Für ein revolutionäres Modell der Partnersuche
So traurig es ist, aber es gibt in meinen Augen nur ein kleines Zeitfenster, so bis Mitte zwanzig, um einen wirklich guten, beziehungsfähigen Partner für eine Familiengründung zu finden. Warum verpassen immer mehr junge Menschen im Westen diese einzigartige Chance?
Wir sind die Kinder der sexuellen Revolution und waren ihre ersten „Versuchskaninchen“. In den 1980ern wurde uns westlichen Jugendlichen durch die Achtundsechziger-Generation (die Eltern) vermittelt, wir sollten uns ausprobieren, uns selbst verwirklichen, wären zu nichts verpflichtet und könnten mit jedem schlafen, wie wir das wollten.
Schaut man auf die heutigen Erwachsenen im Alter von 20 bis 30, auf ihre Orientierungslosigkeit in Sachen Sexualität und Partnersuche, auf die Zunahme des Wunsches nach Geschlechtsumwandlung um das Achtfache innerhalb von zehn Jahren, dann ist meine Generation, sprich, die in den 1970ern geborenen, noch relativ glimpflich davongekommen.
Unsere Eltern redeten links, aber lebten noch traditionell
Schließlich gab es in meiner Generation noch ein Wissen um Ehe, Kinder, Verlässlichkeit, Treue, Verantwortung und Familie. Wir ahnten, wohin die Reise normalerweise hätte gehen sollen. Und nach einigem Hin und Her und Ausprobieren haben viele von uns Mitte zwanzig noch die Richtige gefunden, haben geheiratet, Kinder bekommen und eine Familie gegründet.
Entscheidend für meine Generation war, dass unsere Eltern, sprich die „Versuchskaninchen“ der ersten Phase, witzigerweise bis auf wenige medial gefeierte Ausnahmen wie Uschi Obermaier und Rainer Langhans, sehr monogam lebten und uns Kindern die klassische Ehe und Familie inklusive klassischer Rollenverteilung vorlebten.
Dennoch hat sich das von meiner Generation entwickelte Modell des anfänglichen Ausprobierens, um sich anschließend zu binden, nicht durchgesetzt. Die geschichtsphilosophische Vorstellung kulturmarxistischer Meinungsgeber insbesondere in der Kulturindustrie, nämlich dass Fortschritt in der Überwindung traditioneller Bindungen wie Ehe und Familie bestünde, war stärker.
Die Kindeskinder der sexuellen Revolution
Von meiner Generation zur nächsten ist der Verfall entsprechend deutlich vorangeschritten. Bei meinen erwachsenen Söhnen heute und ihrer Partnersuche zeigt sich, dass es schwer bis unmöglich ist, in unserer kaputten westlichen Welt eine Frau zu finden, die es ernst meint und mit der man eine Familie gründen kann.
Anfang, Mitte zwanzig haben viele deutsche Frauen schon eine ganze Reihe an Partnern durch, selbst in einem eher „biederen“ Umfeld. Es herrscht eine ausgeprägte Konsum- und Wegwerfmentalität. Junge Frauen sollen keine Kompromisse mehr eingehen und sich an keinen Mann binden müssen, was dazu führte, dass es heute tendenziell eher junge Frauen sind, die Abwechslung suchen, während Männer vielfach nach Beständigkeit streben. Schon mehrfach durfte ich im Bekanntenkreis miterleben, dass die Freunde der zwanzigjährigen Töchter, kaum zieht man in die gemeinsame Wohnung, bereits wieder „abgeschossen“ wurden und in der gerade erst angemieteten Wohnung zurückblieben, da laut der Töchter der Typ „langweilig wurde und zu nerven anfing“.
Das ist auch aus Sicht der Eltern okay. „Ja, und?“, war die Antwort auf meine vorsichtige Andeutung. „Aber so schnell den Partner wieder verlassen? Und was ist mit dem Mietvertrag und allem?“
„Das ist ihre Entscheidung, da mischen wir uns nicht ein.“ Und so springen diese bildhübschen, beruflich unabhängigen jungen Frauen von einem Mann zum Nächsten.
