit der Ehe als auch die Ablehnung von Verhütungsmitteln, da beides gegen das Wesen, die Natur der Sache, verstößt – kurz gesagt, es ist contra naturam. Fehlentwicklungen sollten daher nicht primär aus moralischen Gründen kritisiert oder aus nostalgischer Sehnsucht abgelehnt werden. Stattdessen sollte aufgezeigt werden, dass sie unnatürlich sind und dem Wesen des Menschen widersprechen – und zwar auf eine objektive Weise, der sich niemand entziehen kann.

Männer und Frauen sind gleichermaßen Opfer einer falschen gesellschaftlichen Erziehung, die sie zu etwas macht, das ihnen nicht guttut. Der Mann traut sich nicht mehr, Mann zu sein. Die Frau respektiert den Mann nicht mehr und beschimpft und beschuldigt ihn. Der Mann fühlt sich gekränkt und kann so die Frau nicht mehr lieben. Die Beziehung scheitert.

Beide führen somit unbewusst die erlernte Tragödie der „Kultur des Todes“ auf. Sie beenden wiederholt Beziehungen, hoffen woanders auf Glück und scheitern ohne Ende. Deshalb ist es notwendig, dass Männer wieder lernen, Männer zu sein und Frauen wieder Frauen. Das ist der wertvollste Beitrag, den man für erfolgreiche Beziehungen leisten kann.

 

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Kommentare

Kommentar
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G.
Vor 2 Monate 4 Wochen

NEIN, "die" Frauen sind nicht an der Beziehungskrise (und auch sonst allem Übel) schuld - genauso wenig wie "die" Männer, übrigens! Das liegt alleine schon daran, dass es "die" Frauen und "die" Männer nicht gibt!

Zugegeben, es gibt geschlechtsspezifische Wesensarten, die man bei einem der beiden Geschlechter häufiger bzw. stärker ausgeprägt findet als beim anderen. Allerdings gibt es, um hier mal Klischees zu reflektieren, wunderbar mathematik-begabte und führungsstarke Frauen und faszinierend sprachbegabte und einfühlsame Männer. Das Entscheidende jedoch: Frauen und Männer verbindet wesensmäßig mehr als sie trennt: "Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch". Wie das dann (weiblicherseits) im Idealfall aussieht, zeigten die "Treuen Weiber von Weinsberg" (https://www.baden-wuerttemberg.de/de/unser-land/traditionen/sagen-und-l…).

Wenn man dann mit Angehörigen des anderen Geschlechts pfleglich umgeht, schlicht, weil sie es verdient haben ("Also schuf Gott den Menschen nach seinem Abbild, als Mann und Frau schuf er sie") und wenn bspw. Männer beachten, dass Frauen mit "Problemerzählungen" (vulgo: Jammern) meist keine gutgemeinten männlichen "Rat-Schläge" erhoffen, sondern Zuwendung (in den Arm genommen werden), dann klappt's auch mit der Kommunikation (besser) ... :-)

Bei Geschlechterfragen wie überhaupt immer im Leben gilt das rheinisch-katholische Diktum von Konrad Adenauer: "Nehmen Sie die Menschen wie sie sind; es gibt keine anderen." Das sollten sich viele woke linksgrüne Weltverbesserer zu Herzen nehmen ... und manchmal auch fromme Katholiken ... ;-)

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Firestar
Vor 2 Monate 4 Wochen

Bis auf den einen Punkt, dass Sexualität nur der Fortpflanzung gilt, stimme ich zu. Denn das Wesen der Sexualität in der Ehe ist mehr als nur Produktion von Nachkommen, sondern sie dient dazu, das Bündnis zwischen Mann und Frau zu stärken. Ich bin auch Katholikin und auch gegen Abtreibung, aber für Verhütung. Denn lieber 100 mal verhüten, als ein Kind zu töten.

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jutta
Vor 2 Monate 4 Wochen

So ist das.
Herr Jung hat aus meinem Kommentar zitiert, was ich völlig in Ordnung finde, und ich kann eigentlich keinen echten Gegensatz sehen zu dem, was er meint.

