>>Andererseits verhehle ich nicht: Ich kann mit der heutigen Situation gut leben und sehe niemanden, der dies ändern wollte.
Das bringt doch irgendwie diese Haltung (so sehr andererseits seine Einschätzung der AfD m. E. z. B. zutrifft) das Problem mit dem ganzen irgendwie auf den Punkt, oder nicht? Dazu vier kritische (im wesentlichen rhetorische) Fragen:
1. "Ich war – wie das Bundesjustizministerium über eine lange Zeit – der Auffassung, eine solche Erweiterung des Eheverständnisses muss im Grundgesetz selbst erfolgen." Das ist einerseits gesetzgebungstechnisch völlig richtig, denn ohne eine solche ist sie manifest verfassungswidrig (das hat das BVerfG noch 2002 ausdrücklich in seiner Mehrheitsentscheidung so festgehalten; die Minderheit ging damals *noch* weiter und hätte auch die sog. Lebenspartnerschaften für verfassungswidrig erklärt; es ergibt sich aber, wichtiger, auch offensichtlich aus dem Wort "Ehe und Familie", zumal in dem Sinn, den diese *jedenfalls* im zum Zeitpunkt des Parlamentarischen Rats üblichen Sprachgebrauch hatten). Aber: auf eine *solche* Weise wäre es dann *okay* gewesen? Naturrecht ist wurscht?
2. Daß seit 2017 das einfache positive Recht in einem bestimmten Punkt wie gesagt manifest verfassungswidrig ist, ist wurscht?
3. Daß dies in einem derartigen Kernbereich der Gesellschaftspolitik der Fall ist, wo es direkt um das geht, was man zu Recht (es ist das nicht zuvörderst, aber es ist es *auch*) die Keimzelle von Staat und Gesellschaft genannt hat, ist wurscht?
4. Etwas generalisierender: Daß die Partei hemmungslos die Klischeebilder des Konservativen-und-nur-Konservativen erfüllt, sich (anzuerkennendermaßen) gegen die Welle des Wandels stemmt, weil sie ihn für falsch hält - *aber*, kaum ist der Gegner einmal erfolgreich gewesen, sofort das Fait accompli anerkennt, Leute, die dagegen weiterhin zumindest protestieren wollen, implizit zu so etwas wie Fanatikern erklärt und das nicht bewundernd meint, und sich dann macht, die *nächste* Bastion zu verteidigen - aber nur so lange bis, wird man hier seufzend einwerfen, der Gegner eines Tages auch *die* gerissen haben wird - das ist wurscht?
>>Andererseits verhehle ich nicht: Ich kann mit der heutigen Situation gut leben und sehe niemanden, der dies ändern wollte.
Das bringt doch irgendwie diese Haltung (so sehr andererseits seine Einschätzung der AfD m. E. z. B. zutrifft) das Problem mit dem ganzen irgendwie auf den Punkt, oder nicht? Dazu vier kritische (im wesentlichen rhetorische) Fragen:
1. "Ich war – wie das Bundesjustizministerium über eine lange Zeit – der Auffassung, eine solche Erweiterung des Eheverständnisses muss im Grundgesetz selbst erfolgen." Das ist einerseits gesetzgebungstechnisch völlig richtig, denn ohne eine solche ist sie manifest verfassungswidrig (das hat das BVerfG noch 2002 ausdrücklich in seiner Mehrheitsentscheidung so festgehalten; die Minderheit ging damals *noch* weiter und hätte auch die sog. Lebenspartnerschaften für verfassungswidrig erklärt; es ergibt sich aber, wichtiger, auch offensichtlich aus dem Wort "Ehe und Familie", zumal in dem Sinn, den diese *jedenfalls* im zum Zeitpunkt des Parlamentarischen Rats üblichen Sprachgebrauch hatten). Aber: auf eine *solche* Weise wäre es dann *okay* gewesen? Naturrecht ist wurscht?
2. Daß seit 2017 das einfache positive Recht in einem bestimmten Punkt wie gesagt manifest verfassungswidrig ist, ist wurscht?
3. Daß dies in einem derartigen Kernbereich der Gesellschaftspolitik der Fall ist, wo es direkt um das geht, was man zu Recht (es ist das nicht zuvörderst, aber es ist es *auch*) die Keimzelle von Staat und Gesellschaft genannt hat, ist wurscht?
4. Etwas generalisierender: Daß die Partei hemmungslos die Klischeebilder des Konservativen-und-nur-Konservativen erfüllt, sich (anzuerkennendermaßen) gegen die Welle des Wandels stemmt, weil sie ihn für falsch hält - *aber*, kaum ist der Gegner einmal erfolgreich gewesen, sofort das Fait accompli anerkennt, Leute, die dagegen weiterhin zumindest protestieren wollen, implizit zu so etwas wie Fanatikern erklärt und das nicht bewundernd meint, und sich dann macht, die *nächste* Bastion zu verteidigen - aber nur so lange bis, wird man hier seufzend einwerfen, der Gegner eines Tages auch *die* gerissen haben wird - das ist wurscht?