„Warum sollten sie sich binden müssen?“, fragte der Vater zurück. „Ich habe meine Töchter dazu erzogen, dass sie auf eigenen Beinen stehen.“
Junge westliche Frauen sind „Göttinnen“
Ich habe nicht darauf geantwortet, wage aber zu bezweifeln, dass diese jungen Frauen noch fähig sind, eine feste, dauerhafte Bindung mit einem Mann einzugehen. Wonach meine Generation noch strebte, nämlich „den Richtigen zu finden“, wird nicht mehr kommen. Diese jungen Frauen sind, um es in der Sprache meiner Söhne zu formulieren, „durch“. Ohne dass sie es selbst wüssten, ist ihr Leben bereits in jungen Jahren gescheitert.
Es hat sich im „Beziehungskapitalismus“ ein spezifisch westliches Paarungsverhalten herausgebildet, das junge Frauen in eine neue Position brachte. Anabel Schunke beschrieb das in meinen Augen unreflektiert auf X/Twitter: „Das Problem ist nicht, einen Mann zu finden, sondern einen, den man auch will.“ In unserer westlichen Zivilisation erleben sich junge Frauen auf dem Höhepunkt ihrer sexuellen Attraktivität wie „Göttinnen“, die glauben, sie müssten keine Kompromisse eingehen, da sie jeden Tag neu unter hundert Bewerbern aussuchen können.
Dass mit zunehmendem Alter und Verlust der Attraktivität auf dem Beziehungsmarkt der Kater kommt, verstehen die allerwenigsten. Am Ende sind es dann nicht selten die Frauen mit der größten sexuellen Attraktivität, die leer ausgehen, denn sie haben im Gefühl größter Wahlfreiheit gelebt, ohne sich bewusst zu sein, dass diese Phase innerhalb weniger Jahre verfliegt. Ist der helle Glanz aber erst einmal weg und hat die Frau sich bis dahin keinen Mann „geangelt“, wird die Partnersuche mit jedem Jahr schwieriger, denn liebenswerte und bindungsfähige Männer sind ab Mitte zwanzig immer schwieriger zu finden, und die einstige Schönheit konkurriert nun mit jüngeren Frauen und hat das Nachsehen.
Sexuelle Revolution und postmoderne Prostitution
Anstelle also die Hochphase der eigenen Attraktivität zu nutzen, um einen festen Gatten fürs Leben zu finden, mit dem sich eine Familie gründen lässt und der dann auch im Alter zu einem steht, vergeudet sie sie für narzisstische Selbstbespiegelung, indem sie gleichsam zwanghaft von einer kurzfristigen Affäre zur nächsten hechelt und, bös gesagt, eine Form postmoderner Prostitution lebt.
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Verrückterweise hat nämlich die sexuelle Revolution nicht dazu geführt, dass Sexualität und Beziehungen als erfüllter erfahren wurden, sondern sich immer mehr marktwirtschaftlichen Prinzipien unterwarfen und damit zu einem knallharten Wettkampf geworden sind, in dem junge Frauen ihre besten Jahre damit verschwenden, mit einem „Alphamann“ nach dem nächsten zu schlafen, derweil eine beträchtliche Anzahl der deutschen jungen Männer leer ausgeht und unfreiwillig zölibatär lebt.
Während westliche junge Frauen also regelmäßig den Partner wechseln, verhält es sich mit jungen Männern in diesem Kontext oft anders. Einige verschiedene Gruppen lassen sich beispielhaft ausmachen.
Alphamänner, Incels und Talahons
In Deutschland haben wir einmal die große Gruppe junger Männer, die aus dem muslimischen, polygamen Kulturkreis zu uns gekommen ist, jedoch aus sozial schwachen Schichten stammt und daher in ihrem eigenen Kulturkreis erst einmal nicht heiraten kann, da dort das Prinzip der klassischen Versorgerehe gilt und Ehen dort unter diesem Kriterium arrangiert werden. Junge Männer ohne die wirtschaftliche Befähigung, eine Familie mit ein oder mehreren Frauen zu unterhalten, gehen in islamischen Ländern leer aus.
