„Nichts macht mich glücklicher, als Vater zu sein“
Wären die Begriffe Liberalismus, Popkultur, Journalismus und Autos Zutaten, kippte man sie in einen Mixer, rührte sie kräftig durch und garnierte sie mit einem exotischen Gewürz, würde das dabei entstehende Getränk Ulf Poschardt heißen. Den Drink nähme man am besten im Axel-Springer-Neubau in Berlin-Kreuzberg ein, einem kubusförmigen und futuristischen, innen kühl anmutenden Bürogebäude vis-à-vis des legendären golden schimmernden Axel-Springer-Hochhauses. Stilecht müsste man mit dem Auto anreisen, sich durch den Berliner Vormittagsverkehr quälen und vier Euro Parkgebühr pro Stunde zahlen.
Ulf Poschardt ist Chefredakteur der Welt – Nachrichtenportal, Zeitung, Fernsehsender. Er hält leidenschaftliche Plädoyers für den (angelsächsischen) Liberalismus, ist Petrolhead, also ein Autonarr, und stänkert quasi täglich gegen den sich als linksliberal fühlenden Mainstream in Politik, Kultur und Medien, den er „Elfenbeinturm“ nennt. Doch im Gespräch mit Corrigenda spricht der Vater von zwei Kindern auch über den Wert der Elternschaft, über Abtreibung und über Humanismus. Natürlich geht es aber auch um all das, weswegen der promovierte Philosoph und Provokateur geliebt und gehasst wird.
Herr Poschardt, wieso sind Sie noch in Deutschland?
Weil ich den anderen dieses wunderbare Land nicht einfach so kampflos überlassen möchte.
Wenn man Ihre Kommentare liest, könnte man schon meinen, hier stünde alles kurz vor dem Zerfall, das Land in Auflösung begriffen.
So nehme ich es nicht wahr. Meine Artikel, der Podcast oder die Fernsehauftritte eint im Zweifel die Leidenschaft für das, was in der Gesellschaft und in dem Land passiert. Diejenigen, die das Land ruinieren, sind die Opportunisten. Und diejenigen, die eher indifferent allem und jedem gegenüberstehen. Meine Leidenschaft ist am Ende ein großes, überzeugendes Ja. Ich bin ein großer Fan der Punkkultur – und da war das „No Future“ letztlich auch ein Appell, eine bessere, schönere Zukunft zu definieren – auch wenn sich das nach vulgärer Dialektik anhören mag. Aber ja, es stimmt, im Augenblick schaue ich auf das Land und schüttle häufig mit dem Kopf.
Wir erleben gerade eine Deindustrialisierung Deutschlands. Kann man nicht sagen, dass es eine romantische Sehnsucht der Deutschen gibt zu einer vorindustriellen Gesellschaft?
Das ist eine deutsche Krux. Wir sind eine verspätete Nation, waren mit der Nationenbildung und der Demokratisierung spät dran. Gleichzeitig durchlief Preußen Ende des 18. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen brutalen Modernisierungsschub – insbesondere beim Denken, die großen idealistischen Philosophen dieser Zeit wurden nicht von ungefähr zu Staatsdenkern. Gleichzeitig begann die Industrialisierung. Und in diesem ganzen Modernisierungsrausch gab es immer auch die Gegenposition, also Caspar-David-Friedrich-Gemälde, die Ruinen-Ästhetik. Eine Sehnsucht, die nie verging.
Martin Heidegger hatte „Sein und Zeit“ geschrieben, als sich die Weimarer Republik stabilisierte. Als es so aussah, als wäre Deutschland nicht mehr nur die verspätete Nation, sondern tatsächlich auf dem Weg war, eine liberale Demokratie zu werden. Als es sogar ökonomisch einigermaßen gut lief. Und exakt zu dem Zeitpunkt hat Heidegger mit seinem Hauptwerk eine Totalverachtung des modernen Lebens geliefert. Und so ging es dann auch weiter, in den Siebzigern hat Joseph Beuys etwa für eine nationalistische Rechtspartei kandidiert, der Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher, hatte sich zuvor schon zusammen mit einem Kojoten in einen Galerieraum einschließen lassen, um später als Grünen-Mitbegründer am liebsten an seinem eher anthroposophischen und naturmythischen Weltbild zu zimmern. Deutschland war immer ein entschiedenes Beides, im Idealfall sogar als Stärke. Im Augenblick hingegen ist das Land ein indifferentes Sowohl-als-auch. Es fehlen die Joseph Beuys’ und die Martin Heideggers auf der einen Seite, aber es fehlen uns ebenso die Peter Thiels und Elon Musks auf der anderen Seite.
Die Welt scheint sich wieder in Blöcke aufzuteilen. Der Freihandel, der Mensch und Planeten so viel Segen gebracht hat, steht auf breiter Front zur Debatte. Sollte Deutschland weiterhin mit Ländern handeln, auch wenn diese gänzlich andere Staats- und Lebensformen haben?