Für mich drückt es das aus:
Viele Frauen ordnen sich weniger denn je unter, weil sie nicht mehr klug sind und sein wollen..
Meine Mutter ist eine Frau, die sich unterordnet und klug ist....Mein rebellischer Charakter hat das nicht zugelassen.
Mag sein, dass wenn Tochter-Vaterbeziehungen schwierig sind, das auch einen gewissen Einfluss hat...

Wie war das mit Adam und Eva?
Wir sehen ja nur die Auswirkungen einer gefallenen Welt...und auch der Feminismus hat mit seinen Beobachtungen auch in vielem Recht gehabt..und es war notwendig, vieles aus den Tabuzonen zu holen...

Aber Sarah, Abrahams Halbschwester und Frau, war stark und mutig.
Sie hat, obwohl Abraham feige war, sich ihm untergeordnet, ihn Herr genannt...und Abraham hat auf seine Frau gehört, als er es nicht sollte.

Sarah hat gehorcht und vertraut, auf Gott.
(Vielleicht aber würde auch Sarah heute weglaufen? Wo Frauen nicht mehr angewiesen sind?)

Das würde heute kaum noch eine fertigbringen.

Wieder hatte ich gestern ein kurzes Gespräch mit einem jungen Kollegen, der darunter leidet, in einem Frauenhaushalt aufgewachsen zu sein ..und es als nahezu unmöglich empfindet, Mann zu werden, weil er gar nicht weiss, was das sein soll.
Ich kenne nicht die näheren Umstände..wer sich getrennt hat ectpp...aber für diesen jungen Kollegen werde ich beten, denn er sucht Gott, Jesus...

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Andreas Graf
Vor 2 Monate 4 Wochen

Ihr "rebellischer Charakter" wird vieles nicht zugelassen haben. Dafür sind wir Menschen. Gott wird Sie so erziehen, wie er Sie haben möchte. Mit Hilfe des Glaubens ist es gut möglich, sich selbst zu ändern. Ja, die Charaktere der Bibel sind da sehr hilfreich. Manche brauchen einen kleinen Schubs, eine Hilfe von außen, so wie Ihr Kollege, für den Sie beten. Wenn er Gott findet, wird er auch sein Mannsein entdecken und seine Vaterrolle finden. Ich finde es schön, dass er sich Ihnen gegenüber geöffnet hat. Bei Ihnen und Ihrer Lebenserfahrung ist er gewiss richtig. In einer "gefallenen Welt" bedürfen wir des Heils und der gegenseitigen Unterstützung.

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G.
Vor 2 Monate 4 Wochen

NEIN, "die" Frauen sind nicht an der Beziehungskrise (und auch sonst allem Übel) schuld - genauso wenig wie "die" Männer, übrigens! Das liegt alleine schon daran, dass es "die" Frauen und "die" Männer nicht gibt!

Zugegeben, es gibt geschlechtsspezifische Wesensarten, die man bei einem der beiden Geschlechter häufiger bzw. stärker ausgeprägt findet als beim anderen. Allerdings gibt es, um hier mal Klischees zu reflektieren, wunderbar mathematik-begabte und führungsstarke Frauen und faszinierend sprachbegabte und einfühlsame Männer. Das Entscheidende jedoch: Frauen und Männer verbindet wesensmäßig mehr als sie trennt: "Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch". Wie das dann (weiblicherseits) im Idealfall aussieht, zeigten die "Treuen Weiber von Weinsberg" (https://www.baden-wuerttemberg.de/de/unser-land/traditionen/sagen-und-l…).

