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Kolumne „Ein bisschen besser“

Stairway zu Heaven

Judith und ich verraten jetzt etwas aus dem Produktionsprozess, ein Blick hinter die Kulissen, wie es früher hieß, als man fröhlich dachte, dass das ganze Leben eine Bühne sei, von der jeder abtreten könne, und dann sei er oder sie immer noch da. Nur eben neben der Bühne.

Heute heißt das „Making of“, was immer noch etwas ist, was neugierig macht, weil es den Blick durchs Schlüsselloch verspricht auf eine Szene, die an sich nicht für die Öffentlichkeit gedacht war. In den siebziger Jahren, als Judith gerade geboren war, gab es ein außerordentlich erfolgreiches Wochenmagazin mit dem Namen „Schlüsselloch“, das aufregende Insides aus St. Pauli berichtete und das auch mein Großvater unregelmäßig las.

Wie „Ein bisschen besser“ entsteht

Was Judith und ich verraten wollen, ist, dass bei diesem Blog der Ablauf, der zum Ergebnis führt, stets ganz verschieden ist: Wir haben „Ein bisschen besser“ einst im Schwung unserer großen Liebe aus dem Boden gestampft, weil wir meinen, dass Familien zu oft Gefahr laufen, im Alltag zu ersaufen, und wir deswegen ein Modell vorstellen wollten, dass die Dinge so lange wendet und betrachtet, bis sich deren fröhliche Seite zeigt.

 

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Mal steht dabei ein Bild, das Judith so gesehen und unnachahmlich festgehalten hat, am Anfang. Und mal ist es ein Gedanke, der mich in den vergangenen Tagen weitergetragen hat als andere. Und manchmal haben wir beide nüscht – was dann echte Arbeit bedeutet, denn nur für Götter ist es ein Leichtes, aus dem Nichts zu schöpfen, und wir sind keine, auch wenn wir uns manchmal, wenn Freunde, Musik und Getränke dazu kommen, so fühlen.

Erst Friedrich-Nachdrehe, dann Steinpilz-Tortellini

In diesem Fall war es das Bild, das zuerst da war, und unzweifelhaft die Bildzeile „Stairway to heaven“ tragen muss. Es ist, wie wir Journalisten sagen würden, eine „Nachdrehe“ zu Caspar David Friedrichs Bestseller vom „Wanderer über dem Nebelmeer“, hier komponiert durch das famose Auge meiner Frau: Der Weg ist zu Ende.

Der Wanderer steht zwischen den alten Mauern, aufrecht, aber vom Kampf gezeichnet, den es ihn gekostet hat, bis hierher zu kommen. Kehrt er um, oder macht er den nächsten Schritt in den Nebel, die Undurchsichtigkeit des Schicksals und die Unsicherheit des Kommenden? Seine treue Hündin begleitet ihn bis zu dieser letzten Stufe zwischen wirklicher und seelischer Welt.

Weil wir hier beim „Making of“ sind, erzähle ich kurz, was dann geschah: „Ein bisschen besser wäre, ihr kommt jetzt endlich“, riefen die Kinder, die dringend Steinpilze mit Tortellini essen wollten, die wir in der Kneipe oben am Berg immer so gerne bestellen. Und als wir da waren, hatte sich sogar der Nebel verzogen.

 

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