Wie finanzielle Sorgen der Familie der Vergangenheit angehören
Die Finanzen sind für viele ein leidiges Thema. Solange das Konto gedeckt ist und vielleicht ab und zu noch ein paar Euro auf dem eigenen Sparkonto oder dem der Kinder landen, ist alles gut. Aber wehe, wenn es zu unvorhergesehenen und leider auch größeren Ausgaben kommt: Der Kühlschrank geht kaputt, das Profil der Sommerreifen ist früher runtergefahren als erwartet, oder das Fahrrad der Jüngsten wird geklaut. Oder es passiert einfach alles auf einmal. Für solche Fälle sollten Sie unbedingt einen Notgroschen ansparen.
Drei bis sechs Monatsbudgets oder auch Nettogehälter sollte er groß sein, je nachdem, wie Sie leben und wie viel Sicherheit Sie haben wollen. Es darf natürlich auch etwas mehr sein. So ein Notgroschen beruhigt ungemein, kleinere oder größere Notfälle, auch mehrere gleichzeitig verlieren ihren finanziellen Schrecken.
Aber denken Sie bitte daran, den Notgroschen nach und nach wieder aufzufüllen, wenn Sie ihn mal angreifen mussten. Und legen Sie dieses Polster unbedingt auf ein separates Konto, getrennt von allem anderen. Ein Tagesgeldkonto wäre gut, damit Sie auch wirklich jederzeit, nämlich im Notfall, über das Geld verfügen können.
Der erste Schritt
Das ist der erste Schritt, um finanzielle Engpässe und damit Sorgen zu vermeiden. Wer will sich schon ständig über Geld den Kopf zerbrechen müssen? Aber es geht noch mehr. Denn finanzielle Freiheit ist das noch nicht. Aber es ist eine wichtige Maßnahme dahin. Der Begriff „finanzielle Freiheit“ mag ein wenig überstrapaziert werden. Es ist aber trotzdem ein tolles, erstrebenswertes Ziel, auch weil es unabhängiger und freier machen kann.
Aber was heißt es überhaupt, finanziell frei zu sein? Für mich bedeutet es nicht Reichtum, Luxusuhren, -klamotten oder -autos, oder meine erste Million. Für mich bedeutet es, flexibel zu bleiben, Entscheidungen treffen zu können und dabei eben nicht ständig über Geld nachdenken zu müssen. Es fängt mit einem gut gefühlten Notgroschen-Konto an. Ich bin selbstständig, da fällt der Notgroschen etwas üppiger aus, falls es mal nicht so gut läuft, will ich mir keine Sorgen machen müssen.
Der Notgroschen allein reicht nicht
Aber das allein reicht mir nicht, um mich finanziell frei zu fühlen. Ich will Vermögen aufbauen, damit ich mir auch langfristig wenig bis gar keine Sorgen über Geld machen muss. Und deshalb investiere ich Monat für Monat relativ viel Geld in meine ETF-Sparpläne. Das ist Teil meiner Altersvorsorge, vor allem aber meines langfristigen Vermögensaufbaus. Und das Gute daran – Stichwort Freiheit: Mit einem solchen Sparplan bleibe ich maximal flexibel. Ich kann die Raten jederzeit runtersetzen oder sogar pausieren. Ich könnte auch jederzeit Anteile verkaufen. Auch das bedeutet für mich finanzielle Freiheit.
So einen ETF- oder Fondsparplan sollte jeder haben, finde ich. Schon mit kleinen Summen geht es los. Warum also nicht auch Sparpläne für den Nachwuchs? Ihre Kinder werden es Ihnen danken, wenn Sie mit einem kleinen Vermögen in Ihr selbstständiges Leben, ins Studium, die Ausbildung und die erste Wohnung starten. Vielleicht sparen sie sogar weiter, fangen so schon sehr früh mit ihrem Vermögensaufbau und der Altersvorsorge an. Je früher, desto besser, der Zinseszinseffekt wirkt dann umso stärker.
Das zeigt recht eindrucksvoll eine meiner Lieblingsstatistiken, nämlich die Sparplanstatistik des Fondsverbands BVI. Wenn Sie zehn Jahre lang Monat für Monat 100 Euro in einen Fonds, der in globale Aktien investiert, gespart hätten, könnten Sie sich über eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,3 Prozent freuen.
Aus 12.000 Euro wären knapp 17.500 Euro geworden. Nach 20 Jahren, Sie hätten 24.000 Euro investiert, hätten Sie sogar einen Depotwert von fast 53.000 Euro – bei einer jährlichen durchschnittlichen Rendite von 7,3 Prozent. Es gibt natürlich auch Fonds und ETFs, die sehr viel besser oder auch etwas schlechter abschneiden.
Finanzielle Freiheit ist individuell
Es lohnt sich aber auf jeden Fall, mit einem solchen Sparplan Vermögen aufzubauen – für Sie selbst, für den Nachwuchs. Lassen Sie das Geld an der Börse arbeiten, investieren Sie, anstatt nur zu sparen. Es zahlt sich aus.
Auf ein solches ETF- oder Fondsvermögen zurückgreifen zu können, ist auf jeden Fall auch ein wichtiger Schritt in Richtung finanzieller Freiheit. Sie wollen doch nicht ständig über Geld nachdenken, sich ständig Sorgen über Ihren Kontostand machen, oder? Eben!
Und Sie wollen sich und Ihren Lieben doch auch mal etwas „gönnen“, einen besonders tollen Urlaub beispielsweise. Wie Sie finanzielle Freiheit für sich definieren, mit welcher Summe Sie sich „frei“ fühlen, das ist sehr individuell. Ein finanzielles Polster und vor allem der Notgroschen helfen auch, wenn wir unangenehme Entscheidungen treffen müssen.
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Kommentare
Es freut mich für Frau Schwarzer, dass sie einen Notgroschen von bis zu sechs Monatsgehältern zur Seite bringt. Bei mir wären dies ca. 36T € netto. Davon kann ich nur träumen, weil ich als Alleinverdiener (meine Frau handelt keine Aktien, sondern kümmert sich um unsere Kinder) mein Gehalt durch neun Köpfe teilen muss. Ich habe in katholische Ferienlager meiner Kinder investiert, in ihre Bildung, in Auslandsaufenthalte, Bücher und Familienunternehmungen. Doch meine Rendite toppt jeden ETF-Sparplan - auch wenn mein Notgroschen nur selten fünftstellig war …
Geschätzter Mitforist,
Kinder, deren Bildung (die unsere bitte nicht vergessen) sowie gemeinsam Unternehmungen sind natürlich das beste "Investment". Doch Frau Schwarzer hat einen Punkt, wenn sie die "Freiheit" anspricht: Ich möchte schon möglichst unabhängig vom Staat und seiner Kümmerrente oder auf das Gutdünken irgendwelcher Fremder angewiesen sein. Im Idealfalls helfen mir meine Kinder im Alter, aber erstens weiß man nie, wie es kommt, und zweitens ist es doch schön, wenn man den Kindern ein Stück weit dieser finanziellen Freiheit (zurück) geben kann. Öffnen Sie mal einen Zinsenszinsrechner und lassen mal eine Sparrate von 50 Euro pro Monat bei 8 % Rendite p.a. für ein Kind durchlaufen und schauen Sie, was nach 30 Jahren herauskokmmt. Freut sich Ihr Kind nicht, wenn es dann ein gutes Startkapital z.B. für den Bau oder Erwerb eines Hauses für seine Familie hat?