Realpolitisch wird kein Weg daran vorbeiführen. Wir können jetzt – Stichwort China – kein kompromissloses Decoupling betreiben, das würde uns ökonomisch das Genick brechen, gleichzeitig aber auch die chinesisch-russische Achse stärken. Trotz der derzeit so angesagten Diskussionen um eine feministische und moralische Außenpolitik kann es am Ende nur darum gehen, dass Deutschland und Europa sicherheitspolitisch, aber eben auch ökonomisch und kulturell möglichst stark aufgestellt sind. Wenn wir jedoch immer nur sagen, was wir alles nicht wollen – Chlorhühnchen hier, Künstliche Intelligenz da –, dann ist es irgendwann auch wurscht, ob wir es wollen oder nicht, weil wir ökonomisch längst nach unten durchgereicht worden sind. Und dadurch andere die Regeln diktieren.
Moral muss man sich leisten können. Ich finde es hochsympathisch, wenn man alles moralisiert. Aber im Augenblick müssen wir über Performance reden – um die Stärkung des Wirtschaftsstandorts, denn nur mit einer starken Wirtschaft sind wir überhaupt in der Lage, außenpolitisch mitreden zu können. Wir müssen Wege finden, wie wir die eigentlich großartige Idee der Europäischen Union wiedergewinnen können, wie wir dieses hochbürokratische, irre ineffiziente Gebilde, das zudem noch enorme Demokratiedefizite aufweist, wieder fit machen können. Ich kritisiere oft hart, vielleicht sogar überhart, aber hoffentlich immer mit einem klaren Fingerzeig, in welche bessere Richtung es auch gehen könnte. Nicht im Sinne einer Politikberatung, sondern ganz klassisch als kritischer Journalismus.
„Das wichtigste Liberalismus-Institut ist Instagram“
Stichwort Performance: Der deutsche Staat performt aus der Sicht der Bürger nicht gut. Eine Forsa-Studie für den Deutschen Beamtenbund hat vor kurzem ergeben: 69 Prozent der Deutschen vertrauen dem Staat nicht mehr. Nur 27 Prozent trauen dem Staat noch zu, die Probleme zu lösen. Müssten angesichts dieser Zahlen die Zustimmungswerte für die FDP nicht geradezu explodieren?
Der Liberalismus ist das Orchideenfach der deutschen Politik. Momentan erscheint jeden Monat aufs Neue ein Buch, das doch nur die alte, ewig gleiche Litanei wiedergibt: Wir brauchen mehr Wir, mehr Verbote, mehr Staat. Dabei ist Deutschland alles andere als ein kompromisslos durchliberalisiertes Land, die deutschen Intellektuellen arbeiten sich aber dennoch an einer Handvoll Liberaler ab, unter anderem an unserer Chefreporterin Freiheit, Anna Schneider, und an mir. Was den parteipolitisch organisierten Liberalismus betrifft, natürlich ist die Performance der FDP in der Ampel schwierig. Dankbar bin ich für den ganzen Quark, den die Partei verhindert hat, aber die liberale Handschrift zeigt sich nur zu selten. Am Ende ist die Ampel eine Koalition mit zwei linken Parteien, die eher retromäßig unterwegs sind, was ich im Fall der SPD als besonders tragisch empfinde.
Zur Person Ulf Poschardt
Dr. Ulf Poschardt, geboren1967 in Nürnberg, ist seit 2016 Chefredakteur von WeltN24 (Welt, Die Welt, Welt am Sonntag, Welt (TV)). Zuvor war er von 2010 an stellvertretender Chefredakteur der Welt-Gruppe, Chefredakteur des Magazins der Süddeutschen Zeitung sowie der deutschen Ausgabe der Vanity Fair. Poschardts Vater war ein methodistischer Laienprediger, seine Mutter stammt aus Dänemark. Er studierte Journalistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Philosophie an der von den Jesuiten geführten Hochschule für Philosophie München. In seiner Dissertation an der Humboldt-Universität Berlin befasste er sich mit der Kulturgeschichte des DJs von 1904 bis in die 1990er Jahre. Poschardt ist unter anderem Träger des Ludwig-Erhard-Preises für Wirtschaftspublizistik und des Verdienstordens der Ukraine dritter Klasse sowie Vater zweier Kinder. Zuletzt ist sein Buch „Mündig“ sowie eine Neuauflage von „911“ bei Klett-Cotta erschienen. Zusammen mit Forsa-Geschäftsführer Thorsten Thierhoff macht er den Podcast „Das denkt Deutschland“.
Dabei gäbe es gerade in Kontinentaleuropa mit dem deutschen Neoliberalismus bzw. Ordoliberalismus eine wunderbare Tradition, an die man anknüpfen könnte. Doch jemand wie Wilhelm Röpke oder die familienpolitischen Vorstellungen von Friedrich August von Hayek würden von FDP-Funktionären heute als rechts verworfen werden. Wie kommt das? Bräuchte es nicht mehr Hayek-Gesellschaft und weniger Friedrich-Naumann-Stiftung?