Wenn man dann mit Angehörigen des anderen Geschlechts pfleglich umgeht, schlicht, weil sie es verdient haben ("Also schuf Gott den Menschen nach seinem Abbild, als Mann und Frau schuf er sie") und wenn bspw. Männer beachten, dass Frauen mit "Problemerzählungen" (vulgo: Jammern) meist keine gutgemeinten männlichen "Rat-Schläge" erhoffen, sondern Zuwendung (in den Arm genommen werden), dann klappt's auch mit der Kommunikation (besser) ... :-)

Bei Geschlechterfragen wie überhaupt immer im Leben gilt das rheinisch-katholische Diktum von Konrad Adenauer: "Nehmen Sie die Menschen wie sie sind; es gibt keine anderen." Das sollten sich viele woke linksgrüne Weltverbesserer zu Herzen nehmen ... und manchmal auch fromme Katholiken ... ;-)

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Firestar
Vor 2 Monate 4 Wochen

Bis auf den einen Punkt, dass Sexualität nur der Fortpflanzung gilt, stimme ich zu. Denn das Wesen der Sexualität in der Ehe ist mehr als nur Produktion von Nachkommen, sondern sie dient dazu, das Bündnis zwischen Mann und Frau zu stärken. Ich bin auch Katholikin und auch gegen Abtreibung, aber für Verhütung. Denn lieber 100 mal verhüten, als ein Kind zu töten.

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Josef
Vor 2 Monate 4 Wochen

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Verhütung und Abtreibung, vor allem deshalb, weil Verhütung zu dem Irrtum veranlasst, es gebe „sichere Sexualität“. Zum Thema ob Verhütung erlaubt ist, ist das Naturrecht klar. Das ist keine Frage der religiösen Zugehörigkeit oder der persönlichen Überzeugung, schlicht eine naturrechtliche Feststellung. Entsprechend lautet die Argumentation dazu bei Pius XI. in „Casti connubii“ (1930): „Aber es gibt keinen auch noch so schwerwiegenden Grund, der etwas innerlich Naturwidriges zu etwas Naturgemäßem und sittlich Gutem machen könnte. Da nun aber der eheliche Akt seiner Natur nach zur Weckung neuen Lebens bestimmt ist, so handeln jene, die ihn bei seinem Vollzug absichtlich seiner natürlichen Kraft berauben, naturwidrig und tun etwas Schimpfliches und innerlich Unsittliches.“

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Braunmüller
Vor 2 Monate 4 Wochen

Vielleicht noch ein Nachtrag. Das päpstliche Diktum, „der eheliche Akt“ sei „seiner Natur nach zur Weckung neuen Lebens bestimmt“, scheint mir doch eine recht willkürliche, oder zumindest eine stark verkürzende Setzung zu sein, die anscheinend aus einer Zeit stammt, als die Katholische Kirche prüde geworden. Es kann doch wohl niemand bestreiten, dass der eheliche Akt einen Sinnüberschuss hat, der weit über die Zeugung von Nachwuchs hinausgeht. Die Fruchtbarkeit des ehelichen Aktes ist etwas, worum der Mensch zwar schon immer gewusst hat, aber mit Robert Spaemann gesprochen ist die Zeugung von Nachkommen eine latente Funktion des Geschlechtsaktes. Vielleicht schlafen Mann und Frau zuallererst miteinander, weil sie Lust aufeinander haben und einander in Liebe zugetan sind? Dafür kann man von Paulus (Ehegatten sollen einander nicht vorenthalten!) bis Wolfgang Amadeus Mozart viele Zeugnisse anführen, der seinem Vater Leopold in einem Brief erklärt, warum er Constanze Weber heiraten wolle: Damit die Natur zu ihrem Recht komme! Jeder versteht doch, was der Mann gemeint hat. Kommentatorin Firestar hat Recht: Sexualität dient nicht nur der Fortpflanzung. Ein Blick in die physische Natur reicht dafür – der Schöpfer hätte sich auch beschränken können, wenn es ihm bei der Sexualität zwischen Mann und Frau nur um die Fortpflanzung gegangen wäre.

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Braunmüller
Vor 2 Monate 4 Wochen

Was für ein eigenartiger Rigorismus. Nach can 1055 § 1 dient die Ehe *auch* dem Wohl des Ehegatten. Darf man also nur zur Zeit des Eisprungs miteinander schlafen...?

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Josef
Vor 2 Monate 4 Wochen

Das ist ein unsachlicher Kommentar, bitte genau lesen, was in der Enzyklika gesagt wird: „Der eheliche Akt [ist] seiner NATUR nach zur Weckung neuen Lebens bestimmt.“

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Braunmüller
Vor 2 Monate 4 Wochen

Was ist unsachlich daran, das kanonische Recht zu zitieren? Reflektiert das etwa nicht das Naturrecht?

