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Kolumne „Der Schweizer Blick“

Politik auf der TV-Kanzel

Der Gott? Der Vater, der Sohn, der Heilige Geist? Furchtbar, dass die Kirche nur männliche Bezeichnungen für die höchste Macht kennt. Zeit, dass sich da feministische Theologinnen darum kümmern. Gott, so weiß man bei SRF, dem öffentlich-rechtlichen Radio- und TV-Programm der Schweiz, hat zwar gar kein Geschlecht. Aber um das Bild vom alten weißen Mann mit Bart auszuradieren, müssen die männlichen Artikel weg. Die sind nämlich ein Überbleibsel der alten patriarchalischen Strukturen der Religionen.

Das ist offenbar das größte Problem, vor dem die Landeskirchen stehen. Jedenfalls, wenn man der Sendung „Stichwort Religion“ bei Radio SRF 1 glaubt, die am Pfingstsonntag ausgestrahlt wurde. Es war ein drei Minuten langes Lamento über die männlichen Gottesbezeichnungen.

Das war kein Ausreißer, es ist bei SRF regelrecht Programm. Man kann nicht behaupten, dass dort religiöse Fragen ausgeblendet werden. Ein ganzer Strauß von Sendeinhalten thematisiert diese. „Sternstunde Religion“, „Fenster zum Sonntag“, „Das Wort zum Sonntag“ oder auch Live-Gottesdienste: Man wird fündig. Das Problem ist also nicht die Quantität. Es ist die Qualität.

Spiritualität ist hier Nebensache. Eine Vertiefung des Glaubens, hoffnungsvoll stimmende Worte aus der Bibel: Man muss auf einen Zufallstreffer hoffen. Stattdessen geht es um Inhalte wie „Gier macht blind“, „Faire Löhne bereiten Freude“ oder „Verzichten, um frei zu werden“. Man hat das Gefühl, man sei versehentlich in die Liveübertragung eines Sozialistenkongresses geraten. Oder in die Delegiertenversammlung einer Gewerkschaft.

Flüchtlinge, Klimakatastrophe und Identitätspolitik

Unter dem Titel „Soll die Schweiz überhaupt noch Flüchtlinge aufnehmen?“ liefert die SRF-Theologin umgehend die Antwort: Ja, natürlich. Wir haben Platz, wir haben Geld, wir stehen in der Verantwortung. Leider reicht die Zeit nicht, um zu reflektieren, welche Auswirkungen offene Grenzen haben. Wie die Sozialsysteme an den Anschlag kommen, der Dichtestress den Menschen zusetzt, Wohnungs- und Arbeitsmarkt weiter angeheizt werden. „Oh Kinderlein kommet“ lautet das Motto, wobei es, wenn wir von Migration sprechen, ja in erster Linie junge, starke Männer sind, die kommen. Was natürlich nicht angesprochen wird.

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„Die letzte Generation“ hieß eine andere Sendung. In einem Format, von dem man etwas zu Kirche und Glauben erwartet, erfahren wir, wie nahe die Klimakatastrophe ist und wie wir gefälligst alle etwas dagegen tun sollen, statt uns über Asphaltkleber aufzuregen. In „Isch es e Bueb oder es Meitschi?“ („Ist es ein Bube oder ein Mädchen?“) beklagt sich eine evangelisch-reformierte Pfarrerin, dass ihr diese Frage überhaupt gestellt wird, wenn sie mit ihrem Kind unterwegs ist. „Was, wenn es keines von beidem ist?“, fragt sie rhetorisch in die Kamera. Dann, gute Frau, werden die Gesetze der Biologie auf den Kopf gestellt. Warum denn die Frage so wichtig sei, will sie weiter wissen. Ganz einfach: Das Gegenüber interessiert sich für das Geschlecht des Kindes. Ob dieses wichtig ist? Vielleicht nicht. Aber die Antwort ist einfach und in aller Regel nicht geheim. Das Baby im Kinderwagen wird zudem nicht traumatisiert, wenn man es – messerscharf geschlossen aus den vorhandenen Chromosomen – als Jungen oder Mädchen outet.

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Menschen suchen Trost, kein Umerziehungsprogramm

Wie sieht eigentlich das Anforderungsprofil der öffentlich-rechtlichen Sender aus, wenn sie die Fachredaktion Religion besetzen? Vermutlich muss man durchaus Grundkenntnisse in theologischen Fragen vorweisen können. Aber viel wichtiger: Man sollte die Kirchen als Verbreiterin des Gutmenschentums und von „Woke“-Botschaften verstehen und diese weitertragen. Das bitte mit möglichst simplifizierten Aussagen: Reiche sind böse, Flüchtlinge sind gut, Babys können alles Mögliche sein, Klimaaktivisten retten die Welt. Wer das alles nicht vorbehaltlos unterschreibt, wird bei SRF nie Sendezeit erhalten.