Weder noch, die sind zu verknöchert. Das wichtigste Liberalismus-Institut ist Instagram, da folge ich Rappern und NBA-Stars, da sehe ich den Freiheitswillen der Auto-Subkultur in Reinkultur. Nicht missverstehen, ich schätze Hayek und Mises sehr, aber diese verknöcherten Veranstaltungen, wo ein im Zweifel eher sehr alter Liberaler anderen Liberalen, gerne auch älter, erklärt, wie toll doch dieses oder jenes Hayek- oder Mises-Zitat ist, erreichen niemanden mehr.
Poschardt steht auf, geht zu seinem Bücherregal und holt „Der Weg zur Knechtschaft“ von Hayek hervor.
Jeder einzelne Satz ist super, aber wenn ich die vorlesen würde, dann klatschen Sie vielleicht, aber vor allem klatschen immer dieselben. Das hilft jedoch nichts – die Inhalte müssen schließlich unter die Leute gebracht werden. In den Bestsellerlisten hat der Liberalismus einfach null Relevanz, da gibt es nur noch den „Wir“-Stuss. Ob Hayek-Gesellschaft oder Naumann-Stiftung, die haben alle dasselbe Problem. Das ist einfach Blasen-Rhetorik, preaching to the converted. Dabei geht es aber eigentlich darum, dass Freiheit das Schönste, Wichtigste, Unverzichtbarste ist. Freiheit ist auch Popkultur: Jeder Kinofilm, zumindest aus Hollywood – deutsches Kino ist gelebte Gremienkultur, melancholischer, staatsfinanzierter Quark –, jeder guter Song ist voller liberaler Impulse. Und das merkt die Jugend, in unserem Podcast „Das denkt Deutschland“, den ich gemeinsam mit dem Forsa-Geschäftsführer Thorsten Thierhoff aufnehme, sezieren wir regelmäßig Umfragen unter jungen Leuten. Worum es denen geht? Um Selbstverwirklichung, ums Geldverdienen, um Freiheit. Natürlich gibt es auch immer diese 40 oder 50 Prozent, die am liebsten Beamte werden wollen, in Frankreich ist das angeblich sogar noch schlimmer, aber es gibt eben auch die freiheitsverliebte Jugend. Und die holt man nur in homöopathischen Dosen mit dem „Weg zur Knechtschaft“ ab.
Poschardt lässt das Buch neben dem Schreibtisch auf den Boden fallen, steht abermals auf, geht zum Bücherregal und nimmt ein Werk des Ökonomen Ludwig von Mises in die Hand.
Ich kann hingehen und sagen: Bitte, lest das alle. Ich finde das Buch super, aber helfen wird das dennoch nicht. Schauen Sie sich lieber die Videos vom frisch gekürten Basketball-Weltmeister Dennis Schröder in seinem Bugatti Chiron an. Er hat sich vom Friseur-Lehrling zum Multimillionär-Superstar hochgearbeitet. Das sind die Erzählungen, die es braucht.
„Das ungeborene Leben ist auch Leben, und es ist schwaches Leben“
Der Unterschied zwischen Wählern und Parteifunktionären ist wohl kaum so groß wie bei der FDP. Umfragen zeigen, dass die Wähler deutlich konservativer sind, z.B. stimmen 70 Prozent der FDP-Anhänger der Aussage zu, in den Schulen sollte ein positiverer Bezug zu Deutschland vermittelt werden. Bei der Frage, ob Zuwanderer sich den deutschen Lebensweisen und Traditionen anpassen sollen, sind es sogar acht von zehn, die dafür sind. Ist das nicht ein Grund dafür, dass die FDP bei gerade knapp über der Fünfprozenthürde herumvegetiert?
Natürlich gibt es auch Liberale mit einem konservativen Weltbild. Aber wenn man davon ausgeht, dass der politische Liberalismus nur eine parteipolitische Heimat hat, die FDP, und diese gerade mal bei sechs oder sieben Prozent liegt, dann sollte man sich nicht noch weiter zersplittern. Zudem gibt es dort auch Politiker mit einem aufgeklärten Konservatismus, etwa Linda Teuteberg.
Sie wurde als Generalsekretärin 2020 frühzeitig abgelöst, um nicht zu sagen abgeschossen.
Das hatte andere Gründe. Aber sie steht für etwas, beim Auftreten, in der Diktion, in der Klarheit ihrer Position. Aber ich bin ganz bei Ihnen: da geht noch was. Der Liberalismus braucht mehr Freigeister.
Freigeist ist ein gutes Stichwort. Bräuchte es in Deutschland nicht jemanden wie Javier Milei, der argentinische Präsidentschaftskandidat, der allein schon mit seiner Radikalität Interviewpartner und politische Wettbewerber entwaffnet?