Diese Gruppe wandert jedoch gerne nach Deutschland ein und geht hier teilweise vorübergehende Beziehungen mit jungen deutschen Frauen ein, wird am Ende jedoch, sobald genug Geld zusammengekommen ist, in der Regel eine Frau aus dem eigenen Kulturkreis heiraten.
Dann gibt es eine kleine Gruppe sogenannter „Alphamänner“, die zum Beispiel durch einen hohen sozialen Status an der sexuellen Promiskuität teilhat und das derzeitige Paarungsverhalten junger Frauen im Sinne der eigenen sexuellen und/oder narzisstischen Befriedigung ausnutzt.
Und dann die recht große Gruppe der „Incels“. Hierunter wird die Gruppe junger Männer zusammengefasst, die entweder weitestgehend erfolglos den Frauen hinterherjagt oder die Partnersuche ganz aufgegeben hat und sich mit Computerspielen und Onlinepornographie in die unfreiwillige Einsamkeit zurückgezogen hat. Aus dieser Gruppe kommen in den sozialen Medien ziemlich häufig „frauenfeindliche Kommentare“, und es scheint sich ein genereller Trend hin zu einem politischen Rechtsruck unter jungen Männern und einem Linksruck unter jungen Frauen abzuzeichnen.
Männer haben es also im „Beziehungskapitalismus“ deutlich schwerer als noch vor wenigen Jahrzehnten, eine Frau für eine feste Ehe und Familiengründung zu finden – und das trotz Berufstätigkeit und der Eignung, finanziell eine Familie zu unterhalten. Wobei Männern die Türe, eine Familie zu gründen, natürlicherweise deutlich länger offensteht als Frauen.
Keine Rückmeldung beim Online-Dating
Dies spiegelt sich auch beim Online-Dating wider:
Alleine zu Hause vor dem Rechner urteilen junge Frauen noch deutlich härter über Bewerber und klicken die zahllosen Interessenten nach dem Prinzip „langweilig, der nächste“ weg. Junge Männer haben entsprechend ein großes Problem, auf Dating-Plattformen überhaupt eine Rückmeldung zu bekommen. Frauen klicken bei etwa 14 Prozent aller Anfragen auf Ja, während Männer die Hälfte aller präsentierten Frauen kennenlernen möchten.
Die englische Ausgabe der Zeitschrift Vogue beschreibt dieses Phänomen:
„Fragen Sie einfach jemanden, der gerade ‘da draußen’ (das heißt beim Dating) unterwegs ist, und er wird Ihnen sagen: Der Pool an wirklich vielversprechenden, romantischen Gelegenheiten war noch nie so gering […] Interessenten an einer monogamen Beziehung sind praktisch eine vom Aussterben bedrohte Spezies …“
Schaut man überdies auf die hohe Abtreibungsrate in Deutschland (jedes achte Kind wird im Mutterleib getötet) sowie auf die niedrige Geburtenrate von nur 1,46 Kindern pro Frau, dann ist das Modell des westlichen „Beziehungskapitalismus“ ganz offensichtlich gescheitert. Die Emanzipation von der unauflöslichen, monogamen Ehe, einst durch die katholische Kirche gesichert, hat sich als eine der Katastrophen erwiesen, die dem Westen mittlerweile das Genick brechen.
Auf dem Weg in die neue Ernsthaftigkeit?
Ein individueller Ausweg sind insbesondere für junge Männer andere, noch christliche Kulturkreise, in denen junge Menschen bis zur Heirat enthaltsam leben und das Eheversprechen noch als solches verstanden wird.
Doch um dieses Dilemma zumindest in rechten und konservativen Kreisen grundsätzlich zu beenden, müsste über eine kulturelle Revolution der Partnersuche nachgedacht werden. An die Stelle des Achtundsechziger-Konzepts des sexuellen Ausprobierens sollte eine neue Ernsthaftigkeit treten, die sich wieder bewusst ist, was es heißt, einen Partner fürs Leben zu finden, mit allen damit verbundenen Konsequenzen.