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Andreas Graf
Vor 3 Monate

Wir analysieren und lamentieren und kommen dennoch zu keinem Ergebnis. Der Mensch hat seinen katholischen Glauben vergessen und abgestreift, den er dringend wiederfinden muss. Nur ein betender Mensch wird erkennen können, wer er ist und wer er nach dem Willen Gottes sein soll. Nur ein betender Mensch wird erkennen können, welche Aufgabe er hier auf der Erde zu erfüllen hat. Im Gebet wirkt die Gnade. Im Gebet geben wir unser Einverständnis für dessen Wirken. Wer nicht betet, bei dem machen sich die verschiedensten Lebensängste des bösen Feindes breit. Die Lebensfeinde haben es dann sehr leicht, einem den Sand der Emanzipation in die Augen zu streuen. Das ist es nicht, was den Menschen glücklich macht. Wir Christen haben es da einfach. Wir haben die Hl. Familie als Vorbild und Orientierung. Das ist unser Kompass für ein gelingendes Leben in einer gesunden Beziehung. Das Gebet ist der Kitt, der eine Freundschaft beisammen hält, gegen alle Störfeuer von außen.

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jutta
Vor 2 Monate 4 Wochen

So ist das.
Herr Jung hat aus meinem Kommentar zitiert, was ich völlig in Ordnung finde, und ich kann eigentlich keinen echten Gegensatz sehen zu dem, was er meint.

Für mich drückt es das aus:
Viele Frauen ordnen sich weniger denn je unter, weil sie nicht mehr klug sind und sein wollen..
Meine Mutter ist eine Frau, die sich unterordnet und klug ist....Mein rebellischer Charakter hat das nicht zugelassen.
Mag sein, dass wenn Tochter-Vaterbeziehungen schwierig sind, das auch einen gewissen Einfluss hat...

Wie war das mit Adam und Eva?
Wir sehen ja nur die Auswirkungen einer gefallenen Welt...und auch der Feminismus hat mit seinen Beobachtungen auch in vielem Recht gehabt..und es war notwendig, vieles aus den Tabuzonen zu holen...

Aber Sarah, Abrahams Halbschwester und Frau, war stark und mutig.
Sie hat, obwohl Abraham feige war, sich ihm untergeordnet, ihn Herr genannt...und Abraham hat auf seine Frau gehört, als er es nicht sollte.

Sarah hat gehorcht und vertraut, auf Gott.
(Vielleicht aber würde auch Sarah heute weglaufen? Wo Frauen nicht mehr angewiesen sind?)

Das würde heute kaum noch eine fertigbringen.

Wieder hatte ich gestern ein kurzes Gespräch mit einem jungen Kollegen, der darunter leidet, in einem Frauenhaushalt aufgewachsen zu sein ..und es als nahezu unmöglich empfindet, Mann zu werden, weil er gar nicht weiss, was das sein soll.
Ich kenne nicht die näheren Umstände..wer sich getrennt hat ectpp...aber für diesen jungen Kollegen werde ich beten, denn er sucht Gott, Jesus...

2
Andreas Graf
Vor 2 Monate 4 Wochen

Ihr "rebellischer Charakter" wird vieles nicht zugelassen haben. Dafür sind wir Menschen. Gott wird Sie so erziehen, wie er Sie haben möchte. Mit Hilfe des Glaubens ist es gut möglich, sich selbst zu ändern. Ja, die Charaktere der Bibel sind da sehr hilfreich. Manche brauchen einen kleinen Schubs, eine Hilfe von außen, so wie Ihr Kollege, für den Sie beten. Wenn er Gott findet, wird er auch sein Mannsein entdecken und seine Vaterrolle finden. Ich finde es schön, dass er sich Ihnen gegenüber geöffnet hat. Bei Ihnen und Ihrer Lebenserfahrung ist er gewiss richtig. In einer "gefallenen Welt" bedürfen wir des Heils und der gegenseitigen Unterstützung.