Den finde ich hochinteressant; seine Reden sind aus deutscher Perspektive einfach krass. Das ist kein Liberaler, das ist ein Libertärer, ein Anarcho-Kapitalist. Aber auch das hat einen Kontext, die Geschichte Argentiniens. Es gab eine widerwärtige Junta, es gab die Peronisten, es gab sozialistische Etatisten, dazu Folter und die ganzen Hässlichkeiten autoritärer Regime. In so einem Land mit solch einer Geschichte sagt Milei: Für mich ist der Staat, egal, von welcher Seite bespielt, eine mafiöse Struktur. Ein Staat, der die Bürger gängelt, die Unternehmen verstört – womit er radikal brechen will. Ich bin durchaus auch überrascht, dass das in Argentinien so verfängt – gleichzeitig aber auch über die Schnappatmung, die er in Deutschland auslöst, amüsiert.
Dank unseres Korrespondenten Tobias Käufer hatten wir sehr früh ein Interview mit ihm, was ich auf Twitter mit meinem üblichen „I love“-Smiley angeteasert habe, aber die Kollegen von der taz verstanden dort offenbar keinen Spaß, haben mich, der angeblich eine „radikal-liberalistische, gefährlich extremistische Weltsicht propagiert“, in einem eher sehr unangenehm deutschen Kommentar gefragt, ob ich „noch auf dem Boden der Verfassung“ stehen würde. Aber es stimmt, Milei sagt viele krasse Sachen, freie Waffen, freie Liebe, …
... er ist aber strikt gegen Abtreibung.
Ja, das ist hoch interessant, weil der Libertarismus eigentlich fordert, jeder soll machen, wie er denkt, Milei aber ausgerechnet an dieser Stelle eine humanistische Wurzel des Liberalismus – das ungeborene Leben ist auch Leben, und es ist schwaches Leben – aufgreift. Gerade für Ihr Medium dürfte diese Argumentation gegen Abtreibung interessant sein, das ist ein bemerkenswerter Take von Milei.
„Wir definieren uns durch unser Freiheitsbedürfnis. Das ist mein universalistischer Anspruch“
Die AfD hat einen, wenn auch kleiner gewordenen, so doch immer noch vorhandenen ordoliberalen bzw. libertären Flügel. In mehreren europäischen Ländern regieren Konservative mit Rechten zusammen und machen eine bessere Wirtschaftspolitik als die Ampelregierung mit FDP-Beteiligung. Halten Sie so etwas wie Schwarz-Blau irgendwann auch in Deutschland mal für möglich?
So wie sich die AfD im Augenblick jeden Tag aufs Neue gibt: nein. Beim libertären Flügel erschließt sich mir schon nicht, was ein Libertärer in einer in Teilen rassistischen Partei verloren hat. Mein Weltbild ist da vollkommen simpel, der Humanismus des Liberalen sieht jeden einzelnen Menschen unabhängig von seiner Abstammung als freiheitssehnsüchtig an, wir definieren uns durch unser Freiheitsbedürfnis. Das ist mein universalistischer Anspruch.
Sind Sie auch Christ? Sie stammen aus einem methodistisch-evangelischen Elternhaus.
Mein Vater war Laienprediger, ich habe meinen Zivildienst in einer kirchlichen Einrichtung absolviert, später dann bei den Jesuiten Philosophie studiert. Es gibt eine große christliche Spur in meinem Leben, die bedeutet mir sehr viel. Oder, anders gesagt, protestantischer als ich erzogen zu sein, kann man sich kaum vorstellen. Alles, was ich von der AfD sehe und höre, hat damit herzlich wenig zu tun. Trotzdem tue ich mich mit Wählerschelte schwer, aber davon abgesehen sind das rein realpolitisch einfach weggeworfene Stimmen. Wer die AfD wählt, kriegt die Grünen.
Wie gehen Sie in der Welt mit der AfD um? Wird sie wie eine normale Partei behandelt?
Wir sprechen mit allen, alle sprechen mit uns, dort, wo es noch möglich ist, behandeln wir sie wie jede andere Partei. Aber natürlich schauen wir bei einer Partei, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird, bei der ein Björn Höcke eine zentrale Figur ist, sehr genau hin. Wir haben ja bereits über die unselige Staatssehnsucht geredet, und was sich da für ein völkischer Sozialismus zusammenbraut, ist widerwärtig und wirtschaftsfeindlich. Wir sind da entsprechend sehr klar. Jeder Kommentar über die AfD ist sehr klar. Gleichzeitig sind wir uns aber auch im Klaren darüber, dass es Kritik an der AfD gibt, die wenig hilfreich ist.
Der Politologe Werner J. Patzelt hat das Lager rund um Höcke und Co. einmal als nationalbolschewistisch bezeichnet.
Es gibt auch eine Schnittmenge zu Sahra Wagenknecht. Womit wir wieder bei einer sehr deutschen Eigenschaft wären: dieses Leiden an der Globalisierung und dieses Leiden an der Dynamik des Kapitalismus. Das eint auch Teile der Grünen mit Teilen der AfD, der Innovationskraft des globalisierten Kapitalismus eher sehr skeptisch gegenüberzustehen.
Springer im Allgemeinen und die Welt im Besonderen werden oft als mindestens konservativ beschimpft. Die Welt hat noch immer den Nimbus des Konservativen. Wie würden Sie heute die Ausrichtung beschreiben?