Die Verwahrlosung des Westens, das sexuelle sich zu Markte tragen junger Frauen, die Frustration junger Männer, die Einsamkeit und Isolierung älterer Menschen, die Millionen Abtreibungen und die enorm hohe Trennungsrate ehelicher und nichtehelicher Liebesbeziehungen sind auch Ergebnis einer gezielten, massenmedial betriebenen und kommunistisch inspirierten Zerstörung der kulturell bedingten Beziehung zwischen Mann und Frau und der damit verbundenen Entchristianisierung des Abendlandes.
Eine Erlösung
Wenn der einzelne junge Mensch noch persönliche Erfüllung finden und der Westen als Ganzes nicht untergehen will, werden wir wieder lernen müssen, dass der sexuelle Akt zwischen Mann und Frau kein Konsumgut, sondern eine ernste Sache ist, da hier neues Leben entsteht.
Dieser neuen Ernsthaftigkeit einen Namen geben?
Die Ehe.
Es lohnt sich, in diesem Zusammenhang einen Blick auf das orthodoxe Judentum zu werfen. Hier in Großbritannien gibt es in Großstädten wie Manchester oder London regelrechte Judenviertel. Die Juden dort leben abgeschieden von der sie umgebenden Welt, benutzen nur sehr eingeschränkt das Internet und auch keine Massenmedien und ignorierten etwa die Corona-Pandemie fast vollständig. Das Leben ging in diesen Vierteln weiter, als wäre nichts geschehen. Man feierte Hochzeiten, traf sich in großen Pulks am Strand, und die Kinder gingen ganz normal zur Schule.
Genauso ignoriert man in diesen jüdischen Vierteln den westlichen „Beziehungskapitalismus“. Unter jungen Juden gilt der Grundsatz, keinen Sex vor der Ehe zu haben. Ferner werden mitunter, wenn es mit der Partnersuche nicht so einfach ist, von den jungen Leuten selbst und ihren Familien Ehevermittlerinnen bestellt, die dann passende Kandidaten suchen, mit denen man sich erst einmal verlobt und einander kennenlernt, ohne Sex zu haben, um dann in der nächsten Stufe, wenn man sich wirklich versteht, zu heiraten.
In meinen Augen wäre dieses revolutionäre Modell der Partnersuche für die meisten jungen Menschen im Westen geradezu eine Erlösung.
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Großartiger Artikel, Herr Kaiser.
In den Kommentaren liest man, wie sehr sich diese destruktive lebens- und liebesfeindliche Wegwerfgesellschaft schon in den Köpfen festgesetzt hat.
Generell würde ich Ihnen hier schon recht geben, allerdings ist es nicht für jede Frau heutzutage selbstverständlich, bis 25 einen festen Partner gefunden zu haben, den man dann, mit 25, auch heiraten kann.
Der gesellschaftliche Druck erfordert heutzutage (leider) von den Frauen hohe Berufsqualifikationen, um im Leben standhalten zu können. Je nachdem welches Studium man beginnt, ist man dementsprechend auch mit 25 noch nicht damit fertig.
Und um das Ganze mal aus der Perspektive der Frau zu betrachten ... es ist auch für Frauen unabdinglich, einen festen Job und eine gewisse Erfahrung mit in die Ehe zu bringen. Sie haben zwar in Ihrem Artikel geschrieben, dass viele Frauen die Männer verlassen, ich kenne aber aus meinem Umfeld auch sehr viele Männer, die ihre Frauen verlassen haben, wenn 1 oder 2 Kinder da waren. Was macht die Frau dann, wenn sie keinen festen Job mit Berufsqualifikation und einem guten Gehalt hat? Natürlich gibt der Vater der Kinder meistens anteilig etwas für seine Kinder (je nach Gesetzeslage des Falls und Landes), aber trotzdem haben die Männer es immer leicht, sich "aus dem Staub zu machen". Die ganze Arbeit mit den Kindern hängt dann an der Frau. Daher kann ich als Frau sehr gut nachvollziehen, wenn Frauen heutzutage erst mal ihr Studium abschliessen oder reisen wollen, bevor sie eine Ehe eingehen. Ich kann auch die Frauen verstehen, die keine feste Beziehung mehr wollen, da man eben heutzutage "keinem mehr trauen kann".
