Augen zu, Problem noch da
Der Moment liegt rund 25 Jahre zurück. Die Polizei des Kantons, in dem ich damals journalistisch tätig war, rief zur alljährlichen Präsentation der Kriminalstatistik. Wie oft wurde gemordet, körperverletzt, erpresst? Serviert wurden viele Zahlen, aus denen unser Berufsstand dann eine Schlagzeile herauszupressen versuchte.
Doch dieses Mal war es anders. Zum Auftakt sagte der Polizeikommandant von St. Gallen, er könne nicht anders, als das auszusprechen, was er seit Jahren beobachte und lieber unausgesprochen ließe: Die Statistik zeige klar, dass die Kriminalitätsrate mit der Immigration zusammenhänge. Die Zahl der Straftaten von Ausländern stehe in keinem Verhältnis zur Anzahl der Leute in Bezug auf die Gesamtbevölkerung.
Das war ein Dammbruch. Aber ein sehr kurzer. Denn die Situation hat sich seither nicht geändert, ganz im Gegenteil. Doch die Politik mag nicht darüber sprechen, und der Großteil der Medien zwingt sie nicht dazu. Im Gegenteil. Wird es doch einmal offen ausgesprochen, vernebeln Journalisten die simple Tatsache mit Nebenschauplätzen oder schweigen sie gleich ganz tot.
Mehr als die Hälfte der Beschuldigten sind Ausländer
Am Montag dieser Woche stellte das Schweizer Bundesamt für Statistik die Kriminalstatistik 2022 vor. Das Land verzeichnet eine starke Zunahme an schweren Gewalttaten. 16,6 Prozent mehr als 2021 waren es, 1.942 an der Zahl, so viele wie noch nie, seit Buch darüber geführt wird. Wir sprechen von Tötungsdelikten, schwerer Körperverletzung, schwerem Raub und Vergewaltigung. Zwischen fünf und sechs Mal pro Tag ereignet sich ein solches Delikt.
Für deutsche Verhältnisse mag das nach wenig klingen, für die kleine Schweiz ist es das nicht. Und abseits davon: 867 Vergewaltigungen in einem Jahr bei einer Dunkelziffer, die sicher einiges darüber liegt – da muss man keine Ländervergleiche anstellen, um die Tragik des Einzelfalls zu begreifen.
Insgesamt wurden 2022 rund 86.700 Personen einer Straftat beschuldigt. Knapp 46.000 davon waren Ausländer. Wie viele der restlichen 40.000 auf das Konto eines Schweizers gehen, der einst eine andere Staatsbürgerschaft hatte, ist nicht bekannt – eingebürgert ist eingebürgert. Aber auch so braucht man keinen Taschenrechner, um zu merken: Weit über die Hälfte der Verbrechen wurden von Menschen begangen, die nicht hier geboren wurden.
Rechtstreue Ausländer haben keine Lust, sich den Ruf beschmutzen zu lassen
Die Schweiz hat einen Ausländeranteil von etwa 25,7 Prozent. Einen Migrationshintergrund haben sogar 39 Prozent. Unnötig zu erwähnen, dass fast alle von ihnen einen untadeligen Lebensstil führen und mit dem Justizsystem nichts zu tun haben. Und da liegt die Krux: Tut man diesen Leuten nicht Unrecht, wenn man den deutlichen Überhang an ausländischen Straftätern öffentlich macht?
Nein, tut man nicht. Ganz im Gegenteil. Wer in dieses Land gekommen ist, um hier zu arbeiten, Steuern zu zahlen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, hat keine Lust, sich den Ruf beschmutzen zu lassen von Landsleuten, welche die Gastfreundschaft für Gewalttaten nutzen.
Sie sind mehr interessiert als jeder Einheimische daran, dass solches Verhalten Konsequenzen hat. Sie haben keine Lust, nur aufgrund ihrer Nationalität eine Art Stellvertreterschuld auf sich zu nehmen. Umfragen zeigen immer wieder, dass gerade Zugewanderte besonders harte Sanktionen für Straftäter fordern und finden, dass diese in der Schweiz nichts verloren haben. Sie wollen mit diesen nicht in einen Topf geworfen werden.
Medienwelt in panischer Angst
Demgegenüber haben wir eine Medienwelt, die panische Angst davor hat, die für jeden sichtbare Wahrheit offen auszusprechen. Man könnte ja in die falsche Ecke gedrängt werden. Als ob es etwas mit Ausländerfeindlichkeit zu tun hätte, wenn man eine simple Statistik mit eindeutigen Zahlen in Worte übersetzt. Es ist ein altes Thema: Längst wird in unseren Zeitungen nicht mehr gesagt, was ist, sondern nur noch, was man uns glauben machen oder zumuten will.
Seit Jahren gibt es in verschiedenen Kantonen eine hitzige Debatte darüber, ob in Polizeimeldungen die Nationalität der Täter genannt werden solle. Die linke Seite wehrt sich heftig dagegen mit dem Argument, die Staatszugehörigkeit habe keinerlei Relevanz für das Delikt. Mit derselben Begründung könnte man die traditionelle Statistik der Todesursachen beerdigen. Tot ist tot – wozu soll man dann noch erheben, woran einer gestorben ist?
Man tut es, um Tendenzen zu erkennen und danach bestimmte Krankheiten verstärkt zu bekämpfen oder die Prävention zu verstärken. Man tut es, um Erkenntnisse zu gewinnen, die helfen, den Trend zu brechen. Exakt dasselbe kann die Kriminalstatistik. Hat man mal gemerkt – und sich eingestanden –, in welchem Missverhältnis die Zahl der Ausländer und die Zahl der durch sie begangenen Delikte steht, kann man sich überlegen, ob man damit leben oder etwas dagegen tun will.
Solange das Problem nicht angeprochen wird, wird es keine Lösung geben
Derzeit rollt eine Flüchtlingswelle Richtung Schweiz. Schon heute fehlt es an Unterbringungsmöglichkeiten, das Sozialsystem kommt an den Anschlag. Der Steuerzahler kommt für eine Politik der Marke „Nach uns die Sintflut“ auf. Mit dieser kommt man aber den Betroffenen nicht entgegen.
Früher oder später werden sie in Containern hausen müssen, mit steigender Zahl schlägt ihnen mehr Wut der Einheimischen entgegen, und an eine sinnvolle Beschäftigung ist gar nicht zu denken. Das ist die Saat, aus der früher oder später Kriminalität wachsen kann.
„Wir haben kein Rezept dagegen“, pflegt die Politik zu sagen. Aber darum geht es derzeit noch gar nicht. Zuerst müsste man herausfinden, was man denn eigentlich kochen will. Sprich: Welches Land man haben möchte. Und dann feststellen, welche Entwicklungen diesem Ziel entgegenstehen. Solange das Problem nicht offen angesprochen werden kann, wird es jedenfalls nie eine Lösung geben.
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