Wir sind auf eine sehr aufgeklärte Art liberal, aber auch so vielstimmig wie noch nie. Wir haben auch richtig orthodoxe Linke wie etwa Jakob Hayner, der einer unsere besten Autoren ist. Oder Jörg Wimalasena, der ganz andere Akzente setzt. Oder Deniz Yücel, der jede Schublade sprengt. Gleichzeitig haben wir auch jemanden wie Don Alphonso, der sicherlich von vielen als Konservativer verstanden wird. Ich glaube, da missversteht man ihn.
Er ist eigentlich Sozialdemokrat.
So könnte man es sehen, ein ganz konservativer Sozialdemokrat, Radfahrer und Vegetarier. Der Popanz, der aus seiner Rollenprosa gemacht wird, ist absurd. Ich liebe seine Texte, seinen Stil.
Welt-Chefredakteurin Jennifer Wilton hat Anfang des Jahres im Branchenmagazin Journalist gesagt, die Welt stehe neben Liberalismus auch für das, was man „bürgerliche Werte“ nennen könnte, als Beispiel nannte sie die Familie. Sie haben eine Themenseite „Untreue und Fremdgehen“, Religion finde ich auch unterrepräsentiert, das Konservative kommt zu kurz, dabei gibt es eine Nachfrage danach, wie das Wachsen neuer Medienmarken beweist. Müsste die Welt mehr zu dem werden, was die Kritiker ihr vorwerfen, zu sein?
Nein, ich bin sehr glücklich damit, wo wir stehen, es funktioniert ja auch sehr gut. Die Repräsentationslücke in den deutschen Medien ging 2015/16 mit der Flüchtlingspolitik von Angela Merkel los. Damals hatten Kai Diekmann und Julian Reichelt noch eine Refugees-Welcome-Kampagne gemacht; wir bei Welt, damals vor allem der große Stefan Aust, haben jedoch gesagt: So euphorisch, wie alle gerade sind, wird es nicht kommen. Als noch alle im Welcome-Taumel waren – Stichwort syrische Augenärzte –, haben wir dann eine Ausgabe erstellt, auf die ich sehr stolz bin, die später sogar von der Konkurrenz gewürdigt wurde: 60 Seiten, 20 davon best case, 20 Seiten real case und 20 Seiten worst case. Wir haben nichts dämonisiert, wir haben aber auch nichts verklärt – wir waren sehr nüchtern, so wie Journalisten sein müssen. Robin Alexanders Buch „Die Getriebenen“ wurde ein Bestseller, und er saß in allen Talkshows. Stefan Aust hat einen Fernsehpreis gewonnen für unsere Flucht-Doku im Fernsehen. Und dann kam die Klima-Diskussion, die wir distanzierter als andere Medien begleitet haben, aber streitbar im besten Sinne. Luisa Neubauer war hier bei unseren Lesern, wir haben beständig diskutiert. Und mit Axel Bojanowski haben wir einen der besten – ich würde sagen: den besten – Klimajournalisten des Landes.
Und dann kam Corona.
Das war für mich als Liberaler einer der größten Traumatisierungen, wie seinerzeit die Debatten gelaufen sind, was damals einfach durchgewunken oder, noch erschreckender, angedacht wurde. Journalismus, Politik und Wissenschaft haben sich eher nicht nur mit Ruhm bekleckert. Wenn alle einer Meinung sind, sollte man nicht einfach mitheulen, gleichzeitig darf man aber auch nicht den Fehler machen, einfach contrarian zu sein, das wäre ebenfalls bescheuert. Aber eine gesunde Skepsis ist enorm wichtig, deshalb bin ich mit unserer Positionierung rückblickend sehr zufrieden. Dabei waren die Vorwürfe damals hart: Sie bringen Leute um.
Paragraph-219-Video von FDP-Abgeordneten: „Das ist ekelhaft und unendlich dumm“
Wo es noch eine sehr große Einigkeit im Medienmilieu gibt und wo es tiefe, ausgetretene Trampelpfade gibt, ist das Thema Abtreibung und Kindermangel. Eine Zahl dazu: Seit der faktischen Freigabe der Abtreibung 1976 sind in Deutschland laut offiziellen Zahlen 6,2 Millionen ungeborene Kinder abgetrieben worden. Rechnet man die zu erwartenden Kinder dieser nicht geborenen Kinder hinzu, dann fehlten heute rund zehn Millionen Menschen allein in Deutschland. Müsste das nicht mehr thematisiert werden? Wir hätten wahrscheinlich so manches Problem und so manche Diskussion weniger. Dennoch wird das nicht ausreichend angegangen, da nehme ich die Welt nicht aus, und wenn, dann hochgradig tendenziös. Das typische Bild, das dann gezeichnet wird: die vergewaltigte Jugendliche, die nicht abtreiben kann, weil sie keinen Arzt findet. Dabei wissen wir: Die durchschnittliche Frau, die abtreibt, ist über 30 Jahre alt, und sie ist bereits Mutter, hat aber Konflikte, für die sie keinen Ausweg findet.