Als Lehrerin habe ich sehr viel Erfahrung mit Kindern und muss leider sagen, dass es manchmal besser wäre, man verzichtet auf Kinder, als dass man Kinder zeugt, für die man keine Zeit hat.
Damit meine ich jetzt nicht, man solle "das sexuelle Abenteuer fördern". Ich befürworte die These des "kein Sex vor der Ehe“; dennoch muss man auch hier realistisch bleiben und sehen, dass diese These in der westlichen Welt nur noch von einer starken Minderheit von Menschen gelebt wird ... und wenn man nicht zu dieser Minderheit gehört, wird man auch den Sinn des "kein Sex vor der Ehe" nicht verstehen können.
Sinnvoll ist für junge Frauen so auch für Männer früh Kontakte zu pflegen, die in christlich religiösen Gemeinschaften zu finden sind, die entsprechende Einfühlung, Verständnis, und Standhaftigkeit mitbringen, wo auch Sorgen und Probleme einvernehmlich angegangen und gelöst werden können. Eine gute Beziehung geht in erster Linie übers Gefühl. Alles andere ist in einer guten Beziehung Nebensache. Ja auch das Berufliche!
„So traurig es ist, aber es gibt in meinen Augen nur ein kleines Zeitfenster, so bis Mitte zwanzig, um einen wirklich guten, beziehungsfähigen Partner für eine Familiengründung zu finden.“
Das ist schlicht Unsinn. Es war bei mir nicht so, bei vielen anderen, die ich kenne, auch nicht. Solche apodiktischen Bemerkungen bringen keinerlei Erkenntnisgewinn.
Wenn ich mir die Ehen meiner Großeltern und auch Eltern anschaue, ist mir klar: so nicht. Das haben eben auch viele Leute verstanden und ziehen die Konsequenz und Gott sei Dank haben die jungen Frauen heute die Möglichkeit, so zu leben, ohne angefeindet zu werden.
Alleine, dass man Eltern fragt, was mit dem Mietvertrag der Kinder ist und sich da einmischen will, zeigt, man akzeptiert die Unabhängigkeit der Kinder nicht. Das ist auch einer der Gründe, warum immer mehr junge Leute den Kontakt zu den Eltern abbrechen.
Ja, ich stimme zu. Die Bindungslosigkeit, die durch das Durchsetzen der marxistischen Vorstellung von Fortschritt und die allgemeine Mobilität im Netz und in realitas entstand, hat die Menschen bei uns zu nervlichen Wracks gemacht, die versuchen, ihren alarmierten Körper zur Norm zu erklären oder "Ungerechtigkeiten" dafür verantwortlich zu machen. Der Vorschlag des Autors würde vielen Menschen - Männern und Frauen - bringen, den Frieden bringen, der eintritt, wenn wir sicher in einem guten Gefüge leben.
Der Artikel ist schon recht schräg, eine Ansammlung von Klischees und Projektionen. Ein Mitglied der Generation Golf klopft sich auf die Schulter und will Heiratsvermittlung. Echt jetzt? Wenn ich mir die gescheiterte Ehe meiner Eltern anschaue, und andere, dann kann ich nur sagen: einen guten Partner zu finden, ist schon immer ein schwieriges Geschäft gewesen, auch früher, wo es es hieß: „Schönheit vergeht, Hektar besteht.“
Ist es wirklich Aufgabe eines katholischen Magazins, Illusionen und verdrehte Vergangenheitsbilder zu bedienen?
Über welche Themen sollte ein katholisches Magazin denn berichten? Ist es nicht wohltuend, dem heutigen gescheiterten postchristlichen Gesellschaftsentwurf die katholische Sexual- und Ehemoral, die generationenübergreifend gültig ist, gegenüberzustellen? Hektar besteht, die heutigen Ehen leider nicht mehr.
@Andreas Graf Lesen Sie bitte nochmals genau, was ich geschrieben habe.
