Felix Nmecha und der DFB: Ein Weckruf für Christen
Es klingt mehr wie eine Drohung als ein ernsthaftes Bemühen um Klärung: „Wir werden das Gespräch mit Felix vor der nächsten Nominierung suchen.“ Das teilte der Deutsche Fußballbund (DFB) als Reaktion auf Trans- und Homophobie-Vorwürfe gegen den Wolfsburg-Profi Felix Nmecha mit. Der Fußballer sei beim DFB „auf Bewährung“, schreibt die Bild-Zeitung. Der Verband wolle von dem Spieler wissen, welche Haltung er zu Themen wie Transgender habe.
Felix Nmecha, Sohn einer deutschen Mutter und eines nigerianischen Vaters, ist Christ – und er steht dazu. Christen sind in ihrer zweitausendjährigen Geschichte immer wieder mit dem Zeitgeist in Konflikt geraten – sie wurden ausgegrenzt, verfolgt oder gar wegen ihres Glaubens ermordet. Und sie geraten heute wieder in Konflikt mit dem Geist der Zeiten, zwar in unterschiedlicher, wohl aber in zunehmender Intensität: ob in Afrika, ob in China, ob in westlichen Ländern. Christen sind die weltweit am häufigsten verfolgte Glaubensgemeinschaft.
Nmecha hat sich bislang nicht unterkriegen lassen
Was werfen die „woken“ Ankläger dem jungen Fußballprofi vor? Als der diesjährige „Pride Month“ begann, eine 30 Tage andauernde heuchlerische Selbstbeweihräucherungsveranstaltung im Zeichen des Regenbogens, teilte Nmecha auf Instagram ein Kurzvideo, in dem die Pride-Ideologie als teuflisch und antichristlich dargestellt wurde.
Zuvor hatte der gebürtige Hamburger ein Video von Matt Walsh verbreitet, eines rechten US-Kommentators, der mit seinem großartigen Dokumentarfilm „What Is a Woman?“ international für Aufsehen gesorgt hat. In dem Clip kritisierte der Podcaster einen Vater, der die Geschichte seines transsexuellen Kindes erzählt, und wirft dem Mann vor, unbedingt ein solches Kind zu wollen und nun die Chance genutzt zu haben. Unnötig zu erwähnen, dass Walsh unter den Wohlmeinenden als „transphob“, „rechtsextrem“ und so weiter gilt, weil er der These widerspricht, man könne sein Geschlecht wechseln wie politische Opportunisten ihre Ansichten.
Nmecha ergänzte nach heftiger Kritik, er stimme nicht allen Äußerungen Walshs zu, hob aber seinen Glauben hervor: „Ich glaube nach wie vor, dass die Bibel das Wort Gottes ist, und ich glaube, dass jeder seine wahre Identität in einer Beziehung mit Ihm (Gott, Anm.) findet, mich inklusive. Geht einen Schritt auf Jesus zu und ihr werdet es nicht bereuen.“
Bislang hat sich der Fußballer nicht unterkriegen lassen, nun steht ihm mit der DFB-Gesinnungs- eine weitere Glaubensprüfung bevor. Diesmal geht es wohl um seine Karriere, denn ein Mitglied der Nationalmannschaft zu sein, ist eines der höchsten Ziele, die jeder Fußballer hat. Der serbische Tennisspieler Novak Djokovic könnte ihm ein Vorbild sein. Der Grand-Slam-Rekordhalter nimmt regelmäßig wegen seiner aufrechten Haltung Schikanen in Kauf – 2022 verpasste der Titelanwärter die Australien Open, weil er sich geweigert hatte, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
Die Konflikte werden schärfer. Ist das schlecht?
Der Fall Nmecha und der DFB sollten ein lauter Weckruf für Christen sein. Die Zeit, in der die Anhänger Jesu Christi sich haben einlullen lassen von linken Gesellschaftsingenieuren, in der sie sich notfalls zurückziehen und auf die abendländische Tradition Europas berufen konnten, ist vorbei. Der Christ steht im Konflikt mit immer mehr ersatzreligiösen Glaubenssätzen der entchristlichten Gesellschaft von heute. Bereits jetzt kann er vor Gericht kommen, wenn er eine Frau eine Frau nennt und einen Mann einen Mann. Weitere Verschärfungen werden folgen.
Ist das schlecht? Nicht unbedingt. „Eine gewisse Verfolgung hat der Kirche noch nie geschadet“, sagte der große katholische Philosoph Robert Spaemann einmal in einem Interview. Heute sei die Verfolgung aber besonders bedrohlich, weil sie nicht mit drakonischer Gewalt daherkomme, sondern mit der Erzeugung bestimmter Mainstream-Meinungen, mit einer Tyrannei des Relativismus, die jeden mit Repressionen belegten, der nicht in diesem Gleichschritt mitmarschiert.
Leider scheint die Kirche selbst von einer Schlaffheit und Selbstaufgabe befallen, dass die Anfeindungen den christlichen Muskel nicht reizen, sodass er kräftiger wird, sondern weiter schwächen. Vor wenigen Tagen kehrte Pater Joachim Wernersbach zu seinem Schöpfer heim. Er war ins Visier einer bösartigen Kampagne geraten, weil er es gewagt hatte, in seiner letzten Weihnachtspredigt über die „Heiligkeit der Familie“ zu sprechen und vor dem Transgender-Wahn zu warnen.
