Der romantische Blick zurück auf ein vermutet harmonisches Familienleben in früheren Zeiten hat mit der Realität nicht viel zu tun. Es entsteht der Eindruck, als ob in den Köpfen mancher Leute heute die Idee vom Familienleben nach Art des protestantischen Pfarrhauses mit einem pater familias-Verschnitt als Haupt herumgeistert, wobei das als Gipfel des ehelichen Zusammenlebens in einer Familie verklärt werden soll. Der Film „Das weiße Band“ von Michael Haneke (2009) ermöglicht rückblickend hierzu vertiefende Einblicke und Einsichten in diese Lebensform. Eine rein bürgerliche Existenz war zudem nur einer ganz kleinen Schicht in großstädtischen Milieus möglich, der weitaus größte Teil der Bevölkerung hat immer gearbeitet und zwar Männer wie Frauen. Katholiken hatten immerhin die Möglichkeit der Standeswahl, d. h. ob sie eine Familie gründen wollten oder ob sie den Weg des geweihten Lebens gehen wollten. Nicht wenige Frauen sind sehr gern ins Kloster gegangen, wenn sie es sich leisten konnten, da sie das Drama der Ehefrauen und Mütter in den Familien ja mitbekommen haben. Das Kinderkriegen war für Frauen lebensgefährlich, wie viele Mütter sind im Kindbett verstorben, dann wurde die nächste Frau gesucht zum Heiraten. Wie viele Kinder haben das Erwachsenenalter nicht erreicht, sondern sind an Infektionskrankheiten in jungen Jahren verstorben. Wer nicht ins Kloster konnte oder wollte ging in Stellung und erlernte einen Beruf, Köchin, Schneiderin, Lehrerin oder eröffnete einen Kolonialwarenladen oder verdingte sich als Magd. Und die Männer? Mussten in der Landwirtschaft hart arbeiten und wurden in ständigen Kriegen verheizt, wo sie schwer verletzt wurden oder wo sie fielen.
Das implizite Gedächtnis der Generationen vergisst nicht so schnell. Der technische (Energie) und medizinische (Penicillin) Fortschritt hat die Lebensqualität der Menschen um ein Vielfaches verbessert. So müssen viele früher aus der Not geborene Gemeinschaften heute nicht mehr um jeden Preis erhalten werden. Wer heute eine Familie gründen möchte in einer guten Partnerschaft zwischen Mann und Frau muss ein vertieftes Verständnis finden für die Ehe, das alte (protestantische) Modell hat sich als Keimzelle der Gesellschaft überlebt.
Der romantische Blick zurück auf ein vermutet harmonisches Familienleben in früheren Zeiten hat mit der Realität nicht viel zu tun. Es entsteht der Eindruck, als ob in den Köpfen mancher Leute heute die Idee vom Familienleben nach Art des protestantischen Pfarrhauses mit einem pater familias-Verschnitt als Haupt herumgeistert, wobei das als Gipfel des ehelichen Zusammenlebens in einer Familie verklärt werden soll. Der Film „Das weiße Band“ von Michael Haneke (2009) ermöglicht rückblickend hierzu vertiefende Einblicke und Einsichten in diese Lebensform. Eine rein bürgerliche Existenz war zudem nur einer ganz kleinen Schicht in großstädtischen Milieus möglich, der weitaus größte Teil der Bevölkerung hat immer gearbeitet und zwar Männer wie Frauen. Katholiken hatten immerhin die Möglichkeit der Standeswahl, d. h. ob sie eine Familie gründen wollten oder ob sie den Weg des geweihten Lebens gehen wollten. Nicht wenige Frauen sind sehr gern ins Kloster gegangen, wenn sie es sich leisten konnten, da sie das Drama der Ehefrauen und Mütter in den Familien ja mitbekommen haben. Das Kinderkriegen war für Frauen lebensgefährlich, wie viele Mütter sind im Kindbett verstorben, dann wurde die nächste Frau gesucht zum Heiraten. Wie viele Kinder haben das Erwachsenenalter nicht erreicht, sondern sind an Infektionskrankheiten in jungen Jahren verstorben. Wer nicht ins Kloster konnte oder wollte ging in Stellung und erlernte einen Beruf, Köchin, Schneiderin, Lehrerin oder eröffnete einen Kolonialwarenladen oder verdingte sich als Magd. Und die Männer? Mussten in der Landwirtschaft hart arbeiten und wurden in ständigen Kriegen verheizt, wo sie schwer verletzt wurden oder wo sie fielen.
Das implizite Gedächtnis der Generationen vergisst nicht so schnell. Der technische (Energie) und medizinische (Penicillin) Fortschritt hat die Lebensqualität der Menschen um ein Vielfaches verbessert. So müssen viele früher aus der Not geborene Gemeinschaften heute nicht mehr um jeden Preis erhalten werden. Wer heute eine Familie gründen möchte in einer guten Partnerschaft zwischen Mann und Frau muss ein vertieftes Verständnis finden für die Ehe, das alte (protestantische) Modell hat sich als Keimzelle der Gesellschaft überlebt.