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Das verblüffendste an der Shell-Studie ist für mich, dass etwa die Hälfte der jungen Leute das traditionelle Familienmodell bevorzugen, also mit dem Vater als Alleinverdiener. Wenn man bedenkt, wie Medien und unser Bildungssystem schon seit Jahrzehnten in die genau entgegengesetzte Richtung arbeiten, ist das schon mehr als erstaunlich. Ich schließe daraus, dass die Jugend in sehr hohem Maß über eigenständiges Denken verfügt, sonst könnte sie sich hier dem Zeitgeist nicht widersetzen. Vielleicht lehrt uns das auch, dass der sogenannte Feminismus empirisch gescheitert ist. Hätte das die Familien glücklicher gemacht, würden sich junge Leute nicht nach etwas sehnen, was sie vermutlich gar nicht selbst kennen oder erfahren haben. Das traditionelle Familienmodell verlangt heute viel Idealismus und Verzichtbereitschaft. Gerade als anspruchsvolles Ideal ist es aber für die Jugend etwas Attraktives. Es wäre wünschenswert, wenn sich die Jugend auch offen für dieses Ideal einsetzen würde, trotz des heute vorherrschenden Konformitätsdrucks.

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