Statt sich vor ihren Mitbruder zu stellen, warf die Benediktinerabtei St. Mauritius zu Tholey – das älteste Kloster Deutschlands, das Pater Wernersbach als Aushilfsseelsorger nach Sachsen entsandt hatte – ihn den Medien und Kirchenkritikern auf Twitter zum Fraß vor.
Ein Priester aus dem Rheinland erzählte vor kurzem im persönlichen Gespräch von einem christenfeindlichen Angriff durch einen arabischstämmigen Mann während einer hl. Messe. Fast schon beiläufig sagte der Geistliche, zu seinem Bistum brauche er damit gar nicht gehen, weil die Verantwortlichen dort sowieso nur beschwichtigen würden – wegen der „Vielfalt“. Außerdem würden solche Fälle es oft auch nicht in die Presse schaffen. Die Dunkelziffer christenfeindlicher Attacken in Deutschland sei hoch.
Mitglieder der Evangelischen Kirche in Deutschland werden in noch knapperen Abständen von ihren Oberen enttäuscht, ohne dass es eine erkennbare Gegenbewegung gibt. Auf dem jüngsten evangelischen Kirchentag – oder war es vielleicht doch ein Grünen-Parteitag? – betete ein Pastor die ganze Litanei „woker“ Fürbitten herunter. Von „Black lives matter“, ungeregelter Masseneinwanderung, über den Klimahype der „Letzten Generation“ bis hin zum „queeren“ Gott fiel so gut wie jedes Schlagwort.
Es gibt kein Entrinnen
Nun ist spätestens seit „Don Camillo und Peppone“ bekannt, dass der christliche Glaube in den Bischöfen oftmals nicht unbedingt seine vehementesten Verteidiger findet. Und wer den „Synodalen Weg“ verfolgt hat, könnte sich ohnehin enttäuscht abwenden von der Amtskirche und in die innere Emigration gehen.
Doch genau das wäre falsch. Jeder Christ, der es mit seinem Glauben ernst nimmt, sollte die Zeichen der Zeit erkennen. Es gibt kein Entrinnen, die Verwirrungen dieser Zeit verfolgen ihn bis ins hinterste Tal. Er sollte deshalb selbstbewusst, aber gelassen feststehen in der Gewissheit, dass seine geistlichen Vorfahren für ihr Bekenntnis ungleich mehr haben erleiden wollen und müssen. Er sollte sich mit Selbstverständlichkeit dazu bekennen, woran er glaubt. Er sollte sich auch öfter mal der Hirten annehmen – nicht nur im Gebet – und auch von ihnen ein engagierteres Auftreten einfordern.
Felix Nmecha kennt den passenden Bibelvers bestimmt. „Seid wachsam, steht fest im Glauben, zeigt euch mannhaft und stark“ (1 Kor, 16,13). Ob auch der konfliktscheue Bischof, der angepasste Pastor, der Kumpel im Sportverein oder die eigene Familie ihn kennen?
Danke sehr!
Gut und treffend geschrieben!
Habe die Corrigenda erst neulich entdeckt.
Ihr macht eine wirklich wichtige Arbeit, dafür danke ich.
Viele Grüße aus der norddeutschen Diaspora
Hoffe er bleibt standhaft und wir Christen erinnern uns an unsere Aufgabe. Unseren Glauben weiterzugeben. Gesegnete Tage.
Treffender Artikel! Es bleibt spannend, ob Nmecha am Ende doch einknickt. Rüdiger als Sympathisant von Islamisten darf immerhin weiter unbehelligt für Deutschland spielen. Auch Gündogan und Özil durften alles. Gleichheit hat wohl ihre Grenzen...
Genau das habe ich mir auch gedacht. Und das sind nicht die einzigen, in den unteren Ligen kommt da noch eine Menge auf uns zu aus dieser Richtung ...
Ich kann meinen Vorschreibern nur zustimmen: Danke, dass es corrigenda* gibt. Wir sollten es in unserem Umfeld bekannt machen. Also, husch, husch, auf zur Tat.
Zum Artikel: Müssen wir so langsam jungen Menschen mit Einwanderungshintergrund dankbar sein, dass sie den Glauben in Deutschland aufrecht erhalten?
Gesegnete Tage, liebe Mitkommentatoren.
In der nigerianischen Heimat die Boko-Haram, in der deutschen Heimat die Woko-Haram
Hoffe er bleibt standhaft und wir Christen erinnern uns an unsere Aufgabe. Unseren Glauben weiterzugeben. Gesegnete Tage.
Ich kann meinen Vorschreibern nur zustimmen: Danke, dass es corrigenda* gibt. Wir sollten es in unserem Umfeld bekannt machen. Also, husch, husch, auf zur Tat.
Zum Artikel: Müssen wir so langsam jungen Menschen mit Einwanderungshintergrund dankbar sein, dass sie den Glauben in Deutschland aufrecht erhalten?
Gesegnete Tage, liebe Mitkommentatoren.
Danke sehr!
Gut und treffend geschrieben!
Habe die Corrigenda erst neulich entdeckt.
Ihr macht eine wirklich wichtige Arbeit, dafür danke ich.
Viele Grüße aus der norddeutschen Diaspora
Treffender Artikel! Es bleibt spannend, ob Nmecha am Ende doch einknickt. Rüdiger als Sympathisant von Islamisten darf immerhin weiter unbehelligt für Deutschland spielen. Auch Gündogan und Özil durften alles. Gleichheit hat wohl ihre Grenzen...
Genau das habe ich mir auch gedacht. Und das sind nicht die einzigen, in den unteren Ligen kommt da noch eine Menge auf uns zu aus dieser Richtung ...