Ich ziehe uns diesen Schuh nicht an. Robin Alexander ist, was die Diskussion um Paragraph 218a betrifft, sehr klar – und ich würde alles unterschreiben, was er dazu zu sagen hat, ich finde ihn als aufgeklärten Katholiken mit seinem sauber durchdeklinierten Menschenbild extrem wertvoll. Als Mann möchte ich hinzufügen, dass man das Selbstbestimmungsrecht der Frau aus dem christlichen Weltbild heraus verstehen muss – gleichzeitig aber erschreckt mich diese Eiseskälte, mit der manche über Abtreibungen sprechen, sehr. Weshalb ich das Video von den FDP-Abgeordneten mehrfach hart kritisiert habe.
Ein Video, das mehrere FDP-Abgeordnete in einem Tunnel unter dem Bundestag zeigt, die tanzend zum Pop-Lied „Short Dick Man“ die Abschaffung von Paragraph 219a feiern.
Ja, das ist ekelhaft. Und es ist unendlich dumm, denn selbst den zynischsten Pro-Choice-Aktivist*innen (sic!) ist vollkommen klar, dass hier eine existenzielle Entscheidung getroffen wird. Der gemeinsame Common ground zwischen Ihnen und mir wäre eigentlich: Nichts macht mich glücklicher, als Vater zu sein, und ich finde nichts schöner, als Kinder zu haben. Das ist so eine unendliche Bereicherung, jeden Tag. Es ist so erfüllend in jeder Hinsicht. Auch empfinde ich die Berichterstattung anderer Medien zu Abtreibungen bisweilen als Horror, wenn sich Kälte mit triumphalem Unterton mischen.
Was mir als globalisierter Neoliberaler auffällt, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird noch immer als Frauenthema behandelt. Ich bin auch allein für meine Kinder zuständig, und ich finde, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist auch ein Väter-Thema. Auch schlimm, bei vielen herrscht das Gefühl vor, dass Kinder zu kriegen, zu haben und zu erziehen, anstrengend ist. Natürlich ist es oberflächlich anstrengend, natürlich ist Erziehung, wenn man sie ernst nimmt, anstrengend – glücklicherweise sogar, weil das Menschen mit einem eigenen Kopf, mit einem freien Willen sind. Aber: Wir haben verlernt, was das für ein Glück ist, was uns Kinder bedeuten sollten. Das wird medial einfach abgetan. Stattdessen haben wir ständig Diskussionen à la: Und dann musste ich da kürzertreten, dann konnte ich meinen Yoga-Kurs nicht machen, dann konnte ich nicht mit Hanni und Nanni nach Thailand fliegen. Und so weiter.
Womit wir bei einem interessanten Punkt von Freiheit wären. Der Freiheit im vulgären Sinne, die eingeschränkt wird, wenn man Kinder hat, steht, sehr volksnah formuliert, eine maximale Verbesserung des Lebens gegenüber. Deshalb ist das Vatersein für mich absolut alternativlos, Vatersein ist die Erfüllung eines großen Traums, für den ich einfach nur – und ohne jede Einschränkung – dankbar bin.
„Da müssen sich die Liberalen und Konservativen schon selbst an die Nase fassen“
Sie haben vor kurzem dem ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke angeboten, eine Studie mitzufinanzieren, die die Linkslastigkeit der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten untersucht. Was wurde daraus?
Nichts. Ich habe es jetzt auch Dunja Hayali angeboten. Mal sehen, ob die darauf noch einsteigen. Aber Andreas Rödder hat mit seiner Denkfabrik R21 dankenswerterweise bereits etwas angeschoben.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat Jan Böhmermann, Anja Reschke, diese unzähligen links-aktivistischen Funk-Formate usw. Müssten die liberalen und konservativen Medien nicht auch aktivistischer werden, um dem etwas entgegenzuhalten?
Nein, ich finde Aktivismus im Journalismus schlecht, ganz unabhängig von der Richtung. Journalismus muss kritisieren, muss analysieren, muss reportieren, muss schreiben, was ist. Aktivismus und Journalismus haben nichts miteinander zu tun.
Ist diese Haltung nicht der Grund, warum Liberale und Konservative verlieren? Weil die Linken einfach durchziehen und machen, während die anderen die Regeln einhalten?
Nein, der Grund ist einfacher, die Kritik von Liberalen und Konservativen am linken Weltanschauungsfundament kommt häufig zu platt, zu erwartbar, zu lasch daher. So farblos, so uninspiriert, da müssen sich die Liberalen und Konservativen schon selbst an die Nase fassen. Dabei lässt sich der Elfenbeinturm wunderbar triezen, der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist ein Bollwerk rot-grüner Ideologie, da braucht es einfach intelligente Kritik.
Sie sind seit 2016 Chefredakteur der Welt-N24, zuvor seit 2010 Stellvertretender Chefredakteur. Das ist in der Medienbranche eine lange Zeit. Was treibt Sie an?
