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Christine Gross 

Ja richtig. Es gibt ein Interview von Günther Gaus mit Hannah Arendt, wo sie genau das bestätigt: der Antisemitismus war mehr ein Elitenphänomen an den Universitäten. Das war der Grund, warum Arendt nach dem Krieg immer Abstand zum universitären Milieu gehalten hat. Ihrem philosophischen Schaffen hat das aber gut getan, sie ist immer ein unabhängiger, kreativer Geist geblieben. Warum gerade Akademiker anfällig sind für offensichtlich absurde Theorien? Ich nehme an, das ist vor allem Eitelkeit. Man will nicht ins Hintertreffen geraten und sich mit nonkonformen Ansichten unmöglich machen. Da unterstützt man dann lieber falsche Ideen. Deshalb glaube ich, wir haben heute eine Situation wie in „1984“: Die Hoffnung geht von den „Proles“ aus, nicht von den vermeintlichen Eliten.

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