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Kolumne „Das liebe Geld“

Wer sich auf die staatliche Rente verlässt, ist verlassen

Altersarmut! Das ist ein starkes, ein hartes Wort. Haben Sie Angst davor? Machen Sie sich Sorgen, dass es im Alter vorne und hinten nicht reicht? Dass Sie Ihren Lebensstandard nicht nur nicht halten können, sondern sogar auf finanzielle Hilfe angewiesen sind. Altersarmut in Deutschland, das ist schon heute sehr real.

Fast jede fünfte Person über 65 Jahre in Deutschland gilt als „arm oder armutsgefährdet“ – bei Frauen sind 20 Prozent betroffen, bei Männern immerhin 16 Prozent. Insgesamt sind etwa 3,4 Millionen der über 65-Jährigen armutsgefährdet.

Die Zahlen sind nicht neu. Das Thema ist bekannt. Immer wieder gibt es Schlagzeilen darüber, wie wenig Rente die Deutschen im Schnitt bekommen, wie mickrig die Zahlungen sogar nach 30 und mehr Jahren als Beitragszahler ausfallen. Ich erspare Ihnen die niederschmetternden Zahlen. Wer sich auf den Staat verlässt, auf die staatliche Rente, der ist verlassen. Es reicht einfach nicht. Punkt.

Die gesetzliche Rente sorgt nicht dafür, dass es uns im Alter finanziell gut geht

Sinn und Zweck der gesetzlichen Rente ist es übrigens nicht, dass es uns im Alter finanziell so richtig gut geht, dass wir es – entschuldigen Sie die Formulierung – so richtig krachen lassen können. Das deutsche Rentensystem ist nicht darauf ausgelegt, unseren gewohnten Lebensstandard im Alter zu erhalten. Das war es übrigens nie.

Es beruht auf dem Solidaritätsprinzip und einem Umlageverfahren. Es ist keine individuelle Vorsorge. Wer heute einzahlt, finanziert die Rente der Älteren. Das wird immer schwieriger – Stichwort: demographischer Wandel. Wenn wir immer weniger Kinder bekommen, aber immer älter werden, dann kann das nicht funktionieren. Höhere Beiträge und niedrigere Renten sind die Folge. Wir erleben es seit Jahren und Jahrzehnten.

Und die Zeiten, in denen die gesetzliche Rente irgendwie zum Leben gereicht hat, sind leider auch vorbei. Dass wir privat vorsorgen müssen, ist uns im Grunde allen sehr, sehr bewusst. Und viele Menschen – aber leider bei weitem nicht alle – tun auch etwas, aber leider oft zu wenig. Natürlich muss man es sich auch leisten können, üppig für das Alter vorzusorgen. Ein bisschen „mehr“ als bisher geht aber bei den meisten.

Private Altersvorsorge ist Pflicht

Machen Sie einen Kassensturz. Schauen Sie, wie weit Sie mit Ihrer Altersvorsorge schon sind. Welche gesetzliche Rente wird Ihnen prognostiziert? Gibt es eine betriebliche Altersvorsorge? Versicherungen oder andere Anlagen? Berechnen Sie Ihre Rentenlücke.

Man geht davon aus, dass man im Alter – je nach Hobbys und Lebenssituation – 70 bis 80 Prozent des letzten Nettogehaltes braucht, um den Lebensstandard zu halten. Es fallen ja auch laufenden Kosten weg, vor allem für die Altersvorsorge. Sie können auch mit einer Faustformel rechnen.

Studien zeigen, dass dem Durchschnittsdeutschen 500 bis 1.500 Euro pro Monat fehlen; Frauen eher 1.500 Euro, Männern eher 500 Euro. Da kommt einiges zusammen. Wenn wir der Einfachheit halber von 1.000 Euro ausgehen, wären es 12.000 Euro im Jahr. 120.000 Euro in zehn Jahren. Wenn wir davon ausgehen, dass wir 80 Jahre und älter werden – da kommt einiges an Rentenlücke zusammen. Steuern Sie bitte so früh wie möglich gegen!

Und wir müssen uns auch gar nicht von Versicherungen knebeln lassen. Natürlich haben private Rentenversicherung, Rürup-Rente und sogar Lebensversicherungen (die alten mit hohem Garantiezins oder neuere Varianten ohne Garantie, aber mit mehr Rendite) ihre Daseinsberechtigung und sind wichtige Bausteine für die Altersvorsorge. Viele wollen sich aber nicht so langfristig binden oder nicht mehrere solcher Policen oder solche mit hohen Beiträgen abschließen. 

