Der Bruch beginnt mit einer veränderten Sprache. Mit der Kaiserzeit gingen 1918 allmählich auch die Reste der Antike zu Ende: Der gnädige Herr mit dem Recht auf körperliche Züchtigung, die Huld des Fürsten, der Kuss dem Pantoffel, zart Luja jauchzend jubilieren, feminine Röcke im Weihrauchnebel, der Traghimmel der Kleopatra usw. Das ist vorbei.
Der Anspruch, jeder Papst sei letztlich durch den Heiligen Geist erwählt worden, klingt wie das Singen im tiefen Wald. Nie hat sich nach einer Papstwahl der Himmel geöffnet und eine Stimme ihn bezeugt. Nie empfing ein Papst eine Weihe über der eines Bischofs.
Ein ausgefeiltes Regelwerk von Religiösem vermischt mit Weltlichem diente der Festigung päpstlicher Macht. Wo ist da noch Raum für Vertrauen in göttliche Fügung? Im kirchlichen Grundbuch sind die Latifundien bis in die kleinste Parzelle aufgeführt – wer wann wo was sagen darf, welche Bauchbinde wer bekommt usw. Vom Kaiser Kephas über die Fürstbischöfe bis zu mir als Ingesinde stand die Hierarchie petriefelsfest.
Es gibt eben nicht nur einen politischen Islam, es gibt auch ein zeitlich gebundenes, ein politisches Christentum. Der derzeitige Papst ist erheblich politisch!
Als die päpstliche Unfehlbarkeit dogmatisiert wurde, gab es Widerspruch. Ein deutscher Bischof nannte einen Papst, der eine häretische Meinung vertreten hatte. Eben drum, meinte ein amerikanischer Kardinal, müssen man die Unfehlbarkeit dogmatisieren. Damit der Alte da oben …? Das ist so, wie mit der Bundeslade gegen die Philister in den Krieg zu ziehen. Gott mag das nicht.
Wozu die hohen Mauern der Dogmen? Nach dem Fall der Berliner Mauer hieß es: Die Mauer im Kopf ab- und alle Grenzen niederreißen. Aber so vervielfältigt sich Europa zu Tode. Ist das nicht wie ein Spiegel für die katholische Kirche? Ich bin nicht gegen das Primat des Papstes, aber gegen dessen quasi Inkarnation des Göttlichen. Der Göttin Kali sah ich mal in ihre kindliche Augen. Allein mir fehlten Glauben und Ehrfurcht. Die Inkarnation Gottes bleibt einmalig in Jesus.
Der Bruch beginnt mit einer veränderten Sprache. Mit der Kaiserzeit gingen 1918 allmählich auch die Reste der Antike zu Ende: Der gnädige Herr mit dem Recht auf körperliche Züchtigung, die Huld des Fürsten, der Kuss dem Pantoffel, zart Luja jauchzend jubilieren, feminine Röcke im Weihrauchnebel, der Traghimmel der Kleopatra usw. Das ist vorbei.
Der Anspruch, jeder Papst sei letztlich durch den Heiligen Geist erwählt worden, klingt wie das Singen im tiefen Wald. Nie hat sich nach einer Papstwahl der Himmel geöffnet und eine Stimme ihn bezeugt. Nie empfing ein Papst eine Weihe über der eines Bischofs.
Ein ausgefeiltes Regelwerk von Religiösem vermischt mit Weltlichem diente der Festigung päpstlicher Macht. Wo ist da noch Raum für Vertrauen in göttliche Fügung? Im kirchlichen Grundbuch sind die Latifundien bis in die kleinste Parzelle aufgeführt – wer wann wo was sagen darf, welche Bauchbinde wer bekommt usw. Vom Kaiser Kephas über die Fürstbischöfe bis zu mir als Ingesinde stand die Hierarchie petriefelsfest.
Es gibt eben nicht nur einen politischen Islam, es gibt auch ein zeitlich gebundenes, ein politisches Christentum. Der derzeitige Papst ist erheblich politisch!
Als die päpstliche Unfehlbarkeit dogmatisiert wurde, gab es Widerspruch. Ein deutscher Bischof nannte einen Papst, der eine häretische Meinung vertreten hatte. Eben drum, meinte ein amerikanischer Kardinal, müssen man die Unfehlbarkeit dogmatisieren. Damit der Alte da oben …? Das ist so, wie mit der Bundeslade gegen die Philister in den Krieg zu ziehen. Gott mag das nicht.
Wozu die hohen Mauern der Dogmen? Nach dem Fall der Berliner Mauer hieß es: Die Mauer im Kopf ab- und alle Grenzen niederreißen. Aber so vervielfältigt sich Europa zu Tode. Ist das nicht wie ein Spiegel für die katholische Kirche? Ich bin nicht gegen das Primat des Papstes, aber gegen dessen quasi Inkarnation des Göttlichen. Der Göttin Kali sah ich mal in ihre kindliche Augen. Allein mir fehlten Glauben und Ehrfurcht. Die Inkarnation Gottes bleibt einmalig in Jesus.