Ich bin Tag und Nacht Journalist, ich finde, es ist der beste Beruf auf der Welt. Es ist großartig, bei Axel Springer zu arbeiten, und wir haben eine super Mannschaft. Ich kann mir auch nichts anderes vorstellen. Ich habe mein erstes Buch über den 1. FC Nürnberg und die WM 1974 geschrieben, da war ich sieben. Ich habe immer gerne geschrieben. Für mich ist es ein Traum, und wie heißt es im Englischen: „It never wears off.“
Sie provozieren gerne den „Elfenbeinturm“. Neuerdings machen vorwiegend linke Nutzer deshalb sogar Memes über Sie. Ist diese Provokation ein Zeichen der Gelassenheit oder der Nervosität?
Ich bin beim Saisonende in Sachen 1. FC Nürnberg nervös, beim Elfenbeinturm kitzelt man hingegen nur die Spießigkeit dieser vermeintlich Progressiven heraus. Mir macht es Spaß, ich poste etwas, ohne jemanden zu markieren, und alle, die gemeint sind, reagieren sofort darauf, weil sie sich angesprochen fühlen. Wenn man so will, ist das eine soziologische Feldforschung. Im Protestantismus ist immer nur die Schrift entscheidend, sola scripturas, mich interessieren Sprache und Wörter aber nur performativ. Was ich sage, ist nur interessant im Zusammenhang mit dem, was diese Wörter machen, auslösen. Da habe ich bei den Jesuiten alles gelernt, denke alles performativ. Deswegen liebe ich die Katholiken so, ich bin in die falsche Religion geboren.
Können Sie bitte kurz erklären, was dieser Elfenbeinturm eigentlich ist?
Der Elfenbeinturm ist eine wunderbare Metapher. Es ist ein edler Turm, aus dem man von oben aus seiner radikalen Privilegiertheit voller Staunen auf die anderen Menschen herunterschaut – und heimlich voller Verachtung. Wir haben in Deutschland den Elfenbeinturm, der glaubt, er spricht für die Leute da unten.
„Ich freue mich eigentlich immer, wenn ich aus der Journalisten-Bubble rauskomme, immer mehr, immer öfter“
Noch mehr aber als die Auseinandersetzung mit der „Lauchbourgeoisie“, wie Sie die Elfenbeinturmbewohner auch gelegentlich nennen, fasziniert Sie das Automobil. Sie haben einen fulminanten Bericht vom Goodwood Festival of Speed, dem Concorso d’Eleganza und den vielen kleinen Cars&Coffee-Treffen geschrieben. Die schlechte Stimmung rund um die deutsche Autobranche färbt nicht auf Sie ab?
Wenn Sie am Comer See stehen und vor Ihnen wirft jemand einen Ferrari 512 BB Le Mans an, dann sieht und fühlt man einfach nur die Schönheit. Aber nur, weil man etwas feiert, verliert man die klimatische, die wirtschaftliche Entwicklung auch nicht aus den Augen. Aber es gibt diese andere Welt abseits des Elfenbeinturms, ostdeutsche Cars&Coffees, da trete ich mit so vielen Milieus in Kontakt, die ich sonst im Leben nie begegnen könnte, weder beim Elternabend noch hier im Büro. Diese Jungs – leider sind da noch zu viele Jungs – empfinde ich als enorme Bereicherung.
Ich kann Kollegen nicht verstehen, die es toll finden, dass sie mit einem Journalisten verheiratet sind, alle Freunde Journalisten sind, der Trauzeuge Journalist ist – die gerne in einer Bubble leben. Ich freue mich eigentlich immer, wenn ich da rauskomme, immer mehr, immer öfter.
Kann das rationale Autoland Deutschland im Wettkampf um den besten Kulturträger auf vier Rädern künftig noch mithalten?
Ja. Man muss sich nur anschauen, was Porsche alles bewerkstelligt. Dass die Achtzylinder durch Sechszylinder ersetzt werden, ist natürlich bitter. Auf der anderen Seite: Ich hatte eine Alfa Giulia Quadrifoglio mit sechs Zylindern und zwei Turboladern – das kann man schon auch machen.
Sie sprechen sich für Road-Pricing aus.
Ja.
Wie passt das zusammen mit der Verehrung des Autos als Freiheitssymbol? Sollen nur noch wohlhabende Autofans in die Stadt fahren dürfen?
Eben nicht. Jeder kann fahren, man muss aber sehen, wann. Das ist wie alles in der Welt, es kostet unterschiedlich viel Geld. Aber damit wäre allen gedient. Etwas anderes ist, wenn Sie das Autofahren anderen verbieten. Aber beim Road-Pricing ist es so: Wenn du dir heute zur besten Zeit die Avus gönnst, dann kannst du das tun, es kostet halt mehr. Aber wenn du die Bonzenschweine aus Zehlendorf dafür zahlen lassen willst, die so wie ich einfach zur nachgefragten Zeit da reinfahren müssen, und du fährst aber eine Stunde vorher, dann lässt du die anderen mehr zahlen und du zahlst weniger.