ETF-Sparpläne als starker Baustein für die Altersvorsorge

Gehören Sie dazu? Keine Sorge! Es gibt tolle Alternativen. Wenn Sie diese Kolumne öfter lesen, dann wissen Sie, dass ich ein großer Fan von Aktien bin, und von börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETFs) und ETF-Sparplänen. Sie eignen sich wunderbar, um langfristig Vermögen aufzubauen. Schon mit ganz kleinen Summen geht es los. Dabei bleiben Sie ganz flexibel, können Ihre Sparrate jederzeit nach oben oder unten anpassen oder ganz aussetzen. Und die Renditen können sich auch mehr als sehen lassen.

Schon aus geringen Summen wird ein kleines Vermögen. Kein Knebelvertrag, keine hohen Gebühren, dafür aber gute Renditen – so macht Vermögensaufbau Spaß und aus Altersvorsorge wird Altersvorfreude. Wichtig ist auf jeden Fall, dass Sie lieber ein bisschen mehr machen als ein bisschen weniger!

 

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Kommentare

Kommentar
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Andreas Graf
Vor 8 Monate 2 Wochen

Die Rente ist eine Dauerbaustelle, die nie fertig wird und akut einsturzgefährdend ist. Bereits 2028 soll die Kasse leer sein, sehr wahrscheinlich schon viel früher. Dem Deutschen Volk wird das verschwiegen. Schon jahrelang wird die Kasse für faule Schmarotzer, im Volksjargon Messer-Fachkräfte, geplündert, neuerdings auch zusätzlich für Fahnenflüchtige der Ukraine, die lieber Bürgergeld kassieren, als an der Front das Heimatland zu verteidigen. Die Deutschen hatten lieber ein Schoßhündchen als eigene Kinder. Die Fristenlösung war nun keine gute Lösung. Die neuen "Fachkräfte" als Kinderersatz richten es nicht. Widerspruch, nein, "Aktien und börsengehandelte Indexfonds" sind keine Alternative. Die Autorin und Finanzjournalistin sollte wissen, dass die Deutsche Wirtschaft vor dem Zusammenbruch steht. Die bekanntgewordenen Taurus-Leaks sind eine offene Kriegserklärung gegen Russland. Von einem "entspannten Reichtum" kann da keine Rede mehr sein. Unser Wohlstand wird bald Geschichte sein. Vom Wohlstandsverlust werden auch die Finanzexperten betroffen sein. Diese sollten anstatt der Börsenzeitung öfter mal einen Rosenkranz zur Hand nehmen. Wetten, dem Himmel würden ganz andere Lösungen einfallen? Kleiner Überlebenstipp: Schon einmal an einen Lebensmittelvorrat gedacht? Ein Stück Brot kann in Kriegszeiten wertvoller sein als eine Goldmünze. Brot kann man essen, Gold nicht.

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Thomas Kovacs
Vor 8 Monate

Dass es anders geht sieht man in Österreich da müssen alle in die staatliche Pensionsversicherung einzahlen und der Staat garantiert eine Mindestpension von 1.324 Euro bei mehr als 40 Beitragsjahren 1.583 Euro

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Thomas Kovacs
Vor 8 Monate

Dass es anders geht sieht man in Österreich da müssen alle in die staatliche Pensionsversicherung einzahlen und der Staat garantiert eine Mindestpension von 1.324 Euro bei mehr als 40 Beitragsjahren 1.583 Euro

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Andreas Graf
Vor 8 Monate 2 Wochen

Die Rente ist eine Dauerbaustelle, die nie fertig wird und akut einsturzgefährdend ist. Bereits 2028 soll die Kasse leer sein, sehr wahrscheinlich schon viel früher. Dem Deutschen Volk wird das verschwiegen. Schon jahrelang wird die Kasse für faule Schmarotzer, im Volksjargon Messer-Fachkräfte, geplündert, neuerdings auch zusätzlich für Fahnenflüchtige der Ukraine, die lieber Bürgergeld kassieren, als an der Front das Heimatland zu verteidigen. Die Deutschen hatten lieber ein Schoßhündchen als eigene Kinder. Die Fristenlösung war nun keine gute Lösung. Die neuen "Fachkräfte" als Kinderersatz richten es nicht. Widerspruch, nein, "Aktien und börsengehandelte Indexfonds" sind keine Alternative. Die Autorin und Finanzjournalistin sollte wissen, dass die Deutsche Wirtschaft vor dem Zusammenbruch steht. Die bekanntgewordenen Taurus-Leaks sind eine offene Kriegserklärung gegen Russland. Von einem "entspannten Reichtum" kann da keine Rede mehr sein. Unser Wohlstand wird bald Geschichte sein. Vom Wohlstandsverlust werden auch die Finanzexperten betroffen sein. Diese sollten anstatt der Börsenzeitung öfter mal einen Rosenkranz zur Hand nehmen. Wetten, dem Himmel würden ganz andere Lösungen einfallen? Kleiner Überlebenstipp: Schon einmal an einen Lebensmittelvorrat gedacht? Ein Stück Brot kann in Kriegszeiten wertvoller sein als eine Goldmünze. Brot kann man essen, Gold nicht.