„So traurig es ist, aber es gibt in meinen Augen nur ein kleines Zeitfenster, so bis Mitte zwanzig, um einen wirklich guten, beziehungsfähigen Partner für eine Familiengründung zu finden.“
Das ist schlicht Unsinn. Es war bei mir nicht so, bei vielen anderen, die ich kenne, auch nicht. Solche apodiktischen Bemerkungen bringen keinerlei Erkenntnisgewinn.
@Anonymous Bin bei Ihnen, mir ist das auch zu eng und kurz gedacht - bei viel grundsätzlicher Zustimmung zu dem Beitrag. Was mir aber gar nicht gefällt - auch bei anderen Beiträgen auf Corrigenda: Die Fokussierung auf sexuelle Attraktivität, die - ach, so schnell - nachlässt! In unterschiedlichen Lebensphasen Lebensaltern gibt es unterschiedliche Charismen, das sollte man auch einmal sagen: idealerweise wachsen Weisheit, Empathie, Tiefe etc. im Laufe des Lebens. Bei Frauen und Männern.
Ich stimme eingeschränkt zu. Insbesondere der Begriff Kapitalismus bei der Partnerwahl überzeugt mich.
Fundament der Ehe war oft die Ausnutzung der Frau. Das wollen junge Frauen heute nicht mehr. Es gibt noch keine gute Antwort als Gesellschaft darauf. Männer und Frauen müssen weniger egoistisch werden und in der Ehe einen Sinn finden, der über kurzfristige Nutzenmaximierung hinausgeht.
@U. Leppin
Verständnisfragen:
Worin bestand die Ausnutzung der Frau?
Was bedeutet „kurzfristige Nutzenmaximierung“ in der Ehe heute?
Danke.
Sinnvoll ist für junge Frauen so auch für Männer früh Kontakte zu pflegen, die in christlich religiösen Gemeinschaften zu finden sind, die entsprechende Einfühlung, Verständnis, und Standhaftigkeit mitbringen, wo auch Sorgen und Probleme einvernehmlich angegangen und gelöst werden können. Eine gute Beziehung geht in erster Linie übers Gefühl. Alles andere ist in einer guten Beziehung Nebensache. Ja auch das Berufliche!
Nicht einfach romantische Gefühle können das Fundament für einen lebenslangen Bund sein, sondern dass man gemeinsame Werte teilt, ist essentiell.
Großartiger Artikel, Herr Kaiser.
In den Kommentaren liest man, wie sehr sich diese destruktive lebens- und liebesfeindliche Wegwerfgesellschaft schon in den Köpfen festgesetzt hat.
Generell würde ich Ihnen hier schon recht geben, allerdings ist es nicht für jede Frau heutzutage selbstverständlich, bis 25 einen festen Partner gefunden zu haben, den man dann, mit 25, auch heiraten kann.
Der gesellschaftliche Druck erfordert heutzutage (leider) von den Frauen hohe Berufsqualifikationen, um im Leben standhalten zu können. Je nachdem welches Studium man beginnt, ist man dementsprechend auch mit 25 noch nicht damit fertig.
Und um das Ganze mal aus der Perspektive der Frau zu betrachten ... es ist auch für Frauen unabdinglich, einen festen Job und eine gewisse Erfahrung mit in die Ehe zu bringen. Sie haben zwar in Ihrem Artikel geschrieben, dass viele Frauen die Männer verlassen, ich kenne aber aus meinem Umfeld auch sehr viele Männer, die ihre Frauen verlassen haben, wenn 1 oder 2 Kinder da waren. Was macht die Frau dann, wenn sie keinen festen Job mit Berufsqualifikation und einem guten Gehalt hat? Natürlich gibt der Vater der Kinder meistens anteilig etwas für seine Kinder (je nach Gesetzeslage des Falls und Landes), aber trotzdem haben die Männer es immer leicht, sich "aus dem Staub zu machen". Die ganze Arbeit mit den Kindern hängt dann an der Frau. Daher kann ich als Frau sehr gut nachvollziehen, wenn Frauen heutzutage erst mal ihr Studium abschliessen oder reisen wollen, bevor sie eine Ehe eingehen. Ich kann auch die Frauen verstehen, die keine feste Beziehung mehr wollen, da man eben heutzutage "keinem mehr trauen kann".