Das Publikum von SRF ist überaltert. Schon heute bilden die über 60-Jährigen die Hauptgruppe der regelmäßigen Konsumenten. Es ist nicht anzunehmen, dass die Zuschauer von Religionssendungen wesentlich jünger sind. Wenn ältere Menschen das „Wort zum Sonntag“ schauen, wollen sie vieles, aber kaum mehr über die „Letzte Generation“ als Heilsbringer oder die Wahlfreiheit aus Dutzenden von Geschlechtern erfahren. Sie suchen vielleicht Trost, eine Festigung des Glaubens oder auch nur einen Gedankenanstoß aus der Bibel. Was sie stattdessen erhalten, ist ein politischer Umerziehungskurs.

Aber was will man erwarten von einer Senderkette, in der sogar die abendliche Wetterprognose politisch gefärbt ist und mehr vom Klimawandel als von den Aussichten für die nächsten Tage zu hören ist?

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Kommentare

Kommentar
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Isis Alina Klinken
Vor 1 Jahr 5 Monate

Dass Glaube sich durch soziales Handeln (wie Appelle zu Lohnerhöhungen) manifestiert, ist immer notwendig aber das hier ist Trans-Propaganda

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Christ
Vor 1 Jahr 4 Monate

Unglaublich, wohin sich ausgerechnet Theologinnen verirren können. Wenn die Kirche das zulässt, und sich dem absurden woken trans-Zeitgeist unterwirft, ist Hopfen und Malz verloren. Dem Berichterstatter sei Dank, dass er uns darauf hinweist, vielleicht sollte das Fußvolk mal die Rollen tauschen, und solchen Theologinnen selbst die Gardinenpredigt halten.

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Felix Altorfer
Vor 1 Jahr 5 Monate

Vor einigen Jahren war es noch untersagt, im TV (auch private, dazumal CityChannel 1) religiös orientierte Sendungen auszustrahlen. Wir konnten damals dann einige Sendungen über Menschenrechtsverletzungen ins Programm nehmen, aber Religion war tabu, egal ob es nun ältere wie Buddhismus oder Hinduismus oder neuere wie z.B. Scientology waren. Dabei wäre das gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig, dass die Menschen sich wieder bewusst werden, dass sie nicht einfach eine Maschine sind, sondern ein geistiges Wesen mit einem Körper als Identität und damit in diesem Spiel des Lebens ihren Teil beitragen können. Das ist natürlich etwas viel auf einmal, aber wenn man sich dies etwas genauer betrachtet, wird man zum Schluss kommen, dass dies sehr wohl stimmen könnte. Aber schlussendlich ist für einen nur das wahr, was er selber beobachtet und erfahren hat.

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Christ
Vor 1 Jahr 4 Monate

Unglaublich, wohin sich ausgerechnet Theologinnen verirren können. Wenn die Kirche das zulässt, und sich dem absurden woken trans-Zeitgeist unterwirft, ist Hopfen und Malz verloren. Dem Berichterstatter sei Dank, dass er uns darauf hinweist, vielleicht sollte das Fußvolk mal die Rollen tauschen, und solchen Theologinnen selbst die Gardinenpredigt halten.

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Felix Altorfer
Vor 1 Jahr 5 Monate

Vor einigen Jahren war es noch untersagt, im TV (auch private, dazumal CityChannel 1) religiös orientierte Sendungen auszustrahlen. Wir konnten damals dann einige Sendungen über Menschenrechtsverletzungen ins Programm nehmen, aber Religion war tabu, egal ob es nun ältere wie Buddhismus oder Hinduismus oder neuere wie z.B. Scientology waren. Dabei wäre das gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig, dass die Menschen sich wieder bewusst werden, dass sie nicht einfach eine Maschine sind, sondern ein geistiges Wesen mit einem Körper als Identität und damit in diesem Spiel des Lebens ihren Teil beitragen können. Das ist natürlich etwas viel auf einmal, aber wenn man sich dies etwas genauer betrachtet, wird man zum Schluss kommen, dass dies sehr wohl stimmen könnte. Aber schlussendlich ist für einen nur das wahr, was er selber beobachtet und erfahren hat.

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Isis Alina Klinken
Vor 1 Jahr 5 Monate

Dass Glaube sich durch soziales Handeln (wie Appelle zu Lohnerhöhungen) manifestiert, ist immer notwendig aber das hier ist Trans-Propaganda