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Wer den ersten Satz des apostolischen Glaubensbekenntnisses in all seinen Dimensionen recht versteht, weiß, dass er auf den vertraut, ohne wen nichts ist (creatio ex nihilo). Ein Vertrauen, das deshalb im Leben und im Sterben trägt. Denn gerade weil ohne ihn nichts ist, ist er in allem was ist und geschieht mächtig. Gott lässt nicht das eine zu und anderes nicht. Das ist viel zu klein von ihm gedacht. Er schafft das Gute ebenso wie das Böse (vgl. Jes 45,7). Die Theodizeefrage ergibt sich lediglich für ein Gottesverständnis, das seiner Größe nicht gerecht wird. Es ergibt sich aus der wirklichkeitswidrigen Verneinung des Verhältnisses von Schöpfer zum Geschöpf, das letztlich die Kreatürlichkeit des Menschen leugnet. Man hat diesbezüglich schon immer von der Wurzelsünde des Hochmuts (superbia) gesprochen.

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