Entgegen der Präferenz vieler Journalisten und Politiker nimmt die Nachfrage nach Autos auch bei jungen Leuten nicht ab. Geben Sie bitte zwei Prognosen ab. Erstens: Kommt ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen? Zweitens: Wird der Verbrennungsmotor, Ausdruck einer „Hochkultur“, wie Sie sagen, im Museum landen oder Ausdruck der stilbewussten, leistungsorientierten nächsten Generation die Innenstädte prägen?
Das Tempolimit wird leider in Deutschland kommen. Das ist der Zeitgeist. Das allein wäre übrigens schon ein Grund, FDP zu wählen, weil die das noch verhindert haben. Der Verbrenner aber wird lange bleiben. Ich investiere nur noch in alte Verbrenner. Wir hatten hier bei Welt den grünen Sozialisten Juan Carlos Jobet, Energieminister von Chile. Das ist eine sehr linke, grüne Regierung, und der hat so euphorisch über E-Fuels gesprochen, wie großartig das sei, und dass sie dort alles CO2-neutral herstellen könnten. Diese Innovationen werden passieren, das ist sicher, aber nur halt nicht in Deutschland. Wir werden das dann einkaufen müssen. Ein bizarrer Moment, wenn Ihnen ein grüner Sozialist aus Chile erklärt, wie es gehen könnte im Autoland Deutschland. Das ist einer der Momente, in denen man sich fragt, ob wir nicht total bescheuert sind. Aber: Wer weiß.
Vielen Dank, lieber Herr Steinwandter, für dieses gelungene und großartige Interview! Und Ihnen, lieber Herr Poschardt, vielen Dank für Ihr sehr beeindruckendes Zeugnis als Familienvater. Väter wie Sie braucht unsere Gesellschaft dringender denn je. Danke für Ihr Zeugnis über den Wert des Vaterseins und über das Glück, welches ein Kind bedeutet. Haben Sie vielen Dank für Ihre offenen (und in der heutigen Zeit muss man schon sagen: mutigen) Worte. 👏
Sehr berührend, besonders über Vaterschaft, auch der intelligente Interviewer passt zu U.Poschardt
Ein herrlich liberales Interview. Gelesen von einem ehemaligen Petrolhead, der den Sound der Motoren heute noch liebt, aber das Gefühl, dass das E-Auto eins wird mit den Bewegungen des eigenen Körpers, noch mehr zu schätzen weiss.
Ich verstehe absolut nicht, wo das Problem mit einem Tempolimit ist. Im Verkehr gilt eine Ordnung, das hat auch für die Autobahn zu gelten. Wer rasen will, soll zur Rennstrecke. Warum haben wohl alle Industriestaaten eins, außer wir? Die Autoindustrie ist doch nicht auf die Produktion von SUVs angewiesen, stattdessen könnte sie umweltfreundliche Technologien auf den Markt bringen.
Pudding!
Linda Teuteberg war wie die badische Amalie der einzige ernstzunehmende Mann auf weiter liberaler Flur!
Ich bin erst jetzt auf dieses Interview gestoßen und finde es großartig. Es ist geradezu wohltuend, den Menschen hinter einem sonst sehr polarisierenden Chefredakteur näher kennenzulernen. Die Ansichten des Interviewten und des Interviewers teile ich größtenteils.
Ein herrlich liberales Interview. Gelesen von einem ehemaligen Petrolhead, der den Sound der Motoren heute noch liebt, aber das Gefühl, dass das E-Auto eins wird mit den Bewegungen des eigenen Körpers, noch mehr zu schätzen weiss.
Sehr berührend, besonders über Vaterschaft, auch der intelligente Interviewer passt zu U.Poschardt
Das finde ich auch! Bitte mehr davon.
Ich verstehe absolut nicht, wo das Problem mit einem Tempolimit ist. Im Verkehr gilt eine Ordnung, das hat auch für die Autobahn zu gelten. Wer rasen will, soll zur Rennstrecke. Warum haben wohl alle Industriestaaten eins, außer wir? Die Autoindustrie ist doch nicht auf die Produktion von SUVs angewiesen, stattdessen könnte sie umweltfreundliche Technologien auf den Markt bringen.
Vielen Dank, lieber Herr Steinwandter, für dieses gelungene und großartige Interview! Und Ihnen, lieber Herr Poschardt, vielen Dank für Ihr sehr beeindruckendes Zeugnis als Familienvater. Väter wie Sie braucht unsere Gesellschaft dringender denn je. Danke für Ihr Zeugnis über den Wert des Vaterseins und über das Glück, welches ein Kind bedeutet. Haben Sie vielen Dank für Ihre offenen (und in der heutigen Zeit muss man schon sagen: mutigen) Worte. 👏
Erhellendes Interview! Mir ist Herr Poschardt nach dem Lesen sympathischer als vorher. Aber seine Wahlempfehlung allein anhand des Tempolimits kann ich nicht nachvollziehen, auch wenn ich selber gerne schnell fahre.
Pudding!
Linda Teuteberg war wie die badische Amalie der einzige ernstzunehmende Mann auf weiter liberaler Flur!