Als Lehrerin habe ich sehr viel Erfahrung mit Kindern und muss leider sagen, dass es manchmal besser wäre, man verzichtet auf Kinder, als dass man Kinder zeugt, für die man keine Zeit hat.
Damit meine ich jetzt nicht, man solle "das sexuelle Abenteuer fördern". Ich befürworte die These des "kein Sex vor der Ehe“; dennoch muss man auch hier realistisch bleiben und sehen, dass diese These in der westlichen Welt nur noch von einer starken Minderheit von Menschen gelebt wird ... und wenn man nicht zu dieser Minderheit gehört, wird man auch den Sinn des "kein Sex vor der Ehe" nicht verstehen können.
@Frau Kontzka *Und dazu, dass nur eine Minderheit in der westlichen Welt keinen Sex vor der Ehe hat: Das muss doch nicht so bleiben. TeenStar ist eine Sexualaufklärungsinitiative, die Kindern und Jugendlichen wertegeleitete Sexualität lehrt. Solche Initiativen können ein Umdenken einleiten.
@Frau Kontzka Sicher, die Ausgaben für Familien werden immer höher, sodass oft beide Partner arbeiten müssen. Die Ehe ist aber ein Liebesbund; man muss nicht vorher seine Ausbildung oder Studium fertig haben, um zu heiraten. Um zu vermeiden, dass der Partner nach einiger Zeit sich aus dem Staub macht, muss eine Frau werteorientiert die Partnersuche betreiben. Am besten schon beim ersten Date fragen,wie der Mann zu Ehe und Familie steht, ob er offen für mehrere Kinder ist. Ohne Offenheit für das Leben macht die Ehe keinen Sinn. Liebe ist viel mehr als reines Verliebtheitsgefühl. Wenn das Fundament für einen lebenslangen Bund nicht stimmt, macht die Beziehung keinen Sinn.
Wenn ich mir die Ehen meiner Großeltern und auch Eltern anschaue, ist mir klar: so nicht. Das haben eben auch viele Leute verstanden und ziehen die Konsequenz und Gott sei Dank haben die jungen Frauen heute die Möglichkeit, so zu leben, ohne angefeindet zu werden.
Alleine, dass man Eltern fragt, was mit dem Mietvertrag der Kinder ist und sich da einmischen will, zeigt, man akzeptiert die Unabhängigkeit der Kinder nicht. Das ist auch einer der Gründe, warum immer mehr junge Leute den Kontakt zu den Eltern abbrechen.
@Onkel_ Guido Sicher wurde Ehe oft pervertiert. Ihr Wesen ist aber nicht eine reine bürgerliche Konvention, sondern der Bund eines liebenden Paares von Mann und Frau mit Gott. Wird die Ehe so gelebt, mit Offenheit für Kinder, Einsatz in der Gesellschaft und nicht einfach als Vertrag, der zu einem bestimmten Zeitpunkt im Lebenslauf passt, dann ist sie wahrhaft fruchtbar. Unverbindliche Affären und sukzessive Monogamie ohne endgültiges Versprechen werden dem Wesen des Menschen nicht gerecht und können daher letztendlich nicht glücklich machen. Bei jedem Geschlechtsverkehr werden Bindungshormone bei beiden Geschlechtern ausgeschüttet. Dies dient der Stärkung der Paarbeziehung zur stabilen Erziehung von Kindern. Es gibt einen Unterschied zwischen tatsächlicher unbotmäßiger elterlicher Bevormundung, aber das hier ist ja was Anderes. Überstürzt zusammenziehen direkt am Anfang der Beziehung ist ja etwas sehr Unkluges. Eltern haben den Leitungsauftrag für ihre Kinder nicht nur bis zum 18. Lebensjahr. Zum Besten ihrer Kinder diese zu beraten und zu korrigieren ist Ausdruck von Liebe.